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Schädlingsbefall

Der Kirschessigfliege den Kampf ansagen

Seit 2011 bereitet ein neuer Schädling den europäischen Obstbauern große Sorgen: die aus Asien stammende Kirschessigfliege (Drosophila suzukii). Sie befällt eine Vielzahl von Früchten und breitet sich durch ihren kurzen Generationenzyklus in rasender Geschwindigkeit aus. Catherine-Aryelle Baroffio vom Schweizer Forschungsinstitut Agroscope stellte den Messebesuchern auf der Fruit Logistica im „Future Lab“ die neuesten Erkenntnisse aus ihrer Forschungsarbeit vor.
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Die Kirschessigfliege liebt es feucht, schattig und nicht zu kalt. Allerdings können die Weibchen auch eine Winterwoche bei Minustemperaturen überstehen, wie die Wissenschaftlerin herausgefunden hat. Unter einer Schneedecke können sie sich perfekt verstecken. Zudem nisten sie sich gerne in umliegenden Hecken ein, um dann zur Eiablage auf die Früchte zu wechseln. Wie aber lässt sich ihre Aktivität eindämmen?
Die schlechte Nachricht zuerst: Eine einfache Bekämpfung mit einem „Superinsektizid“ wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Auch natürliche Feinde – Predatoren – sind in unseren Breitengraden noch nicht bekannt. Für die Ausbringung steriler Männchen, mit der eine Reihe anderer Schädlinge erfolgreich bekämpft werden kann, ist das Reservoir zu groß. „Das wäre wie ein Tropfen im Ozean“, so die Wissenschaftlerin.

Hygiene ist das oberste Gebot

"Nur mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen wird es gelingen, den Schädling einzudämmen.“ Neben einer ergänzenden chemischen Bekämpfung müssen dabei an oberster Stelle Hygienemaßnahmen stehen – also: Die Bäume komplett abernten, keine abgefallenen Früchte am Boden liegen lassen und befallenes oder verdächtiges Obst niemals auf den Kompost geben. Zudem empfiehlt Baroffio, Fallen mit Lockstoffen, beispielsweise Apfelessig, aufzustellen, sobald die Fliege in der Region ermittelt wurde. 200 Stück pro Hektar müssen es sein, damit die Methode Wirkung zeigt. Zwar kommen auf den Landwirt damit Kosten von rund 3000 Euro je Hektar zu, doch sei dies die einzige Möglichkeit, nicht die ganze Ernte zu verlieren und die Früchte verkaufen zu können.

Jüngste Untersuchungen an Himbeeren haben gezeigt, dass die Ausbringung von Kalk gut zu wirken scheint. Um Empfehlungen auszusprechen, sei es allerdings noch zu früh, sagte Baroffio. „Im Moment liegt unsere einzige Chance darin, die Population von Anfang an so klein wie möglich zu halten. Wenn dabei aber nur ein einziger Betrieb nicht mitmacht, ist das eine Katastrophe für die ganze Region.“

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