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Neues Projekt

Dem Apfelschorf ökologisch zu Leibe rücken

Ein Präparat aus Bierhefe soll erreichen, dass zur Bekämpfung des Apfelschorfs weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Mitte Mai überreichte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsminister (BMEL), Peter Bleser, in Dossenheim die Zuwendungsbescheide für ein entsprechendes Forschungsprojekt.
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Da der Pilz auf dem Falllaub der Apfelplantagen überwintert und von dort aus die Bäume im Frühjahr von Neuem befällt, kann der Infektionsdruck durch den Abbau des Laubes reduziert werden. Genau diesen Abbau kann Bierhefe bewirken. Das hat das Vorgängerprojekt gezeigt, das im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert wurde.

Das neue Forschungsprojekt zielt auf die Untersuchung ab, welches Potenzial Bierhefe speziell zur Bekämpfung von Apfelschorf hat. In einem gemeinsamen Verbundprojekt wollen das Julius Kühn-Institut, die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg sowie die Leiber GmbH ein umweltfreundliches Präparat auf Bierhefe-Basis für den Einsatz in der Praxis entwickeln. Dieses soll nach dem Blattfall im Herbst auf das Laub ausgebracht werden und dessen Attraktivität für Mikroben und Regenwürmer erhöhen, so dass sie die Blätter schneller abbauen.

Praktisch, wirksam und umweltfreundlich

Die Projektpartner werden die Wirksamkeit verschiedener Ausgangspräparate aus dem Verarbeitungsprozess von Bierhefe auf den Blattabbau testen und so das beste Präparat identifizieren. In einem weiteren Schritt erproben die Wissenschaftler die effizienteste Anwendungsart und -häufigkeit. Darüber hinaus soll die optimale Aufbereitung des Präparates ermittelt werden, um Obstbauern ein einfach anzuwendendes, wirksames und umweltfreundliches Mittel zur Verfügung stellen zu können.

Die Forscher gehen davon aus, dass mit dieser Strategie der notwendige Einsatz von Fungiziden deutlich gesenkt werden kann. Die erwartete Einsparung von Pflanzenschutzmitteln trägt zur Nachhaltigkeit in der Apfelproduktion bei.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Forschungsprojekt in der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) beim Projektträger BLE mit einer Fördersumme von knapp 400.000 Euro. Das Projekt läuft drei JAhre bius April 2018.

Hintergrund

Apfelschorf kann negativen Einfluss auf die Fruchtqualität haben und so erhebliche finanzielle Schäden verursachen. Zur Bekämpfung des Pilzes ist ein neuer Ansatz wichtig, da einerseits der Schorfpilz die Resistenzen von modernen Apfelsorten zunehmend überwindet und andererseits der direkte Pflanzenschutz aufwendig ist. So treten im konventionellen Anbau Resistenzen gegen Fungizide auf, im ökologischen Anbau muss eine Alternative zu kupferhaltigen Präparaten gefunden werden.

 

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