Handelsströme verändern sich
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Bei Äpfeln ist es noch deutlicher: Vor fünf Jahren exportierte Neuseeland noch 55 Prozent in die EU und 25 Prozent nach Asien, 2014 waren es nur noch 42 Prozent in die EU und 38 Prozent nach Asien. Südafrikas Zwiebelexporte haben sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht, nach Europa geht seit drei Jahren überhaupt keine Ware mehr. Hauptabnehmer sind die beiden Nachbarländer Mosambik und Angola, aber auch viele Westafrikanische Staaten gehören zu den Kunden. Die Chilenischen Kirschexporte konzentrieren sich mittlerweile fast ausschließlich auf China, der Anteil stieg in fünf Jahren von gut fünf Prozent auf knapp 70 Prozent. Weitere Beispiele ließen sich mühelos finden.
Den Folgen auf der Spur
Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen veränderten Warenströmen für den deutschen Markt? Dieses Thema wird auf dem Deutschen Obst & Gemüsekongress am 18. September in Düsseldorf eingehend diskutiert werden. Professor Dr. Ludwig Theuvsen von der Georg-August-Universität Göttingen stellt Ergebnisse aus dem Projekt vor, das er in Zusammenarbeit mit dem DFHV betreute. In diesem Projekt wurden unter anderem auch Importeure und Exporteure nach ihrer Einschätzung befragt. Gerade die vielfältigen, nicht harmonisierten aber sehr hohen Standards der einzelnen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels gerieten dabei in die Kritik. Die Einhaltung dieser Standards verursacht Kosten, die sich im Preis meist nicht widerspiegeln. Gerade der deutsche Markt mit seiner starken Fokussierung auf den Preis wird damit unattraktiver. Wenn sich neue Alternativen ergeben, könnte es damit zu Lieferengpässen kommen.
Natürlich bieten die aufstrebenden Märkte auf andern Kontinenten auch Chancen für Europa. Bei Äpfeln geraten diese Märkte immer stärker ins Visier, nicht zuletzt, weil der Export nach Russland wohl noch länger gesperrt bleibt. So hat Indien seine Apfelimporte in den letzten fünf Jahren auf 200.000 t verdoppelt. Auch Europäische Lieferanten kommen hier zum Zuge. Der globale Apfelmarkt wird auf dem DOGK von Helwig Schwartau, AMI unter die Lupe genommen. Wer den Frühbucher-Rabatt nutzen will, kann dies noch bis zum 13. Juli tun.
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