Frostnächte im April mit Folgen
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Dr. Matthias Görgens von der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork zeigte sich gegenüber dem Landvolk-Pressedienst dennoch erfreut, dass kein Regen angesagt ist. Denn der bringt die reifen Früchte zum Platzen, was wiederum Eintrittspforten für einen Pilzbefall schafft. Ein Regenschauer zur falschen Zeit kann in kurzer Zeit die Ernte der Obstbauern zwischen Hamburg und Cuxhaven und somit die Arbeit und das Einkommen eines ganzen Jahres vernichten. Ein Risiko, mit dem die Kirschenanbauer an der Elbe seit Generationen leben mussten. Lediglich ein Netz gegen die gefräßigen Stare schützte die Bäume. Seit einigen Jahren gehen immer mehr Landwirte einen neuen Weg. Inzwischen werden 200 ha der insgesamt 550 ha Kirschplantagen im größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Nordeuropas mit einem Foliendach abgedeckt. „Die Dächer werden zu Beginn der Blüte aufgezogen und schützen vor Regen, auch die Vögel können da nicht rein“, erklärt Görgens.
Kälte verhinderte Bienenflug
Insgesamt wird die Ernte sieben bis acht Wochen dauern. Es werden verschiedene Sorten angebaut, die nun nach und nach reif werden. In guten Jahren können die norddeutschen Obstbauern vier bis fünf Tonnen Kirschen je Baum ernten. „In diesem Jahr ist der Ertrag etwas niedriger, weil es zur Blüte so kalt war und das wiederum war ungünstig für den Bienenflug“, sagt Görgens.
Die Frostnächte während der Blüte haben ebenfalls Spuren in den Plantagen hinterlassen. Davon sind die Landwirte unterschiedlich stark betroffen, je nach Lage des Hofes. Mit Foliendächern und Frostschutzberegnung konnten die Obstbauern größere Schäden verhindern.
Im Bundesvergleich hat Niedersachsen nach Baden-Württemberg die zweitgrößte Kirschenanbaufläche. Die Kirsche zählt zum Steinobst und wird am liebsten frisch verzehrt. Aus dem großen Sortenspektrum sind die Knorpel- oder Knupperkirsche aufgrund ihres knackigen und festen Fruchtfleisches bei Kunden besonders beliebt.
Quelle: LPD
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