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Düngung

Phosphorgewinnung - historisch betrachtet

Im 19. Jahrhundert stellte man fest, dass man den Zuckerrübenertrag ordentlich erhöhen kann, wenn man Superphosphat auf den Acker bringt. Der Grundstein für die Phosphatdüngung war gelegt. Wie sich daraus die weitere, technische Phosphat-Gewinnung entwickelte, hat Joachim Breuer kurz zusammengefasst.

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Ende des 18. Jahrhunderts sanken in Europa die Erträge infolge Nährstoffmangel (insbesondere P-Mangel) bei gleichzeitiger Zunahme der Bevölkerung. Auch der Mitte des 18. Jahrhunderts eingeführte Leguminosenanbau litt damals verstärkt unter P-Mangel.

Felddüngungsversuche mit Superphosphat an Zuckerrüben ergaben im Jahr 1859 einen Rekordertrag von 189,4 Zentner pro Morgen. Der ungedüngte Zuckerrübenanbau eines Ackerstücks erreichte dagegen lediglich 90,1 Zentner pro Morgen.

Die "Knochenmüller"

Die erste deutsche Superphosphatfabrik wurde mit Knochen als Rohstoff betrieben und entstand 1856 am Heuberg bei Rosenheim. Damals hatten die „Knochenmüller“ Hochkonjunktur.

Die Wende in der Düngung kam mit Justus von Liebig (1803 – 1873). Heute stammen Rohphosphate als auch Kali, Magnesium, Kalk aus bergmännischen Lagerstätten.Das klassische Phosphordüngemittel war das Superphosphat mit seinen 16-18 Prozent Phosphorsäure. Das Superphosphat, dessen Ursprung auf Liebigs erste Aufschlussversuche mit Schwefelsäure zurückgeht, ist nicht nur der älteste mineralische Phosphordünger, sondern steht mit seinen Modifizierungen wie Triplesuperphosphat und Diammonphosphat an erster Stelle der weltweit gehandelten mineralischen Phosphatdünger. Bei diesen P-Düngern wird das Phosphat in dem apatithaltigen Gestein mittels Säuren für die Pflanzen aufgeschlossen. Eine andere Form des Phosphataufschlusses ist die thermische Behandlung von phosphathaltigen Gesteinen.

Das Thomasverfahren

Hier war maßgeblich das Verfahren des Engländers S.G. Thomas zur Entphosphorung des Roheisens zur Gewinnung von hochwertigem Stahl aus phosphorreichen Eisenerzen verantwortlich. Nachdem der Apotheker Hoyermann den Vorschlag gemacht hatte, die beim Thomasverfahren anfallende Schlacke fein zu vermahlen, entstand eine für die Landwirtschaft wertvolle Phosphatquelle. Die höchsten Absatzzahlen weltweit lagen in den 1960er bis 70er Jahren bei fünf Millionen Tonnen Thomasphosphat jedes Jahr.

Das Rhenaniaphosphat mit seinen 23 bis 25 Prozent Phosphorsäure wurde ebenfalls durch einen thermischen Prozess hergestellt, hier wurde Apatit mit Hilfe von Soda und Kieselsäure bei einer Temperatur von 1100 C ° zu pflanzenverfügbarem Phosphordünger umgewandelt.

Die Rohphosphate spielen auch eine Rolle in der Pflanzenernährung, hier werden weicherdige Phosphatgesteine feinst vermahlen damit das Phosphat von der Pflanze aufgenommen werden kann.

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