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Pflanzenschutz aktuell

Ab der Rapssaat auf Schnecken- und Rapserdflohbefall achten

Ab der Rapssaat sollte die Besatzdichte der Acker- und Wegschnecken ermittelt werden. Dazu können feuchte Säcke, Bretter, Dachziegel oder Schneckenfolien ausgelegt werden. Für Rapsschläge in Schutzgebieten ist die Anzahl an Schnecken an mindesten zwei Stellen pro Bewirtschaftungseinheit zu dokumentieren. Wenn je Kontrollstelle eine Schnecke gefunden wird, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten. Hinweise zur Schneckenbekämpfung und Wirkungsweise der Schneckenkornmittel sind im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2022 in Tab. 2 auf S. 20zu finden.

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Rapssaatgut kann zwar wieder mit einer Beizausstattung gegen Schädlinge erworben werden. Die Behandlungen bieten aber keinen sicheren Schutz. Lumiposa schützt die auflaufenden Rapspflanzen in erster Linie gegen einen Befall mit der Kleinen Kohlfliege, Integral Pro mindert den Befall durch Erdflöhe und Buteo start wirkt nach den bisherigen Erfahrungen nur gegen frühen Befall durch den Rapserdfloh. Die Bestände müssen deshalb, auch wenn gebeiztes Saatgut zur Aussaat kam, regelmäßig auf Lochfraß durch Erdflöhe kontrolliert und mit Gelbschalen überwacht werden.

Richtwerte zur Bekämpfung

Nur wenn nach dem Auflaufen bis zum 3-Blattstadium 10 % der Blattfläche der Keim- und Laubblätter zerstört sind, oder ab dem 4- bis 6-Blattstadium in der Gelbschale je 3 Wochen 50 bis 75 Erdflöhe gefangen werden, ist eine Bekämpfung mit Insektiziden sinnvoll. Mittel gegen den Rapserdfloh sind im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2022 in Tab. 42 auf den Seiten 88 und 89 zu finden.

Notfallzulassungen wegen zunehmender Resistenzen

Aufgrund der fortschreitenden Resistenzentwicklung der Rapserdflöhe gegen Mittel aus der Klasse der Pyrethroide hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zwei Notfallzulassungen für die Insektizide Exirel und Minecto Gold mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole erteilt. Dieser Wirkstoff gehört zur Gruppe der Diamide und hat einen anderen Wirkungsmechanismus (IRAC 28) als die Pyrethroide. Er dringt in die Pflanze ein und wird mit dem Wasserstrom verteilt. Die Erdflöhe nehmen den Wirkstoff über Fraß- und auch durch Kontakt auf. Es werden sowohl die Käfer als auch ihre Larven in der Pflanze erfasst.

Nur einmal pro Jahr

Mittel mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole dürfen im Raps nur einmal innerhalb eines Kalenderjahres ausgebracht werden. Es darf folglich entweder mit Exirel oder mit Minecto Gold behandelt werden (NG364). Die Saat von mit Lumiposa gebeiztem Saatgut gilt nicht als Anwendung. Cyantraniliprole sollte bevorzugt nach dem Schlupf der Larven ab Oktober zum Einsatz kommen.
 

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