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Versuch mit Pflanzaktion in zwei Anlagen

Mit dem Gemeinen Gundermann gegen Wühlmäuse

Die Bodensee-Stiftung erprobt im Pro-Planet-Biodiversitätsprojekt, ob mit Hilfe des Gemeinen Gundermanns gegen Wühlmäuse vorgegangen werden kann. Die Pflanze soll die schädlichen Nager davon abhalten, an den Wurzeln von Obstbäumen zu knabbern. Gelingt der Versuch, könnten dies einen Beitrag dazu leisten, den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu verringern.

von Bodensee-Stiftung erschienen am 22.07.2024
Rund 15.000 Gundermann-Setzlinge wurden in den zwei Test-Obstanlagen gepflanzt, um zu sehen, ob damit eine Abwehr von Wühlmäusen möglich ist.  © Bodensee-Stiftung
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Wühlmäuse fühlen sich in Obstanlagen wohl, insbesondere bei höherem Bewuchs im Baumstreifen. Dort knabbern sie gerne an den Wurzeln der Obstbäume und an der Stammbasis, was zu Ertragseinbußen und im schlimmsten Fall zum Absterben des ganzen Baumes führen kann. Die Nager machen Obsterzeugern sowohl im Ökoanbau wie bei der integrierten Produktion von Tafelobst zu schaffen. Teilweise wird IP-Anbau dem „Mäusedruck“ mit der Ausbringung geeigneter Bekämpfungsmittel begegnet.

Abschreckender Effekt im Test

Nun wird im Rahmen des Pro-Planet-Biodiversitätsprojekts untersucht, ob sich die Wühlmäuse mit Hilfe des Gemeinen Gundermanns von den Wurzeln der Obstbäume abhalten lassen. Die Wirkung der Pflanze wird auf zwei Obstanlagen in der Bodenseeregion getestet. Dazu wurden jeweils 7000 beziehungsweise 8000 Gundermann-Setzlinge an den Baumstreifen auf einer Anlage in Nonnenhorn eines Bioland-Betriebs sowie auf einer Anlage des Kompetenzzentrums Obstbau in Bavendorf (KOB) gepflanzt.

Der Gemeine Gundermann, auch „Erdefeu“ genannt, hat einen kriechenden Wuchs, breitet sich schnell aus, ist mehrjährig und wintergrün. Die Pflanze dient vielen Insekten als Nahrung, ist durch sekundäre Pflanzenstoffe aber giftig für verschiedene Nutztiere wie Pferde, aber auch für Nagetiere.

„Sollte der Gundermann effektiv gegen Wühlmäuse im Obstanbau wirken, könnten sowohl Rodentizide eingespart werden als auch durch den bodendeckenden Wuchs der Pflanze der Einsatz von Herbiziden reduziert werden“, sagt Sabine Sommer, Projektleiterin bei der Bodensee-Stiftung. Angesetzt ist das Pilotprojekt zunächst auf zwei Jahre.

Biodiversität fördern

Das Pro-Planet-Biodiversitätsprojekt ist vor 14 Jahren von der Bodensee-Stiftung, der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft, der Rewe Group und dem Imkerverein Friedrichshafen-Tettnang initiiert worden, um die Biodiversität insbesondere von Insekten zu fördern. Den teilnehmenden Obsterzeuger, zuletzt alleine 118 Betriebe in der Bodenseeregion, werden neben Beratung zum Beispiel auch Saatgut für blühende Fahrstreifen oder Blühstreifen, Nistkästen für Wildbienen und Vögel kostenlos zur Verfügung stellt.

Projektleiterin Sabine Sommer beim Einpflanzen der Gundermann-Setzlinge. Die wintergrüne Pflanze soll nicht nur Nager abschrecken, sondern könnte durch ihren bodendeckenden Wuchs zu einer Reduktion des Herbizideinsatzes beitragen . 
Projektleiterin Sabine Sommer beim Einpflanzen der Gundermann-Setzlinge. Die wintergrüne Pflanze soll nicht nur Nager abschrecken, sondern könnte durch ihren bodendeckenden Wuchs zu einer Reduktion des Herbizideinsatzes beitragen .  © Bodensee-Stiftung
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