Deutscher Holsteinexport legt zu
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Der Verband schreibt weiter: Im Kalenderjahr 2015 wurden 81.649 Zuchtrinder in 41 Länder exportiert, was einem Anstieg von +8,7 Prozent entspricht. Die hohen Exportzahlen unterstreichen das weiterhin große internationale Interesse an deutschen Holsteinrindern. Nachdem im Vorjahr, erstmalig wieder nach 2011, die Schallmauer von 70.000 Zuchtrindern durchbrochen werden konnte, wurde erneut ein Rekordumsatz im Exportgeschehen realisiert.
Die starke Zunahme sei vor allem auf Drittlandmärkten realisiert worden, die nunmehr einen Anteil von 65,5 Prozent einnehmen (Vorjahr 53,6 Prozent). Insbesondere der Export in sonstige Drittländer sei von rund 35 Prozent auf 50,2 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund von Exporten in die Türkei, Russland und Aserbaidschan. Der Anteil nordafrikanischer Abnehmerländer sei mit 15,3 Prozent (Ägypten, Algerien, Marokko) relativ stabil. Die Nutzung von SBV-Zusatzbescheinigungen habe es vielen Drittlandbehörden ermöglicht, die große Nachfrage nach Zuchtrindern zu befriedigen und somit die einheimische Milchproduktion zu stützen oder auszubauen. Die SBV-Regelungen auf Ebene der Veterinärbehörden seien somit eine Basis für eine nachhaltige Marktpflege und zum Teil auch für neue Markterschließungen.
Innerhalb des EU-Binnenmarktes wären lediglich 34,5 Prozent der exportierten Rinder verbracht, nachdem in den Vorjahren der Anteil immer um die 45 Prozent lag. Die Exporte in die östlichen und südlichen EU-Mitgliedsstaaten seien geringer ausgefallen, was sicherlich auch ein Spiegelbild der schlechten wirtschaftlichen Situation der Milcherzeuger in diesen Regionen wäre: EU-Mitte (Großbritannien, Niederlande, Belgien) mit 15,8 Prozent, EU-Süd (Italien, Spanien) mit 10,1 Prozent und EU-Ost (Polen, Ungarn) mit 8,6 Prozent.
In den Jahren 2011 und 2012 hatte es, nach dem Auftreten des Schmallenberg-Virus im Spätsommer 2011, deutliche Einbußen bei den Drittlandexporten gegeben. Unter anderem auf der Basis von SBV-Zusatzbescheinigungen wurden in den vergangenen drei Jahren (2013-2015) große Stückzahlen exportiert, zum Beispiel rund 27.000 Zuchtrinder in die Türkei, 18.000 nach Russland und 17.000 nach Algerien. Diese aufsummierten Zahlen seien ein Indiz für eine langfristige Kundenzufriedenheit und nachhaltige Exportbetreuung.
In einzelnen Drittländern, wie Russland und Kasachstan, würden zurzeit aufgrund der stark gesunkenen Erdölpreise die notwendigen Finanzmittel fehlen, um bereits geplante und notwendige Zuchtvieheinkäufe zu tätigen. Hier bleibe abzuwarten, ob und wann sich die Rahmenbedingungen besseren. Neue Märkte wie der Iran bieten zusätzliche Potenziale. Mittelfristig kann von einer guten Nachfrage ausgegangen werden. Bedarf an guten Holsteinrindern aus deutschen Zuchtbetrieben bestehe in vielen Abnehmerländern, die die einheimische Milchproduktion stabilisieren oder ausbauen wollen.
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