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Milchmarkt

Preise unterliegen großen Schwankungen

Die Milcherzeugung ist der wichtigste Produktionszweig der deutschen Landwirtschaft und die deutsche Molkereiwirtschaft die größte Branche innerhalb der deutschen Ernährungsindustrie. Darauf verweist das Bundesagrarminis-terium (BMEL) und zeigt die Entwicklungen in der Branche auf.

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So erzeugten im Jahr 2019 knapp 60.000 Betriebe mit vier Millionen Tieren 33,1 Millionen Tonnen Milch, durchschnittlich rund 8250 Kilogramm pro Kuh. Damit trugen die milcherzeugenden Betriebe in 2018 mit 10,44 Milliarden Euro zum Produktionswert der deutschen Landwirtschaft bei. Ihr Anteil betrug bei den tierischen Erzeugnissen 40,58 Prozent und für die Landwirtschaft 19,80 Prozent. Diese Zahlen unterstrichen, so dsa BMEL, die wirtschaftliche, politische und öffentliche Bedeutung dieses landwirtschaftlichen Sektors.

Strukturwandel auf Erzeugerebene setzt sich fort

Der Strukturwandel der vergangenen Jahre betreffe dabei besonders die Erzeugerebene. Die Zahl der Milchbetriebe ist kontinuierlich, vornehmlich im Generationswechsel, zurückgegangen. Diese Entwicklung werde sich weiter fortsetzen. Gleichzeitig ist die Zahl der Milchkühe je Halter kontinuierlich gestiegen, was bedeutet, dass die Produktionskapazitäten der aufgebenden Betriebe von den Wachstumsbetrieben übernommen werden. Ein Konzentrationsprozess könne zudem bei den Molkereien verzeichnet werden. 

In der Vergangenheit war der Sektor politisch stark administriert. Vor allem die Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) seit 2003 und der Ausstieg aus der 1984 eingeführten "Milchquote" im Jahr 2015, hätten die Rahmenbedin-gungen des EU-Milchmarktes neu bestimmt. Durch die schrittweise Liberalisierung wirkten sich Veränderungen auf den Weltmärkten für Milch und Milcherzeugnisse seither direkter und stärker auf die heimischen Märkte aus. Dies führte zu verschiedenen Milchmarktpreiskrisen in den Jahren 2009, 2012 und 2015/16.

Deutschland habe die Branche in diesen herausfordernden Zeiten unterstützt, indem es Interventions- und Krisenmaßnahmen der EU national umsetzte, durch nationale Maßnahmen ergänzte und den Betrieben finanziell und marktentlastend zu Seite stand.

Preise unterliegen relativ großen Schwankungen

Die Entwicklungen auf dem EU- und dem Weltmarkt schlagen sich in den Milchauszahlungspreisen der deutschen Molkereien nieder. Während sich der Tiefstwert für Milch im Rahmen der Milchkrise 2015/16 auf 22,8 Cent pro Kilogramm im bundesweiten Durchschnitt belief, erreichte der höchste durchschnittliche Erzeugerpreis Ende 2017 38,98 Cent pro Kilogramm Milch. Der Auszahlungspreis in Deutschland für das Jahr 2019 lag im Jahresdurchschnitt bei 34,22 Cent pro Kilogramm.

Globale Milcherzeugung steigt stetig 

Seit Auslaufen der Milchquote ist die Kuhmilcherzeugung in der EU auf rund 167,8 Millionen Tonnen in 2019 gestiegen. Der meistproduzierende Mitgliedstaat war 2019 Deutschland mit jährlich rund 33 Millionen Tonnen Milch, gefolgt von Frankreich (25 Millionen Tonnen) und dem Vereinigten Königreich (15,7 Millionen Tonnen). Wie schon in den vergangenen Jahren erzeugt die EU mehr Milch, als sie selbst verbraucht.

Auch die globale Milcherzeugung steigt seit 2009 stetig. Der Weltmilchmarkt ist nach wie vor ein wachsender Markt, sowohl angebots- als auch nachfrageseitig. Im Jahr 2019 wurden weltweit rund 713 Millionen Tonnen Kuhmilch produziert. Die weltweit erzeugte Kuhmilchmenge wird in erster Linie zur Versorgung der jeweiligen inländischen Märkte mit Milch und Milcherzeugnissen verwendet. Absolut betrachtet wird in Asien das deutlichste Wachstum gesehen, gefolgt von Europa sowie Nord- und Südamerika.

Rund die Hälfte der in den Molkereien in Deutschland verarbeiteten Milch geht in den Export, sodass die überwiegenden Ausfuhren in andere Mitgliedstaaten der EU, aber auch in Drittstaaten eine enorme Bedeutung für die gesamte Milchwirtschaft haben. Der Anteil von Milch- und Milcherzeugnissen an den deutschen Agrarausfuhren betrug 2019 13,9 Prozent, wertmäßig waren dies 9,9 Milliarden Euro. Der größte Exportüberschuss werde durch den Handel mit den USA erzielt. Deutschland führt Milcherzeugnisse in kaufkräftige Drittländer mit wachsender Mittelschicht (zum Beispiel China, Japan, Nordamerika, Schweiz, Algerien) aus.

Auch der Milchsektor bleibe von den Auswirkungen der Corona-Pandemie dabei nicht verschont. Um den negativen Auswirkungen bei zeitweilig notwendigen Produktionsanpassungen und erschwertem Exportgeschäft bei gleichzeitig hoher Milchanlieferung zu begegnen, habe die EU-Kommission befristete Marktmaßnahmen im Sommer 2020 durchgeführt (Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Magermilchpulver, Butter und Käse),

 

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