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Geflügelhaltung

Broilermast in kleinen Beständen mit Direktvermarktung

Die integrierte Broilermast mit Lebenvermarktung ist ein Zweig der tierischen Veredlung, der hohe Anforderungen an das Management stellt. Bei geringen Gewinnmargen je Masthähnchen müssen große Tierbestände gehalten werden um ein ausreichendes Betriebseinkommen zu erwirtschaften.
Veröffentlicht am
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Dr. Klaus Damme
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Dementsprechend müssen beim Stallneubau goße Investitionen getätigt werden.Eine Alternative könnte die Direktvermarktung von Mastgeflügel in kleinen Beständen, sowie die ökologische Nischenproduktion von langsam wachsenden Hähnchen sein. Auf der Suche nach Einkommensquellen für Landwirte im Haupt- und Nebenerwerb bei oftmals vorhandenen Resourcen, wie ungenutzte Altbausubstanz oder freie Arbeitszeit, stellt sich die Frage, warum nicht mehr Landwirte in die Aufzucht von Mastgeflügel mit eigner Schlachtung und Vermarktung einsteigen? Umfragen bei Verbrauchern zeigen, dass der Wunsch regional frische Lebensmittel direkt vom Erzeuger zu kaufen im Ranking ganz oben steht. Woran liegt es also , das wir Nachfrage und Angebot nicht zusammenbringen.

Chancen und Risiken kalkulieren

In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe von BWagrar 24/2020 sprechen die Autoren die produktionstechnischen Anforderungen, aber auch die gesetzlichen Vorgaben der „Totvermarktung“ an und bewerten mit einer ökonomischen Kalkulation die Chancen und Risiken des Einstiegs in die Direktvermarktung von Geflügelfleisch.

Fazit: Erfolg ruht auf drei Säulen

1. Was Besonderes bieten

Der Direktvermarkter von eigenem Schlachtgeflügel sollte sich vom Standardbroiler abheben. Der Verbraucher möchte gerne frische Produkte aus der Region , diese Nachfrage nach etwas Besonderem kann man als Landwirt nachkommen. Es gibt die Möglichkeit Premiumhähnchen d.h. langsam wachsende Genetiken mit guter Bemuskelung die mit 50-60% eigenem Futtergetreide und Leguminosen gefütter werden, zu vermarkten. Damit hat man ein Produkt mit einer Reihe von Alleinstellungsmerkmalen, die von einem Teil der Bevölkerung auch finaziell honoriert werden dürfte.

2. Eine praktikable Lösung für eine kostengünstige Schlachtung vor Ort schaffen

Die EU Lebensmittelhygiene VO tierischen Ursprungs hat mit der Ausnahmeregelung   für Kleinerzeuger einen Rahmen geschaffen, der es Direktvermarktern erlaubt bis zu 10..000 Stück eigen erzeugtes Geflügel zu schlachten regional zu vermarkten. Die Totbeschau darf der Erzeuger selbst durchführen. Dennoch sind die Kosten für Schlacht- und Zerlegeräume evtl. mit Hygienschleuse relativ hoch und die Auslastung durch einen Betreiber zu gering. Die Alternative der Lohnschlachtung in einem Geflügelschlachtstätte mit EU Zulassung kann nur von wenigen genutzt werden, da die Entfernung zum nächsten EU Schlachthof oft zu weit ist.In Östereich geht man flexibler mit der Ausnahmeregelung um, dort ist es erlaubt, dass ein Geflügelschlacht- und Zerlegräume von einem Landwirt gebaut wird und von anderen gemietet werden kann. D.h. 10-15 Direktvermarkter können ihr selbst erzeugtes Geflügel dort schlachten. Dies ist eine finanziell interessante Lösung , die auch den Hygieneanforderunge gerecht wird und endlich auch in Deutschland von den zuständigen Behörden genehmigt werden sollte.

3. Verbraucher über die Vorteile, aber auch die Kosten einer regionalen Erzeugung informieren.

Tierwohl, kleine Bestände, kurze Transportwege, geschlossen Kreisläufe d.h. insgesamt eine nachhaltige Geflügelfleischerzeugung wird, laut Umfrage, von vielen Verbrauchern gewünscht. Was oft fehlt ist die Bereitschafft kostendeckende Preise zu bezahlen. Hier Bedarf es der Aufklärung und nachvollziebarer,transparenter und ehrlicher Informationen über die Kostenstruktur der Direktvermarktung.

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