Schweinehaltung vor gewaltigen Herausforderungen
Gesetzliche nationale Sonderwege bei Haltungsanforderungen, hohe Investitionen und Blockaden beim Bau- und Genehmigungsrecht, ein scharfer innereuropäischer Wettbewerb und die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest - die deutsche Schweinehaltung steht unter gewaltigem Druck.
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DBV-Präsident Joachim Rukwied zeigt sich beim DBV-Veredelungstag 2018 im bayerischen Röthenbach a. d. Pegnitz besorgt über die Entwicklung: „Die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen rauben den schweinehaltenden Betrieben die Möglichkeit, im europäischen Wettbewerb mithalten zu können. Die Gefahr von Strukturbrüchen ist hoch. Der Erhalt und die Förderung regionaler Erzeugung mit ihren hohen Tierschutzstandards wird auch vom Verbraucher gewünscht.“
Auch DBV-Veredelungspräsident Johannes Röring befürchtet einen Strukturbruch vor allem im Bereich der Sauenhaltung. „ASP, Ferkelkastration und neue Haltungsvorgaben haben die Sprengkraft, die Ferkelerzeugung in Deutschland ins Aus zu führen. Dies gilt es gemeinsam zu verhindern.“
Bundesrat muss für Fristverlängerung stimmen
Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, fordert, bei der Ferkelkastration doch noch eine praktikable Lösung für die deutschen Schweinezüchter zu erreichen: „Bei der Ferkelkastration setzen wir darauf, dass der Bundesrat für eine Fristverlängerung stimmt, um den Weg für die Methode der Lokalanästhesie zu ermöglichen. Die Politik darf die Sauenhalter in dem aktuellen Dilemma, dass es bis jetzt noch kein in der Fläche praxistaugliches Verfahren gibt, nicht allein lassen. Die Fristverlängerung muss uns die nötige Zeit geben, dass die lokale Betäubung auch in Deutschland eine Chance bekommt.“
In Dänemark, einem wichtigen Wettbewerber in der Ferkelaufzucht, ist die Lokalanästhesie zugelassen. Bereits jetzt werden über elf Millionen Ferkel pro Jahr aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Der DBV geht davon aus, dass sich dieser Trend verstetigt. Seit 2005 ist die Zahl der Sauenhalter von 33.680 um rund 21.773 Betriebe (65 Prozent) auf 11.907 Betriebe im Jahr 2016 zurückgegangen.






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