Regina Dilger löst Beate Bühler als Braunviehkönigin ab
Mit einer brechend vollen Halle und 142 Kühen im Katalog war der diesjährige Waldseer Braunviehtag am gestrigen Sonntag wieder ein Fest der schönen Kühe. Gleichzeitig nutzten die Freunde der Braunviehrasse die Gelegenheit eine neue Braunviehkönigin zu wählen, die von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Stuttgarter Agrarministerium gekrönt wurde.
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Mit 25 hochmotivierten, zum Teil sehr jungen Jungzüchtern, die von der noch amtierenden Braunviehkönigin Beate Bühler gerichtet wurden, startete der Schautag. Bei den kleinsten Züchtern schafften es Franziska Schmaus aus Haslach und Sonja Brauchle aus Leutkirch aufs Siegertreppchen.
Die mittlere Jungzüchterklasse wurde von Jannik Utz aus Rot an der Rot und Johannes Brauchle aus Leutkirch gewonnen. Bei den schon größeren Nachwuchszüchtern setzten sich Lennart Reichert aus Erolzheim und Annika Brauchle aus Leutkirch durch. Dabei betonte die Preisrichterin, dass gerade hier schon viel Professionalität und Können zu den Entscheidungen beigetragen habe. Zum Start der Schau segnete Diakon Maier aus Bad Waldsee sowohl die Kinder als auch alle Rinder und sprach den Segen für Haus und Hof.
Zahlreiche RBW-Bullen im Schaulot
Die fast 120 Schaukühe wurden von Georg Riedl aus Tirol in vier Altersklassen gerichtet. Bei den Jungkühen mit einem Kalb traten insgesamt 33 Kühe in fünf Ringen an. Dabei fielen die zahlreichen Töchter der RBW-Bullen auf. Bullen wie Vavigo, Virand, Vaju, Huxel und vor allem Anibay dominierten die verschiedenen Klassen. Allein acht Töchter von Anibay nahmen am Jungkuhwettbewerb teil.
Gleich in der ersten Klasse belegten drei Anibal-Töchter aus den Betrieben von Ernst Rau in Bünzwangen, Hubert Detzel in Herbrazhofen und Josef Hecht in Ochsenhausen die ersten drei Plätze. Anibay Brownie von Ernst Rau sollte sich zudem den Reservesiegertitel der Jungkühe sichern. Die zweite Jungkuhklasse ging an Glenn Iglena von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor Virand Gelli von Franz und Andreas Denzel in Eberhardzell. Iglena ist eine Halbschwester des Bullen Anibay, von dem drei Halbschwestern im Wettbewerb starteten.
Die dritte Jungkuhklasse ging an die beiden Huvi-Töchter Fürstin von der Beigger GbR und Felben vor Strasse von Michael Heinzler in Hifringen. Klasse vier ging an Anibal Lasole von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor Anibay Samos von der Albinger GbR in Winterreute. Die Albinger GbR sicherte sich auch die fünfte Klasse, in der die Himalaya-Tochter Aida vor der Huvi-Tochter Träumle von Franz und Andreas Denzel in Eberhardzell platziert wurde. Die spannende und hochkarätige Siegerauswahl der Jungkühe entschied schließlich Anibal Lasole von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor Anibay Brownie von Ernst Rau in Bünzwangen für sich.
Die jungen Kühe mit zwei Kälbern wurden ebenfalls in fünf Ringen gerichtet. Die erste Klasse wurde von der überzeugenden, gut entwickelten und mit bestem Euter ausgestatteten Anibay-Halbschwester Glenn Ilena von Friedrich Sauter in Krattenweiler gewonnen. Sie setzte sich vor die stilvolle Jubev Finka von Edwin Kling in Murrwangen. Auch die nächste Klasse entschied der Betrieb Sauter mit der Anibal-Tochter Lasvegas für sich. Die dritte Klasse brachte der Bernhard Fuchs GbR in Eglofs mit der Feuerstein-Tochter Hariet und der Erafax-Tochter Fuchsi einen Doppelsieg.
Edwin Kling aus Murrwangen war in der darauffolgenden Klasse mit einer harmonischen und reifen Payssli-Tochter vor einer Paray-Tochter der Härle GbR in Dellmensingen erfolgreich. Die Heckenberger GbR aus Hochdorf setzte sich mit der Volvo-Tochter Polly aufgrund ihrer guten Rippe und festen Euteraufhängung vor die Salomon-Tochter Fernanda der Albinger GbR in Winterreute. Die Siegerauswahl der Zweitkalbskühe entschied schließlich Glenn Ilena von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor der Feuerstein-Tochter Hariet der Bernhaerd Fuchs GbR in Eglofs für sich.
Die mittleren Kühe mit drei und vier Kälbern traten in sechs Klassen gegeneinander an. Diese waren von den Bullen Vassli und Payssli geprägt, die überragende Töchter in allen Klassen stellten. Die erste Klasse ging jedoch an eine rahmige Salomon-Tochter aus dem Bestand der Albinger GbR in Winterreute. Die zweite Klasse wurde von einer breiten und reifen Payssli-Tochter aus dem I-Stamm der Familie Sauter in Krattenweiler gewonnen. Die dritte Klasse ging mit der Huxoy-Tochter Galaxy an Edwin Kling in Murrwangen, die sich vor die Vassli-Tochter Liane der Heckenberger GbR in Hochdorf setzte.
Die erste Klasse der Viertkalbskühe war auf den ersten drei Plätzen mit Payssli- Töchtern besetzt. Aufs Siegertreppchen schaffte es zuletzt Payssli Donna von der Albinger GbR in Winterreute vor Payssli Gala aus dem gleichen Bestand und vor Payssli Thesa von Franz und Andreas Denzel in Eberhardzell. Auch die nächste Klasse ging mit Payssli Zitta aus dem Betrieb der Karl und Martin Rehm GbR in Ochsenhausen an diesen Bullen.
Schließlich setzte sich Huxoy Indina von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor Joel Gusta von Franz und Andreas Denzel in Eberhardzell. Den Kampf um den Titel der mittleren Kühe machten dann zwei Payssli-Töchter untereinander aus. Hier setzte sich Payssli Inova von Friedrich Sauter in Krattenweiler vor Payssli Donna von Albinger GbR in Winterreute, die sich mit einem Kalb weniger noch etwas breiter im Körper und etwas frischer im Euter zeigte.
Die Fünftkalbskühe wurden mit einer ganz besonderen Kuh eröffnet. Die amtierende Grandchampion-Kuh der RBW-Schau und Mutter des Bullen Bisto, Easton Forteas der Albinger GbR in Winterreute entschied die erste Klasse leicht für sich. Die nächste Klasse gewann Payssli Kolibri von Norbert King in Isny, die sich vor Payssli Britty von Franz und Gabriele Kramer in Edelbeuren platzierte.
Die erste Klasse der alten Kühe wurde von Zaster Zentis von Karl und Martin Rehm in Ochsenhausen gewonnen. Diese Kuh mit neun Kälbern überzeugte durch eine gewaltige Rippe und ein noch gut beadertes Euter. Ebenso entschied die Vasir-Tochter Lena von Peter Rohmer in Oberopfingen mit sechs Kälbern ihre Klasse für sich. Bemerkenswert war die Qualität der ganz alten Kühe, die sich zum Teil mit 100.000 Kilogramm Milch noch frisch, gut aufgehängt im Euter und mit feinen Fundamenten präsentierten.
Die Wahl der Siegerkuh alt wurde dann jedoch schließlich klar von der Easton Tochter Forteas der Albinger GbR in Winterreute für sich entschieden, die sich in einem wunderbaren Schaubild vor Payssli Emma der Fuchs GbR in Eglofs setzte.
Die Wahl der Eutersiegerin fiel auf Glenn Ilena, die damit schon die letzte Entscheidung, die Wahl zum Grand Champion vorwegnahm. Somit errang Glenn Ilena auch diesen Titel für sich und sicherte damit der Familie Sauter den Titel des Grand Champions, den Eutersieg und drei Siegertitel auf der Schau und machte den Betrieb zum erfolgreichsten Aussteller.
Neben dem hohen Niveau der Schaukühe wurde mit einer Töchtergruppe von Anibay eine interessante Nachzuchtgruppe. Die acht ausgestellten Töchter bestätigten den Bullen als Exterieurvererber mit viel Milch. Anibay-Töchter sind groß, stilvoll und zeigen dennoch genug Breite. Glanzpunkte der Vererbung sind vor allem die korrekt gestellten, feinen Beine sowie die hochangesetzten und breiten Euter. Die Striche sind ideal gestellt und zeigen eine gute Form.
Anibay kann unter Beachtung der Inhaltsstoffe zudem zur Verbesserung von Melkbarkeit, Eutergesundheit, Persistenz und Nutzungsdauer eingesetzt werden. Anibay stammt aus der Zucht von Friedrich Sauter in Krattenweiler, der vom RBW-Vorsitzenden Josef Volkwein anlässlich der Schau geehrt wurde.
Einer der Höhepunkte der Schau war die Wahl der neuen Braunviehkönigin. Die scheidende Braunviehkönigin Beate Bühler aus Bad Waldsee bedankte sich in ihrer Abschiedsrede bei allen Verantwortlichen für die Unterstützung und reflektierte die Arbeit der letzten zwei Jahre. Josef Volkwein hob in seinen Dankesworten den Einsatz von Beate Bühler hervor, für den sie auch von der Stadt Waldsee eine Ehrung erhielt. Als Kandidatinnen für die Nachfolge stellten sich Regina Dilger aus Ostrach, Helena Miller aus Degerloch und Selina Müller aus Leutkirch zur Wahl, die sich unterhaltsam vorstellten und als Ehrendamen die gesamte Schau begleiteten.
Bei der vom Publikum durchgeführten Wahl setzte sich schließlich Regina Dilger aus Ostrach als neue Braunviehkönigin durch, die im Anschluß von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL gekrönt und in ihr Amt eingeführt wurde, das sie die nächsten zwei Jahre innehaben wird.
In der Summe war der diesjährige Braunviehtag ein voller Erfolg. Eine bis auf den letzten Platz voll besetzte Halle, eine überragende Nachzucht und hochwertige Schaukühe machten für die Rasse Braunvieh auf höchstem Niveau Werbung.
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