Das Märchen von der Klimakuh
Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Kühe) gehören zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Errungenschaften der Menschen. Ohne diese Tiere blieben drei Viertel der Landwirtschaftlichen Nutzfläche für die menschliche Ernährung ungenutzt. Trotzdem gerät die Kuh ins Visier der Umweltschützer.
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Dabei sind deutsche Rinder nur Statisten in der Klimabilanz der Bundesrepublik: Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen sie mit nur 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei. Seitdem ist der Rinderbestand kontinuierlich gesunken, ohne das Mangel an tierischen Produkten wie Joghurt, Käse, Milch oder Rindfleisch herrschen würde. Das Zauberwort: Produktivitätssteigerung dank Effizienz und Innovation.
Leistungssteigerungen senken Emissionen
Was das mit Emissionen und der Umwelt zu tun hat, erläutert die FAO in einem soeben veröffentlichten Bericht "Supporting low emissions development in the Ethiopan daire cattle sector - Reducing enteric methane for food security and livelihoods". Die Milchviehhaltung gehört in Äthiopien (noch) zu fast jedem Haushalt, allerdings auf einem sehr niedrigen Leistungsniveau von im Mittel 250 kg Milch pro Kuh und Jahr.
Könnte man die Leistung auf 900 kg steigern (in Deutschland beträgt die mittlere Milchleistung laut Bundesverband Rind und Schwein (BRS) rund 8800 kg), könnten die Emissionen einer äthiopischen Milchkuh um 75 Prozent gesenkt werden. Laut dem Bericht wurden die auf CO2-Äquivalent produktbezogenen Emissionen pro kg Milch in Äthiopien mit etwa 24,5 kg ausgewiesen. In Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 1,1 kg.
Vergleichbare Untersuchungen sind aus Amerika und Kanada bekannt. Weiteres Effizienzpotential, so die FAO, sei da, ohne auf die dringend erforderliche Nahrung für eine steigende Weltbevölkerung verzichten zu müssen. Das könne beispielsweise der Export von deutscher Genetik und von Produktions-Know-How sein. Auch deutsche Betriebe hätten noch Einsparpotential.
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