Frische Milch vom Wasen
Schon zum dritten Mal bringt Christoph Braun, Milchviehhalter aus Gailenkirchen im Landkreis Schwäbisch Hall, seine Kühe auf den Cannstatter Wasen. Mithilfe seiner Tiere werden den Besucherinnen und Besuchern die Abläufe in einem modernen, digitalen Kuhstall gezeigt.
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Vor dem Auftritt in Stuttgart geht es für Christoph Braun erst einmal noch in den Urlaub. „Nach den zwei vergangenen Hauptfesten haben sich die Abläufe eingespielt“, sagt der gelernte Landwirtschaftsmeister entspannt. Schon zum dritten Mal wird Braun 26 Milchkühe der Rassen Holstein, Fleckvieh und Braunvieh zur Verfügung stellen. In dem modernen Milchviehstall auf den Cannstatter Wasen können Besucher den Tieren neun Tage lang beim Schlafen, Fressen, Melken und Wiederkäuen zuschauen.
Kühe fühlen sich wohl
„Der Transport ist der größte Stress für die Tiere. Wenn sie auf dem LWH angekommen sind, sind sie schnell wieder ruhig und fühlen sich wohl“, erinnert sich Braun an 2014 und 2018. Im Stall montierte Massagebürsten und Liegebetten tragen zum Kuhkomfort bei. Gehalten werden die Kühe in einem Boxenlaufstall mit Tiefboxen und einem Melkroboter. Ihr Futter bekommen sie computergesteuert je nach Bedarf frisch nachgeliefert. Ein Spaltenroboter reinigt den Stall vollautomatisch. Die Pflege der Tiere wird von der Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) übernommen. In der Vergangenheit hat diese Zusammenarbeit für Braun immer gut funktioniert. „Mir ist es wichtig, dass meine Kühe alle heil heimkommen, sonst würde ich das auch nicht mehr machen.“ Die im Stall erzeugte Milch kann aus hygienischen Gründen nicht mehr vor Ort aus einem Milchautomaten gezapft werden. Die Milch wird abgeholt und geht in die Vermarktung.
Vernetzter Stall
Die in dem Stall gewonnen Daten werden direkt in das „Stallbüro 4.0“ am Stand des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg (LAZBW) übermittelt. Besucher können hier selbst in die Rolle des Landwirts schlüpfen und die Vitalfunktionen der Kühe überwachen. Mitarbeiter des LAZBW demonstrieren an einem Kuhmodel die voranschreitende Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die „Kuh“ ist mit verschiedenen Transpondern ausgestattet. Diese sollen die Arbeit des Landwirtes erleichtern und helfen, Störungen oder Krankheiten des Tieres frühzeitig zu erkennen. Fachleute des LAZBW sprechen über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Systemen.
Das 101. Landwirtschaftliche Hauptfest 2022 hat von Sonntag, den 25. September, bis Montag, den 3. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet für Erwachsene 15 Euro und für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 6 Euro. Schüler, Studenten, Rentner, Menschen mit Behinderungen und Teilnehmer eines Freiwilligendienstes zahlen 12 Euro. Zusätzlich gibt es eine Familienkarte für 32 Euro und Angebote für Gruppen. Für einen Kurzbesuch ab 15 Uhr bietet sich das Nachmittagsticket für 7 Euro an, Kinder zahlen 4,50 Euro. Es lohnt sich, die Eintrittskarten im Vorverkauf zu kaufen, denn jede Karte ist auch ein Fahrschein für die Hin- und Rückfahrt im gesamten VVS-Netz. Karten gibt es bei allen Easy Ticket Service-Vorverkaufsstellen, unter Tel. 0711/2 555 555 oder unter www.easyticket.de.
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