Ferkelerzeuger stecken in der Krise
Die Bestandszählungen vom Mai spiegeln die Krise wider: Die Ferkelproduktion in Deutschland ist rückläufig. Wenn die Erzeugerpreise nicht bald steigen, sei ein weiterer Einbruch in der Ferkelerzeugung unvermeidlich. Viele Ferkelerzeuger stünden vor dem Aus. Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Franz-Josef Möllers, betonte: „Die Ferkelerzeuger leben seit eineinhalb Jahren von der Substanz und sind stark verschuldet. Es muss jetzt alles daran gesetzt werden, um die Krise auf dem Ferkelmarkt zu beenden und für die nächsten Jahre die Ferkelversorgung in Deutschland zu sichern.“ Die Mastbetriebe sollten möglichst zügig die Ställe füllen. Auch die Schlachtbetriebe sollten durch eine vorübergehende Änderung der Preismasken einen Beitrag für eine schnelle Wende am Ferkelmarkt leisten. Durch Anreize für eine Reduzierung der Schlachtgewichte müsse die Einstallfrequenz erhöht werden. „Wenn uns die Ferkelerzeugung wegbricht, dann sind auch die Mäster und Schlachtbetriebe betroffen“, warnte Möllers, der auch Vorsitzender des DBV-Fachausschusses für Schweinefleisch ist.
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Kein Verständnis zeigte Möllers für das Ende der Exporterstattungen für Schweinefleisch. Der DBV hatte im Vorfeld der Entscheidung gefordert, die Erstattungen solange beizubehalten, bis die Krise der Ferkelerzeuger überwunden sei. Die Exporterstattungen seien ohnehin nur ein Teilausgleich für die eklatanten Kostennachteile, die den Schweinehaltern durch die Zulassungsprozedur für GVO-Futtermittel in Europa entstünden. Mit dem Anbau neuer Sojasorten in den USA drohe nun der Sojamarkt aus den Fugen zu geraten. Wenn sich nicht bald etwas ändere, könne die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln ab 2009 nicht mehr sichergestellt werden. „Einen neuerlichen Rückschlag halten die krisengeschüttelten Veredlungsbetriebe nicht aus“, betonte Möllers. Zur...