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Tierschutz

EU-Behörde fordert mehr Platz und bessere Unterbringung für Nutztiere

Milchkühe, Enten, Gänse und Wachteln benötigen mehr Platz und eine bessere Unterbringung, wie aus den heute in zwei neuen wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlichten Empfehlungen zum Tierschutz hervorgeht. Die Gutachten sind Teil einer Reihe von Gutachten zu Nutztierarten, mit denen die laufende Überarbeitung der Tierschutzvorschriften der Europäischen Union unterstützt werden soll.

Veröffentlicht am
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Petra Ast
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Ein wichtiger Faktor für das Wohlergehen von Milchkühen ist ausreichend Platz zum Bewegen und Ausruhen. Es sei wissenschaftlich erwiesen, so machen es die Verfasser der Studie in einer aktuellen Pressemitteilung deutlich, dass das Wohlergehen von Kühen, die dauerhaft in Ställen angebunden sind, beeinträchtigt sei. Diese Praxis sollte nach Ansicht der EFSA vermieden werden. Jede Kuh sollte Zugang zu einem Innenbereich haben, der insgesamt mindestens neun Quadratmeter umfasst – einschließlich eines Bereichs zum Hinlegen.

Natürliche Verhaltensweisen fördern

Weitere Empfehlungen lauten wie folgt: Zugang zu Weideflächen mit trockenen und schattigen Bereichen; regelmäßige Überwachung auf Lahmheit, Mastitis und Stoffwechselstörungen sowie Verwendung von Bürsten in allen Systemen zur losen Unterbringung (dasheißt in Systemen, in denen die Kühe nicht angebunden sind), um Kühen die Möglichkeit zu geben, natürlichen Verhaltensweisen wie Kratzen nachzugehen und ihren Körper zu pflegen. Bei Haltung in Boxenställen sollten die Kühe über einen eigenen Platz und ausreichend dickes Einstreumaterial verfügen.

Die Wissenschaftler der EFSA untersuchten zudem die Gefahren für das Wohlergehen von Enten, Gänsen und Wachteln. Sie bewerteten Haltungssysteme für Züchter sowie Systeme, die für Vögel in der Fleisch-, Stopfleber- und Eierproduktion verwendet werden. Dabei seien mehrere Gefahren ermittelt worden, die sich negativ auf das Wohlergehen der Vögel auswirken und empfiehlt Maßnahmen, um diese zu vermeiden.

So sollten Haltungssysteme, die allgemein als Käfige bezeichnet werden, für Enten, Gänse und Wachteln vermieden werden. Darüber hinaus sollten die Haltungssysteme, die während der Überfütterung bei der Stopfleberproduktion von Enten und Gänsen eingesetzt werden, ausgeschlossen werden, da sie erhebliche Auswirkungen auf das Wohlergehen der Vögel haben. Die Praxis der Überfütterung bei der Stopfleberproduktion habe allerdings außerhalb des Rahmens dieser Bewertung gelegenund sei nicht berücksichtigt worden.

Strengere Vorschriften im Visier

Die EFSA empfiehlt, den Vögeln mehr Platz zur Verfügung zu stellen und die Haltungsbereiche so hoch zu gestalten, dass eine Person sie betreten könne, um die Tiere zu untersuchen. Weitere Empfehlungen betreffen die Notwendigkeit, Wasservögeln offenes Wasser zum Baden oder zum Eintauchen des Kopfes zur Verfügung zu stellen, japanischen Wachteln Bereiche und feines Material zum Staubbaden zu bieten, feste Böden mit Einstreu und rauem Material, damit die Vögel das Gelände erkunden und nach Nahrung suchen können, sowie Nistmöglichkeiten für eierlegende Vögel.

Das wissenschaftliche Gutachten zu Milchkühen und das wissenschaftliche Gutachten zu Enten, Gänsen und Wachteln enthalten Empfehlungen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung der Gesetzgeber im Rahmen der laufenden Überarbeitung der Tierschutzvorschriften der Europäischen Union. Ein Legislativvorschlag der Europäischen Kommission wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorgelegt.

Die Europäische Kommission ersuchte die EFSA im Rahmen ihrer Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ um mehrere wissenschaftliche Gutachten zum Schutz von Nutztieren. Die EFSA hat bereits Bewertungen zum Wohlergehen von Zuchtschweinen, Masthühnern und Legehennen, Kälbern sowie Tieren beim Transport veröffentlicht.

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