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Bilanz zur Erdbeersaison 2017

Weniger Menge bringt bessere Preise

Für die Erdbeersaison war das Jahr 2017 schwierig: Starke Fröste im April, ein recht kühler Mai, regionale Hagel- und Starkregenschäden sowie ein zu heißer Juni sorgten für Ernteeinbußen. Damit dürfte das Ernteergebnis noch unter dem schlechten Vorjahr liegen, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft nach einer Umfrage ermittelt hat.
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Zwar weniger Menge, dafür aber eine bessere Qualität, die zu höheren Preisen als im Vorjahr vermarktet werden konnte, lieferte die diesjährige Erdbeerernte.
Zwar weniger Menge, dafür aber eine bessere Qualität, die zu höheren Preisen als im Vorjahr vermarktet werden konnte, lieferte die diesjährige Erdbeerernte. VSSE
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Die wichtigsten deutschen Erdbeererzeuger rechnen mit einer Erntemenge von 28.500 Tonnen. Das ist ein Minus von fünf Prozent zum Vorjahr, bei dem es ebenfalls bereits Abstriche bei der Erntemenge gab. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt bedeutet die geschätzte Ernte fast ein Viertel weniger. Ähnlich beurteilen Berater die Saison. Sie kalkulieren ebenfalls mit Mengenabschlägen von rund 20 Prozent. Laut Statistischem Bundesamt belief sich die deutsche Erdbeerernte im vergangenen Jahr  auf 143.000 Tonnen.

Kaum Probleme mit Fäulnis

Aufgrund des besseren Wetters war die Qualität deutlich besser als im Vorjahr, als Probleme mit Fäulnis auftraten. Die Preise waren bis Mitte Mai stabil auf einem hohen Niveau. Dann brachen sie ein, da das heimische Angebot an Erdbeeren anstieg, und im Lebensmitteileinzelhandel noch Importware zu günstigeren Preisen angeboten wurde. Durchschnittlich bezahlten die Verbraucher laut AMI für heimische Erdbeeren 2,54 Euro pro 500 Gramm-Schale (2016: 2,28 Euro).

Erdbeeren Zwar weniger Menge, dafür aber eine bessere Qualität, die zu höheren Preisen als im Vorjahr vermarktet werden konnte, lieferte die diesjährige Erdbeerernte. © VSSE


Durch die frostbedingten Krüppelfrüchte, die aussortiert werden mussten, war die Qualität der Ernte beeinträchtigt, aber es waren genügend aromatische Früchte aus Deutschland am Markt. „Die Qualität der Erdbeeren war in diesem Jahr okay, aber der Ertrag war allgemein schwach. Es gab wenig Beanstandungen bei den Lieferungen an den Lebensmitteleinzelhandel. Auch entwickelt sich die Spätsorte Malwina, die wir noch bis Mitte Juli an unseren Ständen anbieten, gut“, stellt Joachim Huber, Huber Hof in Iffezheim, fest.

Kurzer Angebotszeitraum

Auch die Selbstpflücker bekamen die Auswirkungen der geringeren Erntemengen zu spüren: „Wir konnten unseren Kunden nur über einen Zeitraum von drei anstelle von sechs Wochen anbieten, ihre Erdbeeren selbst zu pflücken. Hierzu hatten wir immer wieder telefonische Anfragen. Insgesamt zeigten sich die Kunden sehr verständnisvoll für die höheren Preise“, erklärte Markus Kirn, Wiesenobst GbR aus Ingelheim.

Das schwache Erntejahr 2017 wird sich auch auf das Folgejahr auswirken. „Die steigenden Preise für Erdbeeren können vermutlich die höheren Mehrkosten unter anderem für Frostschutz und Pflückaufwand bei einigen Anbauern nicht decken. Vor dem Hintergrund und dem bereits schlechten Erntejahr 2016 ist davon auszugehen, dass sich die Erdbeeranbaufläche in Deutschland um weniger wirtschaftlich rentable Flächen weiter reduzieren wird“, erklärt Simon Schumacher, Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE).

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