Impfwiderstand gegen Vogelgrippe nimmt ab
Die amerikanischen Putenproduzenten sind in diesem Jahr besonders stark von der Geflügelpest betroffen. Ihr Wunsch nach einer Immunisierung der Herden wächst, jedoch ist der Widerstand an präventiven Impfungen in den Staaten immer noch sehr groß.
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Angesichts des Ausmaßes der Virusausbreitung in den USA in diesem Jahr, insbesondere in Putenherden, treffen Impfprogramme perspektivisch auf weniger Widerstand als zuvor, sagte Dr. Sara McReynolds, stellvertretende Tiergesundheitskommissarin von Kansas, auf dem Kansas Agricultural Growth Summit am 18. August 2022 in Manhattan.
Die Impfung von Geflügel gegen die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) ist in den Vereinigten Staaten immer noch keine Praxis. Viele Länder akzeptieren keine Geflügelimporte aus Regionen, in denen eine Impfung gegen die Vogelgrippe durchgeführt wurde.
Einige Unternehmen in Europa würden laut McReynolds damit beginnen, sich verstärkt mit Impfprogrammen zu befassen, was dazu führt, dass dies nun auch in den Vereinigten Staaten stärker in Betracht gezogen werde.
Kein Interesse an Impfungen bei Hähnchenerzeugern
Besonders Puten seien sehr anfällig für das HPAI-Virus. Daher war und ist die Putenindustrie von Ausbrüchen stärker betroffen als die Masthähnchenindustrie, was auch den verstärkten Ruf nach einer Immunisierung dieser Branchensparte erklärt, so McReynolds. Die US-Hähnchenindustrie betreibe hingegen einen umfangreichen internationalen Handel und habe eher weniger Interesse an einer Impfung.
Für Geflügelerzeuger, die trotz strenger Biosicherheit die Härten eines Geflügelpestausbruchs durchmachen mussten, ist es einfacher, die potenziellen Vorteile der Impfung zu erkennen, sagte McReynolds. Sie wies darauf hin, dass HPAI-Ausbrüche auch die Steuerzahler hart treffe, da diese die Rechnung für die Seuchenbekämpfung bezahlen müssen. „Wenn wir diese Art von Ausbruch weiterhin jedes Jahr oder alle paar Jahre sehen, müssen wir uns wohl mit Impfungen befassen“, unterstrich McReynolds.