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Tierschutz | EU

EU will Folgen zum Verbot des Kükentötens abschätzen

Die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union haben die Kommission dazu aufgefordert, zeitnah eine Folgenabschätzung zu einem EU-weiten Verbot des Tötens männlicher Küken aus Legehennenlinien vorzulegen.

Veröffentlicht am
HikoPhotography/Shutterstock.com
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Zwar stieß die ham 17.10.2022 beim Agrarrat in Luxemburg vorgestellte deutsch-französische-Initiative zu dieser Thematik bei den übrigen Ressortchefs im Großen und Ganzen auf Wohlwollen. Sie wollen aber zunächst, dass die Brüsseler Behörde für Klarheit über die möglichen wirtschaftlichen Folgekosten eines kompletten Tötungsverbots sorgt.

Ökonomische Motivation soll Verbot des Kükentötens beschleunigen

Die bereits in Deutschland und Frankreich gesammelten Erfahrungen würden nun für die Erstellung einer EU-weiten Folgenabschätzung genutzt, erklärte die zuständige Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Sie betonte, dass es keine moralische Rechtfertigung für das Kükentöten gebe. Die höheren Energiekosten könnten nach ihrer Einschätzungeine ökonomische Motivation für ein Verbot der systematischen Tötung männlicher Küken bedeuten. Wenn die Geschlechtsbestimmung im Idealfall vor der Bebrütung durchgeführt würde, könne man zugleich Kosten sparen. Ohne Details zu nennen, bekräftigte Kyriakides, dass ihre Behörde im kommenden Jahr einen Legislativvorschlag vorlegen werde.

Tierwohlprobleme nicht in Drittstaaten exportieren 

Derweil verlangen die Niederlande, dass auch die negativen Folgen bedacht werden. Beispielsweise wäre die Ausfuhr lebender männlicher Küken in Drittstaaten nicht wirklich ein Beitrag zum Tierwohl. Dänemarks Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn gab die Einschätzung wieder, dass die systematische Tötung der Eintagsküken kein Problem des Tierwohls sei, solange dies fachgerecht erfolge. Er räumte allerdings ein ethisches Dilemma ein.

Osteuropa mahnt Kofinanzierung und Übergangszeiträume an

Minister der östlichen Mitgliedstaaten warnten vor hohen Zusatzkosten für die Brütereien. Rumäniens Agrarminister Petre Daea mahnte für den Fall einer EU-weiten Regelung eine hinreichende Kofinanzierung aus Brüssel an. Zudem sollten die neuen Vorschriften schrittweise und mit hinreichenden Übergangszeiträumen eingeführt werden. Die Delegationen aus Bulgarien und Ungarn äußerten sich zudem besorgt darüber, was das Eierangebot angeht. Ungarn appellierte an die Kommission, bei der geplanten Folgenabschätzung auch die sozioökonomischen Effekte zu beachten. 

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