Forschungsprojekt GalliLuz an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gestartet
An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat ein neues Forschungsprojekt begonnen, das die Verwendung von Luzerneblättern und -spitzen in der ökologischen Geflügelfütterung untersucht.
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An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Bellof ist das Forschungsprojekt "GalliLuz" gestartet. In Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, widmet sich das Projekt der systematischen Untersuchung der Verwendung von Luzerneblättern und -spitzen in der ökologischen Geflügelfütterung.
Luzerneprodukten als Eiweißfuttermittel
Das Hauptziel besteht darin, die Herausforderungen der bedarfsgerechten Versorgung von Geflügel mit essenziellen Aminosäuren zu bewältigen, insbesondere Methionin, das eine besondere Schwierigkeit darstellt. Das Projekt baut auf den Erkenntnissen des Projekts "Grünlegum" auf, welches das vielversprechende Potenzial von Luzerneprodukten als Eiweißfuttermittel für Nichtwiederkäuer herausstellte.
Während dieser Untersuchung wurden jedoch Leistungsminderungen bei Masthühnern und Legehennen festgestellt, die auf antinutritiv wirkende Saponine in Luzernepflanzen zurückgeführt werden können. Interessanterweise zeigten vorherige Studien, dass diese Saponine die Stickstoffemissionen in der Nutztierhaltung verringern können.
100 % Bio-Fütterung und Reduzierung von Stickstoffemissionen
Im Rahmen des Projekts "GalliLuz" wird nun systematisch erforscht, ob sich Luzerneblätter und -spitzen für die ökologische Geflügelfütterung eignen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Untersuchung von Akzeptanzunterschieden bei ausgewählten Genotypen, darunter Zweinutzungshühner und konventionelle Legehybride. Gleichzeitig stehen die Reduzierung von Stickstoffemissionen und das Tierwohl im Fokus. Das langfristige Ziel besteht darin, eine vollständige Bio-Fütterung unter Verwendung heimischer Eiweißfuttermittel zu erreichen und gleichzeitig die Stickstoffemissionen zu minimieren.
Die erzielten Ergebnisse sollen in die Praxis der ökologischen Landwirtschaft integriert werden, und es wird erwogen, sie gegebenenfalls auch in die konventionelle Landwirtschaft zu übertragen. Dieser Forschungsansatz trägt dazu bei, nachhaltige Lösungen für die Geflügelfütterung zu entwickeln und Umweltauswirkungen zu reduzieren.