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Landwirtschaft und Umwelt

Wie sich Nahrungsmittelimporte auf die Umwelt auswirken

Regionale oder importierte Lebensmittel? Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Transportentfernung meist eine geringere Rolle spielt als die Art der Produktion. Die Gesamtsicht auf die Nahrungsmittel ist wichtig, sagt Dr. Maria Bystricky, Agroscope, Projektleiterin der Forschungsgruppe Ökobilanz in Zürich.

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Fischer-Klüver
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Kaum Unterschiede zeigen die Treibhausgasemissionen bei in der Schweiz verzehrtem Brot, dass im Inland, in Deutschland oder Frankreich hergestellt wurde. Die landwirtschaftliche Produktion an sich verursacht in diesem Beispiel den größten Anteil der Emissionen. Anders stellt sich die Situation bei den viel mehr Wasser enthaltenen und kühlbedürftigen Kartoffeln dar, bei denen die Transporte einen wesentlich größeren Einfluss haben. Durch die geringere Transportentfernung schneiden die Schweizer Kartoffeln deutlich besser ab als die im benachbarten Ausland produzierten. Tierische Produkte wie Käse oder Rindfleisch verursachen während der Produktion allein schon sehr hohe Treibhausgasemissionen. Daher haben die der Produktion nachgelagerten Stufen verhältnismäßig nur eine geringe Wirkung bezüglich der Emissionen im Vergleich zu vielen pflanzlichen Produkten.

Nicht nur die Entfernung zählt

Nicht nur die Transportentfernung, vor allem die Transportmittel sind maßgeblich für die Treibhausgasemissionen. Der Energiebedarf eines Flugtransport ist 99 Mal so hoch wie der per Ozeanschiff, der Treibhauseffekt ist 98 Mal höher. Bis auf Massengüter wie Kartoffeln, Früchte und gekühlt zu transportierenden Gemüsearten ist die Art der Produktion entscheidender als die Herkunft. Ausnahmen sind Produkte aus Abholzungsgebieten oder Gebieten mit Wasserknappheit. „Die Einheimische Produktion ist nicht zwingend ein Vorteil“, sagt Dr. Maria Bystricky. Allgemeingültige Aussagen sind nur schwer möglich. Es bedarf einer differenzierten Analyse pro Produkt und Land. Individuelle Standortbedingungen können eine größere Bedeutung ausüben auf die Treibhausgasemissionen als undifferenziert umgesetzte Maßnahmen.

Eine Studie zeigt Umweltwirkungen verschiedener Gewässerschutzmaßnahmen im Schweizer Agrarsektor. Untersucht wurden Maßnahmen wie reduzierte Bodenbearbeitung, Extensivierung des Acker- und Futterbaus, Anbau von Kulturen mit tiefem Auswaschung- und Erosionsrisiko, weniger Tiere für eine geringere Stickstoff-Deposition, Reduktion der Weidenutzung und die Umwandlung von jährlich 5 Prozent Ackerland zu Grasland. Gleichzeitig gab es ein Aufstockungsverbot der Tierhaltung. Lediglich die Maßnahme Umwandlung von Acker- in Grasland brachte eine deutliche Verbesserung der aquatischen Eutrophierung. Durch Maßnahmen wie Umwandlung von Acker- zu Grasland geht die negative Umweltwirkung stärker zurück als durch eine Extensivierung vorhandener Methoden oder einen verringerten Anbau von Hackfrüchten und Gemüse.

Großteils durch Importe tierischer Produkte wird die Umweltlast in andere Länder verlagert. Lokal differenzierte statt gießkannenartige Maßnahmen in der Gesamtschweiz lassen eine höhere Ökoeffizienz vermuten, so Bystrickys Ausblick.

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