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7 Ideen für Ihren Social-Media-Auftritt

Mit Social Media Kunden gewinnen

Die sozialen Medien sind in aller Munde – man kann wahlweise in ihnen versumpfen oder sie gezielt für den Erfolg des eigenen Unternehmens nutzen. Damit zweiteres überwiegt, sollte man ein paar Dinge beherzigen.
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rawpixel.com/shutterstock.com
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Facebook, Instagram und WhatsApp sind wohl die bekanntesten – darüber hinaus gibt es unzählige weitere soziale Medien, auf denen Bilder, Videos und Audiodateien kursieren, Spenden gesammelt oder Bezahlungen abgewickelt werden. Was ihr Name verrät: Soziale Medien dienen nicht in erster Linie dem Verkauf von Produkten, sondern der sozialen Vernetzung. 

Wenn Sie als Betriebsleiter:in auf Facebook, Instagram & Co aktiv sind, ist dies im weiteren Sinn als Kundenbindung zu sehen. Hier können Bilder, Videos und Texte eingestellt werden mit der Idee, den Kunden ergänzend zur käuflichen Produktpalette einen Zusatznutzen zu bieten. Grob lassen sich die hier generierten Mehrwerte in vier Kategorien einteilen:

Mehrwert der sozialen Medien für den Betrieb

Emotionaler Mehrwert entsteht beispielsweise durch schöne Fotos vom Hof, seinen Tieren, Äckern und sonstigen Arbeitsfeldern. Kurze Videos vom neu geborenen Kälbchen, von den Broten, die soeben dampfend aus dem Ofen kommen oder vom Ernte-Team, das gut gelaunt und gemeinschaftlich Salatkisten vom Acker holt, schenken dem Kunden den Eindruck, nicht nur Lebensmittel, sondern ein Lebensgefühl einzukaufen.

Intellektueller Mehrwert entsteht durch fachliche Einblicke in den Alltag auf dem Bauernhof: Hintergrundinfos zur Getreideernte, zur Rinderrasse, die hier gezüchtet wird, oder zur ökologischen Landwirtschaft allgemein. Das große Plus der vom Landwirt persönlich geposteten Hintergrundinfos: Kunden lernen aus erster Hand. In anderen Medien hören Verbraucher meist, was irgendwelche Landwirte irgendwo tun, beschrieben und für gut oder schlecht befunden von Journalisten. Dabei entsteht nicht selten ein verzerrtes, ungenaues Bild von Landwirtschaft. Soziale Medien sind für Landwirte und Verbraucher gleichermaßen eine optimale Gelegenheit, in direkte Kommunikation zu treten.

Finanzieller Mehrwert lässt sich generieren durch Gewinnspiele, Rabattaktionen oder zusätzlichen Kundenservice wie etwa ein Lieferangebot frei Haus.

Praktischer Mehrwert entsteht, wenn regelmäßig aktuelle Termine, saisonale Produkte und Besonderheiten eingepflegt werden.

Was gefällt den Besuchern in Ihren sozialen Medien? Welche Bilder, Videos, Texte bieten ihnen einen Mehrwert, und welche nicht? Einer der großen Vorteile von Facebook & Co ist, dass man als Landwirt diesbezüglich nicht philosophieren und im Dunkeln tappen muss. Bereits ohne in die Untiefen der statistischen Besucherauswertung einsteigen zu müssen, lässt sich anhand von Kommentaren, Smileys, Likes und sonstigen Besucheraktivitäten erkennen, welche Posts besonders gut angekommen sind.

Auch ein regelmäßiger Blick auf die Profile von Ihren Kunden, bei interessanten Gruppen und Hashtags gibt wichtige Informationen darüber, wie Ihr bestehender Kundenstamm gerade unterwegs ist, mit welchen Inhalten und mit welchem Sprachstil Sie ihn erreichen können. Eine detailliertere Auswertung, welche Posts wie oft besucht, kommentiert, gespeichert, weitergeleitet wurden, ist mit Hilfe entsprechender Tools möglich – für Betriebsleiter, die Freude haben, sich hier selbst gründlicher einzuarbeiten oder mit Profis zusammen zu arbeiten. 

Das bestimmt, wie beliebt die Posts sind

Die folgenden Faktoren können einen Einfluss auf die Beliebtheit Ihrer Beiträge (Posts) haben – betrachten Sie doch in den nächsten Wochen die Besucherbewegungen um Ihre Posts und verschaffen Sie sich ein Bild, worauf Ihre Kunden besonders stehen. Gibt es auffällige Beliebtheits-Unterschiede zwischen...

  • Text, Foto oder Video?
  • Sehr kurzen (1-2 Zeilen), mittleren und längeren Texten?
  • Unterschiedlich langen Videos?
  • Beiträgen mit oder ohne Tiere, Menschen, Traktoren?
  • Beiträgen, in denen bestimmte Personen auftreten oder fehlen (Betriebsleiter, einzelne Mitarbeiter)?
  • Beiträgen mit Kochrezepten, saisonalen Themen, aktuellen landwirtschaftlichen Themen, die auch in sonstigen Medien häufig behandelt werden?
  • Beiträgen, die stärker die Gefühle oder stärker den Intellekt ansprechen?

Vielleicht sind es auch ganz andere Aspekte, die Ihnen auffallen. Entscheidend ist nicht nur, wie genau und professionell Sie das Verhalten Ihrer Besucher analysieren –  wichtiger ist, das Lernpotenzial, das Sie erkennen, effektiv auszuschöpfen. Zum Beispiel, indem Sie die Länge Ihrer Beiträge an die Wünsche Ihrer Kunden anpassen, das Drehen von Videos stärker an den Lieblings-Mitarbeiter Ihrer Kunden delegieren oder beliebte Themen öfter aufgreifen.

Wichtig zu wissen ist bei allen sozialen Medien: Es gibt Algorithmen, die das Verhalten der Nutzer auswerten und daraufhin steuern, welcher Nutzer auf welche neuen Beiträge aufmerksam gemacht wird. Es gibt wohl niemanden – einschließlich derer, die diese Algorithmen programmieren, der vollumfänglich versteht, wie sie genau funktionieren. Und doch gibt es recht einfache Mittel, um die Algorithmen zu überzeugen, genau Ihre neuen Posts möglichst vielen potenziellen Kunden zu empfehlen. Hilfreich ist beispielsweise, passende Hashtags zu setzen, im Kundenkreis übliche Redewendungen zu benutzen und möglichst alle Oberflächen regelmäßig zu nutzen. Bei Instagram bedeutet das, sowohl kurze Videos als auch Blog-Beiträge und die eigene Insta-Story mit neuen Inhalten zu füttern und nicht nur die vertrauten Lieblings-Oberflächen zu nutzen.

Soziale Medien bieten zudem das Potenzial, noch unmittelbarer mit Kunden in Interaktion zu treten, indem man auf Kommentare antwortet oder bewusst zum Dialog einlädt. Im optimalen Fall halten sich Kunden gern in den Sozialen Medien Ihres Betriebs auf, weil es hier kurzweilig, informativ und emotional anregend ist. Wer bei Ihnen online „schlendert“, erhält einen praxisnahen Einblick ins Betriebsgeschehen und bekommt Lust, live vorbeizuschauen und einzukaufen. Und übrigens: Nicht nur für potenzielle Kunden – genauso auch für potenzielle Mitarbeiter können die sozialen Medien hilfreiche Kanäle sein, um einen neuen Arbeitsplatz zu finden, der den eigenen Fähigkeiten und dem eigenen Lebensgefühl entspricht.

Wer täglich 15-20 Minuten fokussiert (!) in den sozialen Medien unterwegs ist, kann hier bereits viel erreichen. Als Faustzahl gilt dabei: Etwa die Hälfte der Zeit sollte dem Einstellen neuer Inhalte gewidmet sein – die andere Hälfte dem Lesen und Auswerten dessen, was Kunden durch ihre Kommentare, Likes und sonstige Aktivitäten eingebracht haben. So hat Ihre Aktivität in den sozialen Medien das Potenzial, zum betrieblichen Erfolg maßgeblich beizutragen und obendrein noch Spaß zu machen.

Hilfreiche Apps & Programme

Canva: Grafikdesign-Platform, die hilft z.B. Graphiken zu erstellen und Bilder mit Texten zu ergänzen
Inshotschneidet Videos
Mojo: hilft abwechslungsreiche animierte Stories für Instagram zu erstellen
PlanolyProgramm zur professionellen Planung von Social Media-Inhalten
Ninjaliticsdifferenzierte Auswertung der Kundenbewegungen in den sozialen Medien
Instagram Insights: aufschlussreiche Statistik über Kundenbewegungen

7 Ideen für Ihren Social-Media-Auftritt

Die Muse mag Sie nicht so recht küssen für die nächsten Posts auf Facebook? Dann gehen Sie Ihre Betriebszweige im Geiste durch: Ställe, Äcker, Gewächshäuser, Verarbeitungsräume, Veranstaltungen, Wochenmärkte. Jeder Bereich steckt voller Möglichkeiten, in den sozialen Medien Hintergrundinformationen und emotionale Eindrücke zu vermitteln. Die folgenden Beispiele lassen sich vielleicht postwendend umsetzen -  in erster Linie dienen sie jedoch dazu, die eigene Kreativität wieder anzukurbeln:

1. Acker

  • mit ein paar Spatenstichen ein Bodenprofil anlegen und mit der Kamera zeigen, was man im Boden sieht – Wurzeln, verschiedene Schichten, Struktur, und etwas zur Bodenbearbeitung erklären
  • Verschiedene Geräte im Jahreslauf in Aktion filmen – Pflug, Saatmaschine, Mähdrescher...
  • Getreide in verschiedenen Wachstumsstadien zeigen, erklären, wie man verschiedene Getreidesorten erkennt
2. Stall
  • kurze Videos beim Füttern und Melken, Tiere, die Kratzbürsten oder Spielutensilien nutzen
  • ein Zoom auf Heu oder Silage und ein paar Sätze zur Zusammensetzung des Futters
  • Betriebsleiter oder Mitarbeiter beim Arbeiten, die in ein paar Sätzen erklären, was sie gerade tun und, warum.

3. Gewächshaus

  • Technik zeigen und erklären, z.B. Tropfbewässerung, automatische Lüftung, Heizung, Klimacomputer
  • übliche Arbeiten zeigen und erklären, z.B. Tomaten ausgeizen, ernten, aufräumen zum Saisonende...
  • Arbeitsbedingungen erlebbar machen, z. B. im Sommer mal die Kamera aufs Thermometer halten und erzählen, wie viel man trinkt an einem Arbeitstag unter Glas

4. Verarbeitung

  • Tricks vom Profi zeigen, die sich auf den Privathaushalt übertragen lassen, z.B. Feinheiten beim Brotbacken, Marmelade kochen...
  • Experimentierfreude mit dem Zoom beim Filmen entdecken – einfache Arbeitsschritte wie Gemüse schnippeln, Saft pressen... können eine überraschende Faszination entwickeln, wenn man mit der Kamera mal ganz nah filmt und dann wieder weiter weggeht.
  • Vielleicht gibt es ja Geschichten zu erzählen zu den verarbeiteten Produkten – handelt es sich um alte Rezepte aus Familie oder Region?

5. Menschen

  • persönliche Einblicke in Betriebsleiterfamilie und Team. Besonders lebendig wird’s, wenn Mitarbeiter sich gegenseitig Fragen vor der Kamera beantworten, z.B. „Warum arbeitest du hier?“ oder „Was gefällt dir besonders am Arbeitsplatz Bio-Bauernhof?“
  • Betriebsleiter und Mitarbeiter zeigen ihre Lieblingsplätze auf dem Betrieb und in seiner Umgebung
  • Betriebsleiter und Mitarbeiter erzählen ein paar Sätze zu Produkten, Rezepten, Tieren, Pflanzen... am Hof, die sie besonders mögen

6. Übergeordnete Themen

  • Wo auf Ihrem Betrieb geschieht etwas Besonderes zum Klimaschutz, zum Erhalt der Artenvielfalt oder zum Aufbau der Bodenfruchtbarkeit?
  • Was bedeutet für Sie eine umweltschonende, nachhaltige, tierfreundliche... Landwirtschaft?
  • Woran zeigt sich, dass Sie gesunde, sichere, regionale, besondere Lebensmittel erzeugen? 

7. Kundenfragen

  • Behalten Sie Fragen im Hinterkopf, die Kunden im Hofladen stellen.
  • Sammeln Sie Fragen, die Kunden in den sozialen Medien in Kommentaren hinterlassen.
  • Richten Sie z.B. bei Facebook eine „Frage-Ecke“ ein, wo Kunden gezielt eingeladen sind, ihre Fragen zu stellen, die dann in absehbarer Zeit auch beantwortet werden.
  • Haben Sie keine Angst vor heißen Themen. Artgerechte Tierhaltung, genaue Unterschiede zwischen konventioneller und ökologischen Landwirtschaft – die Themen, bei denen auch Ihre Hofladenkunden verzerrte Vorstellungen über Landwirtschaft haben können, sind nicht zu knapp. Es braucht einiges an Zeit und Aufmerksamkeit, solche Themen als Betriebsleiter in den sozialen Medien so aufzubereiten, dass echte Kommunikation auf Augenhöhe entsteht -  und doch sind es gerade diese Themen, bei denen es sich lohnt, am Ball zu bleiben

 

Social-Media-Beratung

Der Artikel ist die freie Zusammenfassung eines Vortrags von Cassandra Andruszko, gehalten auf dem Bioland Forum Direktvermarktung – perfekt direkt im Oktober 2021. Das Bioland-Marketing-Team bietet für Mitglieder und Interessenten ein interessantes Veranstaltungsprogramm, einen kostenlosen Direktvermarkter-Newsletter, Kennzahlenvergleiche für Hofläden u.v.m. an.

Kontakt und nähere Infos: direktvermarktung@bioland.de, Tel: 02385-9354-45

Cassandra Andruszko ist Expertin für Marketing in den sozialen Medien und gibt ihr Know-How als Social Media Coach in eigener Agentur weiter. Kontakt und nähere Infos: www.casmedia-marketing.de, Tel: 0176-303 8163-157

 

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