Tipps für den September
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Reblaus
Das Jahr 2018 zeigt sich aufgrund der warmen Witterung im Frühjahr als extremes Reblausjahr. Viele pilzwiderstandsfähige Neuzüchtungen aber auch einzelne Europäerreben wie Riesling, Müller-Thurgau oder Silvaner haben einen deutlichen Blattgallenbefall. Befallene Blätter vernichten! Überprüfen Sie Ihre Anlagen auf Edelreiswurzeln, durchgewachsene Unterlagen oder Einlegerreben. Diese unbedingt entfernen. Auch Böschungen mit Reblausbefall an durchgewachsenen Unterlagen erhöhen den Befallsdruck in der Anlage. Bei stärkerem Befall nehmen Sie bitte Kontakt zur Weinbauberatung auf.
Absterbende Stöcke
Es zeigen sich „schwarzholzkranke Stöcke“ (Ruten reifen nicht aus, Blätter bleiben sehr lange am Stock hängen, Blätter rollen sich nach unten, Rotweinsorten verfärben sehr ins Dunkelrote, Weißweinsorten ins Gelbe). Falls noch nicht geschehen, unbedingt befallene Stöcke bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Unbedingt darauf achten, dass die Rebstöcke, welche durch Esca befallen sind und während der Vegetationsperiode markiert wurden, aus der Anlage gerodet oder zurückgeschnitten werden. Bei abgestorbenen Stöcken ist das Altholz restlos zu entfernen, da aus diesem wahrscheinlich eine Verbreitungsgefahr hervorgeht. Bei Stöcken mit den bekannten Tigersymptomen sollte bis auf 10 cm Stammhöhe zurückgeschnitten werden und der Stammstummel mit einem neuen Pflanzstab und einer Rebröhre ausgestattet werden.
Schadbild von Esca
- Juli/August Nekrosen an den Blättern bis zum Befall des ganzen Stockes
- Frühzeitiger Laubfall am ganzen Stock
- Plötzliches Absterben der Stöcke
- Holz der befallenen Triebe taub und mit schwarzen Pusteln übersät
- Triebe nicht ausgereift, im Winter schwarz
- Trauben schwarz gepunktet und/oder violett bis schwarz verfärbt
Kirschessigfliege: Monitoring läuft auf Hochtouren!
Bis zum 24. August 2018 ist nur auf sehr wenigen Gemarkungen Befall an Beeren festgestellt worden. Die Ergebnisse der Traubenbonituren auf Kirschessigfliege sind weiterhin im Internet nachzulesen unter: www.vitimeteo.de/monitoring/kefeifunde.shtml.
Achten Sie auf die lokalen Hinweise der Weinbauberatung zur Bekämpfungsstrategie!
Bodenbearbeitung: Auf Befahrbarkeit zur Ernte achten!
Überall dort, wo ein maschineller Ernteeinsatz geplant ist, sollten die Böden gut befahrbar sein. Offener Boden führt bei feuchter Witterung zu erheblichen Problemen. Begrünungen jetzt in keinem Fall mehr umbrechen! Bei früher Ernte können Winterbegrünungen auch noch nach der Ernte eingesät werden.
Ameisen, Wespen und Mäuse
Im Jahr 2018 sind aufgrund der Trockenheit ungewöhnlich viele Ameisen, Wespen und Mäuse festzustellen. Die Tiere suchen offensichtlich Wasser. Auch Schäden waren schon im August sichtbar. Bei beginnenden Schäden sollte, wenn das Mostgewicht erreicht ist, baldmöglichst mit der Ernte begonnen werden. Bekämpfungsmaßnahmen gestalten sich schwierig und sind meistens erfolglos. Bei stärkerem Befall nehmen Sie bitte Kontakt zur Weinbauberatung auf.
Wie jedes Jahr: schwierig
Immer mehr erfahren wir, wie wenig planbar die Natur ist. Umso wichtiger ist es, auf die Situationen gut abgestimmt zu reagieren. Sollte sich das Wetter nicht wesentlich ändern, so ist zu befürchten, dass alle Sorten auf einmal reifen und die Herbstabwicklung extrem schnell vonstatten gehen muss. Im Jahr 2018 besonders schwierig: Jungfelder vom zweiten bis zum fünften Standjahr. Gestresste Anlagen sollten bei der Ernteplanung tendenziell früher gelesen werden, damit sich die Stöcke nach der Ernte noch erholen können. Aber auch Anlagen mit extrem hohem Befall zeigen Trockenstress. Dürre oder welke Traubenspitzen oder sogar gänzlich absterbende Rebstöcke bei Überlastung sind in diesem Jahr zu sehen.
Weitere Tipps für den September lesen Sie in BWagrar 35/2018.






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