Ladeprofis nach Maß
Lader machen das Leben leichter und so spielt es keine Rolle, ob auf einem landwirtschaftlichen Betrieb viel oder wenig Güter umgeschlagen werden: Ein Lader ist immer sinnvoll. Doch welcher Lader ist zu bevorzugen beziehungsweise für welchen Betrieb am besten geeignet?
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Welcher Lader für einen Betrieb am geeignetsten ist, hängt ganz stark von dessen jeweiligen Ausrichtung und Größe ab. Je mehr Güter umgeschlagen werden, umso eher ist der Einsatz einer speziellen Ladetechnik sinnvoll. Je enger die räumlichen Verhältnisse sind, umso wichtiger ist der Einsatz einer wendigen und übersichtlichen Ladetechnik. Schön, dass die Hersteller mittlerweile eine Vielzahl von Ladern anbieten und für jeden Betrieb die richtige Technik dabei ist.
Teleskoplader – für die Höhe
Der Teleskoplader ist klar die erste Wahl, wenn es um die Hubhöhe geht. Mit dem Teleskoparm kann je nach Maschinengröße bis zu 9,0 m Hubhöhe erreicht werden. Das Aufsetzen von großen Strohlagern ist eine typische Teleskopladerspezialität. Insbesondere auf Biogasanlagen hat der Teleskoplader sehr viele Anhänger gefunden, denn die Silohaufen haben beachtliche Höhen erreicht und somit ist oftmals eine Futteraufnahme nur mit dem Teleskoparm möglich. Auch die Befüllung der zumeist hohen Anmischbehälter erfordert Hubhöhen von mehr als 3,5 m. Gerne wird der Teleskoplader auch zum Korn hochschieben in Getreideflachlagern eingesetzt. Teleskoplader gibt es mittlerweile in den verschiedensten Größen, sodass die Vorteile der großen Hubhöhe auch in beengten Verhältnissen genutzt werden können. Durch die serienmäßige Allradlenkung und der Möglichkeit der Hundeganglenkung ist ein Heranfahren an Stallwände, etwa beim Ausmisten oder bei der Futteraufnahme an der Silowand, besonders gut möglich.
Radlader – der Lademeister
Radlader sind auf höchste Lade- und Umschlagsleistungen ausgelegt. Daher sind die Ladeschwinge, die Achsen und andere Bauteile für höchste Beanspruchungen dimensioniert. Gegenüber dem Teleskoplader ist der Ladevorgang mit der Schwinge in der Regel schneller erfolgt, als mit dem Teleskoparm. Radlader sind sehr wendig und übersichtlich. Der Fahrer sitzt etwas erhöht und mittig auf der Maschine. Der Blick auf die Arbeitsgeräte ist okay und die Rundumsicht ist zu allen Seiten gegeben. Bei knickgelenkten Radladern folgt der Hinterwagen genau dem Vorderwagen, dadurch sind sie extrem wendig. Jedoch sollte bei starkem Lenkeinschlag die Schaufel oder Gabel nicht zu voll beladen sein. Durch die Schwerpunktverlagerung ist sonst die Standsicherheit nicht immer gegeben. Hier ist der allradgelenkte Radlader im Vorteil, der in engen Kurven eine bessere Standsicherheit aufweist.
Teleskopradlader – der Allrounder
Mit dem Teleskopradlader haben die Hersteller die positiven Merkmale des Teleskopladers und des Radladers zusammengebracht. Als Basis bestehen diese Maschinen aus einem Radlader und anstelle der sonst üblichen Schwinge ist ein Teleskoparm angebaut worden. Konstruktionsbedingt und durch die geringere Spurweite sind Hubhöhen von 4,0 bis 6,0 m möglich. Der Teleskopradlader hat somit die Wendigkeit und Übersichtlichkeit eines Radladers und fast die Hubhöhe eines Teleskopladers. Diese Allroundmaschine ist für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe der optimale Kompromiss. Gegenüber dem klassischen Radlader ist diese Maschine aber auch in der Anschaffung teurer, da der Teleskoparm aufwendiger konstruiert ist.
Hoflader – klein aber oho
Aufgrund ihrer Abmessungen kommen Hoflader in jede Ecke des landwirtschaftlichen Betriebes und selbst normale Türen sind kein Hindernis. Die kleinen Hoflader sind nicht für den großen Massenumschlag geeignet. Auch das Beladen von hohen Anhängern ist sicherlich nicht die Königsdisziplin der kleinen Racker. Je nach Hersteller und Maschinengröße liegt die Überladehöhe bei waagerechter Schaufel bei 2,50 m. Wer in dieser Hofladerklasse höher kommen muss, für den bietet sich ein Teleskop- oder Teleskopradlader an, die mittlerweile auch in „Hofladergröße“ angeboten werden. Aber, man sollte da nicht zu viel erwarten, denn aufgrund der geringen Rad- und Achsabstände ist das Hubgewicht begrenzt.
Frontlader – der Flexible
Der größte Vorteil des Frontladers ist, dass er so flexibel eingesetzt werden kann und das Aufgabenspektrum eines Standardschleppers erweitert. Dabei kann der Traktor weiterhin für alle anderen Arbeiten eingesetzt werden, die Auslastung des Schleppers wird erhöht. Im Vergleich zu einem anderen Lader ist der Frontlader in der Anschaffung relativ günstig und mit dem Frontladertraktor lassen sich nahezu alle Ladearbeiten auf einem landwirtschaftlichen Betrieb erledigen. Bei modernen Frontladern ergibt sich durch die Joysticksteuerung des Frontladers oder durch die traktoreigene Einhebelsteuerung ein hoher Bedienkomfort und in Verbindung mit einem stufenlosen Getriebe und kupplungsfreier Wendeschaltung des Traktors hat man Radladerkomfort. Die Hersteller bieten mittlerweile Frontlader auch für Schlepper über 300 PS an. Dabei werden Hubhöhen von rund fünf Metern und Hubkräfte von über 3,5 t erreicht.
Lösungen jeden
Auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb gibt es Arbeit für einen Lader. Der Teleskoplader ist klar der Favorit, wenn es um Hubhöhe geht. Hohe Ladeleistungen werden mit robusten Radladern erreicht. Ein echt guter Kompromiss aus diesen beiden Laderformen ist der Teleskopradlader, der wendig ist und dennoch über ausreichend Hubhöhe verfügt. Hoflader sind insbesondere bei beengten Verhältnisse die erste Wahl und können die tägliche Arbeit enorm erleichtern. Der Klassiker ist und bleibt der Frontlader. Durch den flexiblen Einsatz ist er nahezu auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb vorhanden und oftmals neben anderer spezieller Ladertechnik im Einsatz.
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