
Mais für Futter und Fermenter
Trockenes Frühjahr, wechselhafte Sommerwitterung und dennoch stabile Erträge: Die Landessortenversuche Silomais zeigen für Baden-Württemberg insgesamt robuste Ergebnisse. In vier Reifegruppen wurden Ertrag, Qualität und Biogasleistung von Silo- und Biomassemaissorten neutral geprüft. Die mehrjährigen Auswertungen 2022 bis 2025 liefern eine belastbare Grundlage für die Sortenwahl im Anbaujahr 2026.
von Mareike Wagner, LAZBW Aulendorf, Grünland & Futterbau erschienen am 15.12.2025Wird Silomais für die Ernährung von Wiederkäuern angebaut, sollte Grundfutter bester Qualität erzeugt werden. Beim Anbau von Biomassemais ist neben dem hohen Trockenmasseertrag (TM-Ertrag) die spezifische Biogasbildung ein wichtiges Merkmal für die Sortenwahl. Während spätreife Sorten höhere TM-Erträge versprechen, tragen sie das Risiko in sich, nicht abzureifen. Die Landessortenversuche (LSV) liefern neutrale Ertrags- und Qualitätsergebnisse der Silomaissorten. Der folgende Beitrag stellt die mehrjährigen Ergebnisse (2022-2025) vor und gibt Hilfestellung für die Sortenwahl.
Die Landessortenversuche wurden in den letzten vier Jahren in vier Reifegruppen durchgeführt. Aus Tabelle 1 können die Versuchsstandorte entnommen werden.

Witterungs- und Wachstumsbedingungen
Das Jahr 2025 bescherte vielen Standorten ein trockenes Frühjahr und Frühsommer. So war es vorteilhaft, Ende April zu säen, um die Restfeuchte im Boden zu nutzen. Die Versuche wurden zwischen dem 16. April 2025 und 07. Mai 2025 gesät.
Besonders an den Standorten im Norden des Landes litten die Maispflanzen in der Jugendentwicklung unter der anhaltenden Trockenheit und den hohen Temperaturen im Mai und Juni, was teilweise zu einem sehr inhomogenen Blühbeginn führte. Während die hohen Niederschläge im Juli und weitere Niederschläge im August die Getreideernte teils vor erhebliche Herausforderungen stellten, waren sie für den Mais ein Segen. So konnten sich die Pflanzen erholen, die Kolben noch gut ausbilden und ordentliche Trockenmasseerträge erzielt werden.
Die Ernte begann im Rheintal bereits in der dritten Augustwoche. Die Regenphase in den ersten zwei Septemberwochen sorgte für eine Erntepause. Vorteilhaft war es in den höheren Lagen, auf Grund einer Frostnacht vor dem 02. Oktober, zu ernten. Mitte Oktober waren alle Versuche geerntet.
Ergebnisse und Empfehlungen
Die Ergebnisse (Tabellen 2 bis 5) werden teils in absoluten Werten und teils in Relativzahlen (= 100 Prozent) angegeben, wobei sich Letzteres auf das Mittel aller in der Reifegruppe dargestellten Sorten bezieht.
In den Ergebnistabellen sind die Sorten absteigend nach dem „Silomais-Index Baden-Württemberg“ sortiert. Der „Silomais-Index Baden-Württemberg“ errechnet sich aus dem Trockenmasse-Gehalt (TM-Gehalt) für die Abreife, dem Stärkegehalt, der Verdaulichkeit für die Qualitätseigenschaften, dem Trockenmasse-Ertrag (TM-Ertrag) und der Lageranfälligkeit.
Für den Anbau 2026 empfohlene Sorten sind wie folgt gekennzeichnet:
- E: Empfehlung für beide Nutzungsrichtungen
- ESM: empfohlene Sorten speziell für die Verwertung mit Wiederkäuern
- EBM: empfohlene Sorten speziell für die Biomasseerzeugung
Ergebnisse der frühen Sorten (bis S220)
Im Jahr 2025 lag der durchschnittliche TM-Gehalt (Trockenmasse-Gehalt) bei 42,1 Prozent, was über dem mehrjährigen Mittel von 39,2 Prozent und dem angestrebten Wert von 35 Prozent liegt. Der durchschnittliche TM-Ertrag war mit 219,8 dt/ha vergleichbar mit dem mehrjährigen Mittel von 221 dt/ha. Mit 7,05 MJ NEL/kg TM war die Energiedichte etwas höher als das mehrjährige Mittel (6,96 MJ NEL/kg TM). Der durchschnittliche TM-Ertrag war 2025 mit 154,9 GJ NEL/ha und in der mehrjährigen Auswertung mit 153,4 GJ NEL/ha ähnlich. Der Stärkegehalt lag in beiden Auswertungen ebenfalls auf einem ähnlichen Niveau (2025: 42,5 Prozent, mehrjährig: 42,8 Prozent). Im Jahr 2025 war die Verdaulichkeit mit 75,8 Prozent etwas höher als in der mehrjährigen Auswertung (74,8 Prozent). Die Biogasausbeute lag 2025 bei 852 Normliter je kg organische TM (Nl/kg oTM), was über dem mehrjährigen Mittel von 786 Nl/kg oTM liegt. Auch der Biogasertrag war 2025 mit 17.763 m³/ha höher als das mehrjährige Mittel (16.488 m³/ha).

Es folgt die Beschreibung der Sorten mit mehrjährigen Ergebnissen:
Wesley, S210, E: Sorte mit etwas früherer Abreife. TM-Gehalt und TM-Ertrag sind leicht überdurchschnittlich. Die Energiedichte liegt im Durchschnitt, während der Stärkegehalt sehr hoch und die Verdaulichkeit leicht erhöht ist. Mit einer guten Biogasausbeute erreicht sie einen sehr hohen Biogasertrag. Beim Lager vor der Ernte weist sie durchschnittliche und bei der Bestockung leicht unterdurchschnittliche Werte auf.
Agro Beppo*, S210, E: Sorte mit etwas späterer Abreife und hohem TM-Ertrag. Der hohe Energieertrag kommt durch die hohe Energiedichte mit guter Verdaulichkeit und überdurchschnittlichem Stärkegehalt zustande. Eine leicht unterdurchschnittliche Biogasausbeute führt in Verbindung mit dem hohen TM-Ertrag zu einem durchschnittlichen Biogasertrag. Beim Lager vor der Ernte weist sie knapp durchschnittliche Werte auf.
Evidence, S220, E: Die Sorte weist eine durchschnittliche Abreife auf. Ein hoher TM-Ertrag in Verbindung mit hoher Energiedichte und sehr hohen Stärkegehalten mit hoher Verdaulichkeit führt zu hohen Energieerträgen. Die Biogasausbeute liegt im Durchschnitt. Bei der Sorte tritt kaum Bestockung auf und durchschnittlich viel Lager vor der Ernte.
DKC 3144, S200, E: Sorte mit durchschnittlicher Abreife und sehr hohem TM-Ertrag. Energie- und Stärkegehalt sowie Verdaulichkeit liegen leicht unter dem Durchschnitt. Durch den hohen TM-Ertrag und die mittlere Biogasausbeute wird ein überdurchschnittlicher Biogasertrag erzielt. Die Sorte neigt zur Bestockung und zur Stängelfäule, hat aber einen unterdurchschnittlichen Anteil an Lager vor der Ernte auf.
LG 31230*, S200, ESM: Sorte mit etwas früherer Abreife und mittlerem TM-Ertrag. Ein überdurchschnittlicher Stärkegehalt mit mittlerer Verdaulichkeit führt zum leicht überdurchschnittlichen Energiegehalt und -Ertrag. Sie erzielt eine mittlere Biogasausbeute. Keine Neigung zur Bestockung und durchschnittliche viel Lager vor der Ernte.
Jakleen*, S220, ESM: Die Sorte reift etwas später ab und hat einen leicht überdurchschnittlichen TM-Ertrag. Mit überdurchschnittlichem Stärkegehalt und Verdaulichkeit kommt sie auf eine mittlere Energiedichte. Die Biogasausbeute ist durchschnittlich und der Biogasertrag leicht überdurchschnittlich. Beim Lager vor der Ernte weist sie mittlere und bei Stängelfäule etwas erhöhte Werte auf.
KWS Johaninio, S210, E: Sorte mit etwas früherer Abreife und mittlerem TM-Ertrag. Der Stärkegehalt ist etwas höher, während Verdaulichkeit und Energiedichte im Mittel liegen. Die Biogasausbeute ist leicht überdurchschnittlich und Lager vor der Ernte ist im Mittel.
P 7381, S190: Die sehr frühe Abreife zeichnet die Sorte aus. Mit hohem Stärkegehalt und mittlerer Verdaulichkeit weist sie eine hohe Energiedichte auf. Der TM- und Energieertrag sind etwas unterdurchschnittlich. Bei mittlerer Biogasausbeute kommt sie auf einen unterdurchschnittlichen Biogasertrag. Sie neigt etwas zu Bestockung und Stängelfäule, hat aber einen unterdurchschnittlichen Anteil Lager vor der Ernte.
KWS Curacao, circa S210, EBM: Sorte mit mittlerer Abreife. Niedrige Stärkegehalte und unterdurchschnittliche Verdaulichkeit führen zur leicht unterdurchschnittlichen Energiedichte. Der hohe TM-Ertrag und die leicht überdurchschnittliche Biogasausbeute führen zu einem sehr hohen Biogasertrag. Die Sorte neigt zur Bestockung und weist durchschnittlich viel Lager vor der Ernte auf.
LG 31215, S200: Die Sorte reift etwas früher ab. Der TM-Ertrag liegt unter dem Mittel. Ein sehr hoher Stärkegehalt sowie eine mittlere Verdaulichkeit sorgen für eine leicht überdurchschnittliche Energiedichte. Die Biogasausbeute ist durchschnittlich. Sorte mit überdurchschnittlich viel Lager vor der Ernte.
LG 31219*, S210: Sorte mit späterer Abreife. Der sehr gute Stärkegehalt und die sehr gute Verdaulichkeit ergeben eine hohe Energiedichte. Bei unterdurchschnittlichem TM-Ertrag und guten Qualitätseigenschaften ergibt sich ein unterdurchschnittlicher Energieertrag. Mit einer unterdurchschnittlichen Biogasausbeute kommt sie auf einen niedrigen Biogasertrag. Die Standfestigkeit war gut. Die Sorte neigt jedoch deutlich zu Stängelfäule.
LG 31212, S210: Eine Sorte mit späterer Abreife und mittlerem TM-Ertrag. Die Qualitätseigenschaften Stärkegehalt, Verdaulichkeit und Energiedichte sind durchschnittlich. Biogasausbeute und -ertrag liegen unter dem Mittel. Sorte mit guter Standfestigkeit und Neigung zur Stängelfäule.
Amarola, S210: Sorte mit mittlere Abreife und leicht unterdurchschnittlichem TM-Ertrag. Ein leicht unterdurchschnittlicher Stärkegehalt und leicht überdurchschnittliche Verdaulichkeit führten zu einer mittleren Energiedichte. Die Biogasausbeute liegt leicht über dem Mittel. Sorte mit überdurchschnittlich viel Lager vor der Ernte.
ES Myrdal, S190, EBM: Eine Sorte mit sehr früher Abreife. Stärkegehalt und Verdaulichkeit sind unterdurchschnittlich, während die Energiedichte im Mittle liegt. Die hohe Biogasausbeute und der unterdurchschnittliche Ertrag führen noch zu einem hohen Biogasertrag. Die Lageranfälligkeit liegt über dem Mittel.
Amanova, S 210, EBM: Sorte mit früher Abreife und leicht unterdurchschnittlichem TM-Ertrag. Sie weist eine unterdurchschnittliche Energiedichte, Stärkegehalt und Verdaulichkeit auf. Die Biogasausbeute und der Biogasertrag sind überdurchschnittlich. Beim Lageranteil vor der Ernte weist sie mittlere Werte auf.
SY Liberty, S210: Sorte reift spät ab und kommt auf einen überdurchschnittlichen TM-Ertrag. Der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit waren sehr niedrig, was eine niedrige Energiedichte ergibt. In Biogasausbeute und -ertrag kommt sie auf leicht unter- bzw. durchschnittliche Werte. Die Standfestigkeit lag im Mittel.
RGT Exxon, S220: Sorte reift spät ab und kommt auf einen unterdurchschnittlichen TM-Ertrag. Der Stärkegehalt war niedrig und die Verdaulichkeit leicht unterdurchschnittlich, was eine niedrige Energiedichte ergibt. Die niedrige Biogasausbeute führt zu einem sehr niedrigen Biogasertrag. Es zeigten sich relativ viele Bestockungstriebe. Die Lageranfälligkeit ist etwas erhöht.
Mittelfrühe Sorten (S230 – S250)
Mit 230,7 dt/ha war der TM-Ertrag 2025 etwas höher als im mehrjährigen Mittel (220,3 dt/ha). Der durchschnittliche TM-Gehalt lag 2025 bei 39,0 Prozent und in der mehrjährigen Auswertung bei 37,7 Prozent. Auch bei Energiedichte und Energieertrag erzielte der Silomais 2025 mit 6,91 MJ NEL/kg TM und 159,4 GJ NEL/ha Werte über dem mehrjährigen Mittel (6,83 MJ NEL/kg TM und 150,4 GJ NEL/ha). Der Stärkegehalt lag 2025 bei 41,3 Prozent und in der mehrjährigen Auswertung bei 40,6 Prozent. 2025 und im mehrjährigen Mittel konnten bei der Verdaulichkeit rund 74 Prozent erzielt werden. Die Biogasausbeute lag 2025 bei 828 Nl/kg oTM und mehrjährig bei 769 Nl/kg oTM und der Biogasertrag 2025 bei 18.131 m³/ha und mehrjährig bei 16.176 m³/ha.

Es folgt eine Sortenbeschreibung nach den mehrjährigen Ergebnissen:
SY Fertilius*, circa 250, E: Eine spät abreifende Sorte mit überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Der sehr hohe Stärkegehalt und die sehr gute Verdaulichkeit führen zu einer überdurchschnittlichen Energiedichte. Biogasausbeute und -ertrag liegen ebenfalls über dem Mittel. Die Sorte ist standfest.
SY Remco, S250, E: Sorte mit etwas späterer Abreife und sehr hohem TM-Ertrag. Die Energiedichte ist leicht unter dem Mittel. Stärkegehalt und Verdaulichkeit liegen knapp über bzw. im Durchschnitt. Biogasausbeute ist durchschnittlich und der Biogasertrag überdurchschnittlich. Die Werte für Lager vor der Ernte liegen unter dem Mittel.
LG 32257, S230, E: Die Sorte reift etwas früher ab und hat einen leicht unterdurchschnittlichen TM-Ertrag. Ein sehr hoher Stärkegehalt mit einer überdurchschnittlichen Verdaulichkeit führen zu einer überdurchschnittlichen Energiedichte. Biogasausbeute und -ertrag liegen leicht über dem Mittel. Der Anteil Lager vor Ernte lag etwas über dem Mittel.
KWS Editio*, S250, E: Sorte reift etwas später ab und hat einen leicht überdurchschnittlichen TM-Ertrag. Die überdurchschnittliche Energiedichte kommt durch den hohen Stärkegehalt und die überdurchschnittliche Verdaulichkeit zustande. Biogasausbeute und -ertrag liegen im bzw. leicht über dem Mittel. Der Anteil Lager vor Ernte lag leicht über dem Mittel.
DKC 3323, S230, ESM: Bei etwas früherer Abreife kommt sie auf einen mittleren TM-Ertrag. Mit einem überdurchschnittlichen Stärkegehalt kommt sie auf eine mittlere Verdaulichkeit und Energiedichte. Sowohl die Biogasausbeute als auch der Biogasertrag sind leicht unterdurchschnittlich. Die Standfestigkeit lag im Mittel.
Ashley, S230, ESM: Sorte mit früher Abreife, sehr hohem Stärkegehalt und guter Verdaulichkeit, was eine hohe Energiedichte ergibt. Mit einem unterdurchschnittlichen TM-Ertrag kommt sie auf einen leicht unterdurchschnittlichen Energieertrag. Die Biogasausbeute war leicht überdurchschnittliche und der Biogasertrag unterdurchschnittlich. Es trat überdurchschnittlich viel Stängelfäule auf, die Standfestigkeit war gut.
DKC 3327, S230, E: Sorte mit früher Abreife und hohem TM-Ertrag. Bei niedrigem Stärkegehalt und geringerer Verdaulichkeit ergibt sich eine niedrige Energiedichte. Durch den hohen TM-Ertrag kommt sie noch auf einen durchschnittlichen Energieertrag. Mit leicht unterdurchschnittlicher Biogasausbeute kommt sie auf einen überdurchschnittlichen Biogasertrag. Es traten überdurchschnittliche viele Bestockungstriebe auf. Die Standfestigkeit war im Mittel.
Agro Ludmilo*, S230, E: Die Sorte zeichnet eine frühe Abreife und einen durchschnittlichen TM-Ertrag aus. Stärkegehalt, Verdaulichkeit und Energiedichte liegen im Mittel. Die Biogasausbeute ist überdurchschnittlich. Bei Stängelfäule und Lager vor Ernte liegt sie etwas über dem Mittel.
Angeleen*, S230: Sorte mit früherer Abreife und mit einem TM-Ertrag leicht unter dem Mittel. Leicht überdurchschnittlicher Stärkegehalt und Verdaulichkeit ergeben eine mittleren Energiedichte. Biogasausbeute und -ertrag sind unterdurchschnittlich. Die Sorte neigt zur Bestockung, aber nicht zum Lager.
P 83224, S240: Sorte reift etwas früher ab und hat einen hohen TM-Ertrag. Ein niedriger Stärkegehalt in Verbindung mit einer leicht unterdurchschnittlichen Verdaulichkeit führen zu einer leicht unterdurchschnittlichen Energiedichte. Die Biogasausbeute ist niedrig. Die Sorte neigt zu Lager vor der Ernte und Bestockung.
Farmbeat, S250: Sorte ist später in der Abreife und erreicht einen überdurchschnittlichen TM-Ertrag. Der Stärkegehalt liegt unter dem Mittel, die Verdaulichkeit im Mittel und die Energiedichte ist leicht überdurchschnittlich, was zu einem überdurchschnittlichen Energieertrag führt. Die Biogasausbeute liegt unter dem Mittel. Beim Anteil Lager vor der Ernte liegt sie etwas unter dem Durchschnitt.
LID2404C, S250, EBM: Sorte mit mittlerer Abreife und leicht überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Der Stärkegehalt liegt unter dem Mittel, die Verdaulichkeit im Mittel und die Energiedichte liegt leicht über dem Mittel, was zu einem überdurchschnittlichen Energieertrag führt. Biogasausbeute und -ertrag liegen über dem Mittel. Der Anteil Lager vor Ernte ist etwas überdurchschnittlich.
LG 31224*, S230: Bei früherer Abreife kommt sie auf einen unterdurchschnittlichen TM-Ertrag. Stärkegehalt, Verdaulichkeit, Energiedichte und Biogasausbeute liegen im Mittel. Bei Stängelfäule liegt sie über, beim Lager vor Ernte im Mittel.
DKC 3418, S250, EBM: Sorte mit etwas späterer Abreife. Ein niedriger Stärkegehalt ergibt mit der niedrigen Verdaulichkeit eine unterdurchschnittliche Energiedichte. Eine überdurchschnittliche Biogasausbeute mit dem überdurchschnittlichen TM-Ertrag führen zu einem höheren Biogasertrag. Die Sorte neigte deutlich zur Bestockung und der Anteil Lager vor der Ernte lag über dem Mittel.
Bernardino, S240, EBM: Sorte mit früher Abreife und durchschnittlichem TM-Ertrag. Stärkegehalt und Verdaulichkeit liegen unter dem Mittel. Die Energiedichte ist durchschnittlich. Biogasausbeute und -ertrag weisen überdurchschnittliche Ergebnisse auf. Der Anteil Stängelbruch und Anteil Lager vor Ernte sind etwas über dem Durchschnitt.
Cloony*, S250: Bei etwas früherer Abreife erreicht sie einen unterdurchschnittlichen Ertrag. Der Stärkegehalt liegt leicht über dem Mittel und die Verdaulichkeit im Durchschnitt. Die Energiedichte ist leicht überdurchschnittlich. Durch die hohe Biogasausbeute wird ein leicht überdurchschnittlicher Biogarertrag erreicht. Bei Lager vor Ernte liegt sie im Mittel.
Plutor, S240: Sorte mit etwas früherer Abreife und niedrigem TM-Ertrag. Stärkegehalt, Verdaulichkeit und Energiedichte lagen über dem Mittel. Biogasausbeute ist überdurchschnittlich und Biogasertrag wegen des niedrigen TM-Ertrags unterdurchschnittlich. Gute Standfestigkeit, neigt etwas zu Stängelfäule.
Agrolupo, S250: Sorte mit früherer Abreife und hohem TM-Ertrag. Stärkegehalt, Verdaulichkeit, Energiedichte und Biogasausbeute liegen unter dem Mittel. Energieertrag leicht überdurchschnittlich. Gute Standfestigkeit.
ES Traveler, S250: Bei früher Abreife erreicht sie einen durchschnittlichen TM-Ertrag. Die Qualitätsparameter Stärkegehalt, Verdaulichkeit, Energiedichte und Biogasausbeute sind unterdurchschnittlich. Energieertrag und Biogasertrag erreichen das Mittel. Sorte bestockt deutlich. Die Standfestigkeit liegt im Mittel.
Digital*, S250: Sorte mit etwas früherer Abreife und niedrigem TM-Ertrag. Ein hoher Stärkegehalt mit leicht überdurchschnittlicher Verdaulichkeit führt zur überdurchschnittlichen Energiedichte. Die Biogasausbeute liegt über dem Mittel. Beim Anteil Lager vor Ernte liegt sie im Mittel.
RGT Deixxel*, S240: Früher abreifende Sorte mit leicht überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Sehr niedriger Stärkegehalt. Leicht unterdurchschnittliche Werte bei Verdaulichkeit, Energiedichte und Biogasausbeute. Sorte neigt zur Bestockung und ist durchschnittlich standfest.
Die mittelspäten Sorten (S260-S290)
An den Standorten der mittelspäten Reifegruppe lag der mittlere TM-Gehalt 2025 bei 33,5 Prozent und damit unter dem mehrjährigen Mittel von 35,6 Prozent. Der TM-Ertrag erreichte 2025 203,4 dt/ha. In der mehrjährigen Auswertung waren es 190,7 dt/ha. Die Energiegehalte waren mit 6,89 MJ NEL/kg TM 2025 und 6,84 MJ NEL/kg TM im mehrjährigen Mittel ähnlich. Mit 140,1 GJ NEL/ha im Jahr 2025 überstieg der Energieertrag das mehrjährige Mittel von 130,2 GJ NEL/ha. Der Stärkegehalt betrug 2025 36,2 Prozent und in der mehrjährigen Auswertung 37,6 Prozent. Bei der Verdaulichkeit gab es keine großen Unterschiede (2025: 73,3 Prozent, mehrjähriges Mittel: 73,6 Prozent). Die Biogasausbeute und der Biogasertrag lag 2025 mit 809 Nl/kg oTM und 15.663 m³/ha über den Ergebnissen der mehrjährigen Auswertung von 776 Nl/kg oTM und 13.984 m³/ha.

Es folgt die Sortenbeschreibung mit den mehrjährigen Ergebnissen:
Farmpower, S260, E: Sorte mit etwas späterer Abreife und leicht überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Ein hoher Stärkegehalt mit einer guten Verdaulichkeit führen zu einer leicht überdurchschnittlichen Energiedichte. Biogasausbeute und -ertrag liegen ebenfalls über dem Mittel. Die Standfestigkeit ist gut.
Justy*, S260, E: Die Sorte reift durchschnittlich ab. Der TM-Ertrag liegt leicht unter dem Mittel, besonders der Stärkegehalt, aber auch Verdaulichkeit und Energiedichte sind überdurchschnittlich hoch. Auch bei Biogasausbeute und -ertrag werden Ergebnisse über dem Mittel erzielt. Die Standfestigkeit ist gut.
SY Glorius, S260, E: Sorte mit etwas früherer Abreife und mittlerem TM-Ertrag. Der Stärkegehalt ist überdurchschnittlich, Verdaulichkeit und Energiedichte liegen im Mittel. Die Biogasausbeute ist leicht unterdurchschnittlich und der Biogasertrag im Mittel. Sorte mit guter Standfestigkeit.
Smartboxx*, S260, E: Sorte reift etwas früher ab und hat einen leicht unterdurchschnittlichen TM-Ertrag. Der Stärkegehalt ist hoch und die Verdaulichkeit leicht überdurchschnittlich. Die Energiedichte liegt im Mittel. Biogasausbeute und -ertrag liegen über den Mittel. Der Anteil Lager vor der Ernte ist leicht überdurchschnittlich.
Atlantico*, S260, ESM: Die Sorte reift etwas früher bei mittlerem TM-Ertrag ab. Der sehr hohe Stärkegehalt bei leicht unterdurchschnittlicher Verdaulichkeit ergeben eine mittlere Energiedichte. Biogasausbeute und -ertrag sind leicht unterdurchschnittlich. Der Anteil Lager vor der Ernte liegt im Mittel.
Farmurphy, S260, ESM: Die Sorte ist durch eine spätere Abreife und einen niedrigen TM-Gehalt gekennzeichnet. Der Stärkegehalt ist sehr hoch, auch Verdaulichkeit und Energiedichte erreichen überdurchschnittliche Werte. Die Biogasausbeute ist ebenfalls überdurchschnittlich. Die Standfestigkeit ist gut.
Ladino, S260, EBM: Eine früh abreifende Sorte mit hohem TM-Ertrag. Stärkegehalt, Verdaulichkeit und Energiedichte liegen unter dem Mittel. Bei mittlerer Biogasausbeute erreicht sie einen überdurchschnittlichen Biogasertrag. Der Anteil Lager vor der Ernte ist leicht überdurchschnittlich.
Bismark*, S260, ESM: Sorte reift etwas später ab. Der TM-Ertrag liegt unter dem Mittel. Der hohe Stärkegehalt mit der überdurchschnittlichen Verdaulichkeit führen zu einer überdurchschnittlichen Energiedichte. Auch die Biogasausbeute liegt über dem Mittel. Die Standfestigkeit ist gut.
Clementeen*, S270, EBM: Etwas später abreifende Sorte mit überdurchschnittlich hohem TM-Ertrag. Der Stärkegehalt ist niedrig. Die Verdaulichkeit liegt im und die Energiedichte leicht unter dem Mittel. Trotz leicht unterdurchschnittlicher Biogasausbeute wird ein überdurchschnittlicher Biogasertrag erreicht. Der Anteil Lager vor Ernte liegt etwa im Mittel.
KWS Berro, S260, EBM: Ertragsstarke Sorte mit mittlerer Abreife. Der Stärkegehalt liegt deutlich unter dem Mittel, auch Verdaulichkeit und Energiedichte sind unterdurchschnittlich. Trotz leicht unterdurchschnittlicher Biogasausbeute wird ein leicht überdurchschnittlicher Biogasertrag erreicht. Der Anteil Lager vor Ernte liegt etwa im Mittel.
LG 31304, S260: Früh abreifende Sorte mit überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Sehr niedriger Stärkegehalt und unterdurchschnittliche Energiedichte und Verdaulichkeit. Biogasausbeute und -ertrag liegen unter dem Mittel. Die Standfestigkeit ist gut, neigt aber zu Bestockung.
P 8888, S280: Sorte reift spät ab und hat einen leicht unterdurchschnittlichen TM-Ertrag sowie einen niedrigen Stärkegehalt und eine unterdurchschnittliche Energiedichte und Verdaulichkeit. Biogasausbeute und -ertrag liegen unter dem Mittel. Die Standfestigkeit ist gut.
Ergebnisse der späten Sorten (ab 300)
Der mittlere TM-Ertrag lag 2025 188,7 dt/ha, was über dem mehrjährigen Mittel von 167,5 dt/ha liegt. Der TM-Gehalt war 2025 mit 30,3 Prozent deutlich unter dem der mehrjährigen Auswertung von 34,5 Prozent. Die Energiedichten erreichten 2025 6,73 MJ NEL/kg TM und im mehrjährigen Mittel 6,60 MJ NEL/kg TM. Auch der Energieertrag war 2025 höher (2025: 126,7 GJ NEL/ha, mehrjähriges Mittel: 112,9 GJ NEL/ha). 2025 betrug der Stärkegehalt 33,7 Prozent und im mehrjährigen Mittel 35,6 Prozent. Die Verdaulichkeit lag 2025 und in der mehrjährigen Auswertung bei 71,1 Prozent. Die Biogasausbeute erreichte 2025 743 Nl/kg oTM und im mehrjährigen Mittel 721 Nl/kg oTM während beim Biogasertrag 13.295 m³/ha (2025) und 11.531 m³/ha (mehrjährig) erzielt wurden.

Es folgt die Beschreibung der Sorten mit den mehrjährigen Ergebnissen:
Agro Determino*, circa S300, E: Früh abreifende Sorte mit leicht unterdurchschnittlichem Ertrag. Ein sehr hoher Stärkegehalt und eine überdurchschnittliche Verdaulichkeit ergeben eine überdurchschnittliche Energiedichte. Die Biogasausbeute liegt leicht über dem Mittel und der Biogasertrag im Mittel. Gute Standfestigkeit.
Kabanero*, circa S300, E: Sorte reift früh ab. Der TM-Ertrag ist leicht unterdurchschnittlich. Der Stärkegehalt liegt über dem Mittel. Verdaulichkeit und Energiedichte sind durchschnittlich. Trotz überdurchschnittlicher Biogasausbeute liegt der Biogasertrag im Mittel. Der Anteil Lager vor der Ernte ist gering.
Misteri CS*, circa S300, EBM: Früher abreifende Sorte mit leicht überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Geringer Stärkegehalt, aber mittlere Verdaulichkeit und leicht überdurchschnittliche Energiedichte. Die Biogasausbeute und der Biogasertrag sind hoch. Gute Standfestigkeit.
SY Solandri, circa S300: Sorte reift etwas später ab und hat einen überdurchschnittlichen TM-Ertrag. Der niedrige Stärkegehalt und die mittlere Verdaulichkeit ergeben eine leicht unterdurchschnittliche Energiedichte. Die Biogasausbeute liegt unter dem Mittel. Keine Lageranfälligkeit, neigt etwas zur Bestockung.
P 9944*, circa S300: Spät abreifende Sorte mit leicht überdurchschnittlichem TM-Ertrag. Stärkegehalt, Verdaulichkeit und Energiedichte liegen im Mittel. Biogasausbeute und -ertrag liegen unter dem Mittel. Gute Standfestigkeit.
Foxway*, circa S300: Sorte reift spät ab und hat einen mittleren TM-Ertrag. Der Stärkegehalt, aber auch die Verdaulichkeit und Energiedichte liegen unter dem Durchschnitt. Die Biogasausbeute liegt im und der Biogasertrag leicht über dem Mittel. Der Anteil Lager vor der Ernte ist gering.
Kriterien zur Sortenwahl von Silomais
Wird Silomais für die Fütterung von Wiederkäuern angebaut, sollten bei der Sortenwahl die Qualitätseigenschaften berücksichtigt werden. Hier sind insbesondere der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit zu nennen, die die Energiedichte maßgeblich beeinflussen. An klimatisch ungünstigen Standorten ist die richtige Einschätzung der Abreife bedeutend, damit Silomais den Anforderungen als „Energielieferant“ im Grundfutter Genüge tragen kann.
Bei der Sortenwahl für die Erzeugung von Biogas sind Sorten mit einer hohen Ertragsleistung und einer überdurchschnittlichen spezifischen Biogasausbeute von Vorteil.
Soll Silomais für die Wiederkäuerfütterung und die Biogasanlage aus einem Silo verwendet werden, ist es ratsam, die Qualitätseigenschaften zur Wiederkäuerfütterung in den Vordergrund zu stellen.










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