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Getreidesaat

Ist die Einzelkornsaat besser als die Drillsaat?

Ist die Einzelkornsaat besser als die Drillsaat beim Getreide? In unserer Ausgabe 35 hat Prof. Dr. Heinz Große Hokamp von der Hochschule Neubrandenburg die Ergebnisse eines zweijährigen Versuchs vorrgestellt. Alle Details, wie Grafiken und weitere Informationen können Sie hier nachlesen.

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Herkömmliche Sätechnik
Herkömmliche SätechnikGroße Hokamp
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Technisch ist es möglich, eine „Vereinzelungssaat“, eine im Vergleich zur Drillsaat deutlich verbesserte Kornablage in der Drillreihe zu erzielen. Bei einer vergleichsweise guten Tiefenablage schafft es diese Technik, die Ablagequalitäten auf einen angestrebten Variationskoeffizienten nahe 50 % zu bringen. Dieses bedeutet, dass Pflanzendoppelungen in der Drillreihe weitgehend ausgeschlossen und deutlich bessere Einzelpflanzenentwicklungen gewährleistet sind. Bei unterstellten Mehrerträgen von 3 - 7 Prozent - ohne höheren Input (!), - sollte unbedingt an dieser Technologie weiter gearbeitet werden.

Erfreuliche Ergebnisse erbringen unsere neuen Bestellkombinationen selbst bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten. Auch bei 15 km/h waren i.d.R. keine Verschlechterungen der Endablage und auch der Tiefenablage zu verzeichnen. Achtung, zu beachten ist, dass mit einer starken Zunahme der Arbeitsgeschwindigkeit bei einigen Maschinen mit einer deutlichen Reduzierung (> 15 %) der ausgebrachten Saatstärke zu rechnen ist.

Unbedingt sollten die schon oben angeführten Grundprinzipien für eine exakte Saatgutablage aus der Einzelkornsaat von Rüben und Mais auch auf das Getreide übertragen werden. Wir wissen, wie es geht und sollten dieses auch beim Getreide beherzigen:

  • Alles entscheidend ist die Saatbettvorbereitung. Hier gilt der alte Satz: Die Saatbettvorbereitung beginnt beim Strohmanagement, also schon beim Mähdrusch.
  • Auch zur Getreidesaat sollte unbedingt auf Krumenstruktur (Feuchtigkeit!), sowie auf Rückverfestigung und Bodenschluss geachtet werden.
  • Nur das exakt tiefengesteuerte Drillschar mit Keilfurche (dies gilt auch für Rollschare) ermöglicht die gleichmäßige Tiefenablage und entsprechend eine spätere gleichmäßige Pflanzenentwicklung. Wichtig zu beachten ist, dass sich der Schardruck über einen weiten Bereich möglichst exakt mit ausreichendem Druck einstellen lässt.
  • Bezüglich der optimalen Tiefenablage sind Bandsaat- und Breitsaattechniken hier eindeutig im Nachteil.
  • Auch Nachläufereinrichtungen, wie druckgesteuerte Bedeckungsrolle und Striegel haben für Bodenschluss und Belüftung der Keimlingspflanzen große Bedeutung.
  • All diese Aspekte sind natürlich in hohem Maße standortgegeben. Jeder Betriebsleiter benötigt entsprechend die für seinen Boden und Standort angepasste Technik, die er vor dem Kauf unbedingt im Feldeinsatz prüfen sollte.

 

Welchen Drillreihenabstand sollten wir anstreben?

Für Getreide gab es in der Vergangenheit vielfach Untersuchungen zum optimalen Drillreihenabstand, der nach den Versuchsergebnissen etwa im Bereich von 10 bis 15 cm liegen sollte. Nach einer früheren Auswertung mehrerer Versuche ist es sogar das Ziel, eine gewisse zwischenpflanzliche Konkurrenz innerhalb der Drillreihe anzustreben, um letztlich einer „Überbestockung“ entgegen zu wirken. So sollte der ideale Einzelpflanzenstandraum nicht die  Gleichstandsaat   beinhalten,  sondern  4 mal  so  breit  wie  lang  sein  (s. Abb. 10).   Mit  der  Formel √ 40.000 / Saatstärke errechnen Sie Ihr eigenes Reihenabstandsoptimum. Zum Beispiel läge dieser bei 250 Körnern = die Wurzel aus 40.000 / 250  = 12,7 cm.

Der ideale Drillabstand:

100 Kö./m²  

20,0 cm

150 Kö./m²  

16,3 cm

200 Kö./m²  

14,1 cm

250 Kö./m²  

12,7 cm

300 Kö./m²   

11,6 cm

350 Kö./m²   

10,7 cm

400 Kö./m²   

10,0 cm

 

Originaltext "Einzelkornsaat statt Drillsaat? – Trends und Entwicklungen bei der Aussaat von Getreide"

 

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