Schweine fühlen sich auch bei Kälte wohl
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„Wir haben für unsere Schweine überdachte Bereiche, die immer 23 Grad Celsius warm sind“, erläutert Bernd Hannemann. Der Landwirt aus dem Landkreis Osnabrück freut sich über Vitalität der etwa 800 Schweine, die er seit Anfang des Jahres in seinem neuen Stall hält. Ein Klimaregler öffnet die frei zugänglichen Kisten je nach Anzahl der Schweine, so dass die Tiere die Temperatur eigenständig konstant halten.
„Ich brauche dafür kein Gas – Stromkosten fallen nur für die Fütterung und den Schließmechanismus der Wärmekisten an“, sagt Hannemann. Die Tiere können selbst wählen zwischen der warmen „Kuschelzone“ und der kälteren „Aktivitätszone“, in der sie Futter und Wasser finden. Dort kann es schon mal unter Null Grad kalt sein. „Die Tiere werden durch die Temperaturschwankungen robuster, man kann ihnen mehr zumuten, als viele glauben“, meint Hannemann.
Durch die kühlere Luft ist es auch für den Landwirt angenehm, in dem Stall zu arbeiten. „Die Schweine fühlen sich auch in einem konventionellen Stall wohl, aber der neue Stall bietet mehr Tierwohl“, ist er sich sicher. Neben der frischen Luft ist der Stall sehr hell und bietet den Schweinen mehr Platz als ein konventioneller Stall – der Bau war dadurch jedoch auch teurer.
„Wir sind noch auf der Suche nach einem Vermarkter, der uns die Schweine zu einem höheren Preis abnimmt“, weist der Landwirt auf die Schwierigkeiten des Projekts hin. Zudem kann es sein, dass es auch außerhalb des Stalles mal nach Schwein riecht. Spaziergänger seien dann schnell verärgert. „Deshalb bauen nur wenige Landwirte einen Außenklimastall“, bedauert er. Der Landwirt bietet interessierten Landwirten und Verbrauchern gerne eine Stallführung an. Trotz einiger Unwägbarkeiten ist er von seinem Projekt überzeugt: „Die Schweine fühlen sich pudelwohl.“
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