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EuroTier 2016

Mehr als 2500 Aussteller aus 57 Ländern zeigen Flagge in Hannover

Den Betriebserfolg steigern, in Krisenzeiten sichern, Rinder, Schweine und Hühner tier- und umweltgerecht halten und dabei das eigene Arbeitsumfeld verbessern. Wie das geht? Davon können sich Besucher der EuroTier schon bald einen Eindruck verschaffen. Über 2500 Aussteller werden im November in Hannover ihre Produkte und Innovationen präsentieren. Ein neuer Rekord, wie auf der Vorpressekonferenz von der veranstaltenden Deutsche Landwirtschafts Gesellschaft (DLG) am Mittwoch dieser Woche im niedersächsischen Göttingen zu hören war.
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DLG
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Die Zahlen sprechen für sich: 2523 Aussteller aus 57 Ländern bieten an den vier Messetagen auf 280.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eine schier unendliche Palette an Informationen, Innovationen und bereits etablierten Produkten für die Tierhaltung. Das Anmeldeergebnis liegt, so erläutert es Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der veranstaltenden Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft (DLG), auf der Vorpressekonferenz Ende September im niedersächsischen Göttingen, über dem bisherigen Rekordergebnis von vor vier Jahren. „Das zeigt, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wachsen können“, macht Grandke deutlich, der allerdings einräumt, dass dass Mehr an Ausstellern in diesem Jahr ausschließlich an der höheren Beteiligung ausländischer Unternehmen resultiere.

Firmen und Branchenvertreter aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland machen mit inzwischen 1453 beteiligten Unternehmen beinahe 60 Prozent der gesamten Aussteller aus. Hingegen werden auf der weltweit größten Leitmesse für Tierhaltung, die vom 15. bis 18. November ihre Tore in den Hallen des Messegeländes in Hannover öffnen, rund 100 Unternehmen aus dem Inland nicht mehr präsent sein. Der Grund: Die schwierige wirtschaftliche Lage in der Bioenergiebranche und in Firmen, die sich auf dem innerdeutschen Markt für Schweinehalter bis vor kurzem vor einer äußerst angespannten wirtschaftlichen Situation gesehen und deswegen ihre Messeteilnahme abgesagt hätten, wie es Dr. Karl Schlösser, DLG-Projektleiter, den angereisten Journalisten erläuterte.

Für Schlösser und Grandke ein deutliches Indiz dafür, dass die Agrarmärkte in Bewegung seien und die Betriebe vor immer komplexeren Aufgaben stünden. „Es sind viele Bälle in der Luft“, sagte Grandke, der davon ausgeht, dass sich die grüne Branche fortan und dauerhaft mit immer weniger vorhersehbaren Markt- und Preisentwicklungen auseinandersetzen müsse. Umso mehr sei die Messe mit ihren erwarteten 130.000 Besuchern als Impulsgeber für die weltweite Tierhaltung gefragt, als Forum für Ideen, Innovationen und Lösungen für die in den vergangenen Monaten schwer gebeutelten Milchviehhalter, Ferkelerzeuger, Schweine- und Geflügelmäster sowie Hühnerhalter.

Tierhalter wollen Betriebe effizient führen

Ohnehin bescheinigt der rührige Hauptgeschäftsführer der Messe „ein extrem spannendes Umfeld“. Nicht zuletzt, weil die Herausforderungen für Landwirte durch immer volatilere Märkte für Milch, Fleisch und Getreide enorm gestiegen sind und der Preisdruck bei den gewachsenen Produktions-mengen mittlerweile zu hundert Prozent durchschlägt. Hinzu kommen die Ansprüche von Verbrauchern und dem Lebensmitteleinzelhandel, die die Haltung von Kühen, Schweinen und Geflügel zusehends kritisch hinterfragen und sich für die tiergerechte Unterbringung und Ernährung der Nutztiere stark machen. „Die Aufgabenfülle für die Tierhaltungsbetriebe wächst“, sagte Grandke. Umso mehr seien Lösungen zur Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktion bis zum Endprodukt, gefragt. Genauso wie professionelle Konzepte, um die Betriebe zukunftsfähig auszurichten und auf Fragen des Tierschutzes, der Tiergesundheit, Tierzucht, Fütterung, Haltung und Mangement der Herden eine Antwort zu haben.

Ihre aktuelle Geschäftslage beurteilen Landwirte in Deutschland derweil weiterhin verhalten. Das zeigen die vorläufigen Ergebnisse des DLG-Trendmonitors vom Herbst diesen Jahres. Zwar haben sich die Preise für Schlachtschweine erholt, allerdings, so erläuterte es Grandke, kommen die Schweinehalter aus einer einjährigen Phase niedriger Preise. Im Vergleich zur Frühjahrsbefragung reduzierten die Betriebe ihre Investitionen um sieben Prozent. Milchviehhalter stecken weiterhin in einer schwierigen Preissituation. Die Bereitschaft, zu investieren, fällt im Vergleich zum Frühjahr mit minus drei Prozent unterdurchschnittlich aus.

Nach den jüngsten Zahlen des DLG-Trendmonitors für Europa vom Herbst 2016 steht für Betriebsleiter in Deutschland die Verbesserung der Tiergerechtheit der Haltungssysteme im Vordergrund. Darüber hinaus bescheinigen sie Innovationen in Techniken zur bedarfsgerechten Gülleausbringung sowie in Verfahren zur Bestimmung des Nährstoffgehaltes von Gülles besonders wichtig zu sein.

Auf der Energy Decentral, einer internationalen Fachmesse für Energieversorgung, die zeitgleich mit der EuroTier stattfindet, präsentieren 330 Spezialaussteller sowie weitere 200 Aussteller neue Trends und Entwicklungen rund um die dezentrale Versorgung mit Strom und Wärme. Im Mittelpunkt stehen die intelligente Vernetzung, Speicherung, Contracting sowie die dezentrale Energieversorgung.

Tagungen, Kongresse und Diskussionsrunden

Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratung, Verbänden und Organisationen wird die DLG auch in diesem Jahr ein umfangreiches Fachprogramm als Ergänzung zum Angebot der Aussteller auflegen. In tierartenspezifischen Forumsveranstaltungen präsentieren Vertreter aus Wissenschaft, Beratung, Industrie und landwirtschaftlicher Praxis täglich aktuelle Trends und Entwicklungen zu Themen der Branche. An dem Ziel, Messebesuchern ein auf sie abgestimmtes Programm bieten zu können, haben die Macher der EuroTier eigenen Angaben zufolge weiter gearbeitet: „Wir bieten für Fachgruppen Konzepte, mit denen sie Produkte und Innovationen aus ihren Interessensgebieten effizient und einfach vergleichen können“, macht Projektleiter Schlösser deutlich.

Mit dem Titel „Euter – Gesund durchs Jahr“ wirdmet sich das diesjährige Special in Halle 12 dem Erhaltung und der Berbesserung der Eutergesundheit in der Herde und bei der einzelnen Kuh. Auf dem „TopTierTreff“ in Halle 11 stellen zeitgleich deutsche und internationale Zuchtorganisationen und Unternehmen ihre Nachzuchttiere aus. Das Special „Zukunftsfähig Schweine mästen“ findet in Halle 17 statt und wird gemeinsam von der Bauförderung Landwirtschaft (BFL) und der DLG organisiert. Zahlreiche Aussteller werden etablierte und neue Möglichkeiten des Stallbaues, Klimatisierung sowie des Haltungs-, Fütterungs- und Gesundheitsmanagement zeigen. Auch alternative Vermarktungswege für Schweine werden aufgezeigt.

Darüber hinaus sollen täglich um 14 Uhr Themen aus dem Special im EuroTier-Forum Schwein diskutiert werden. Ein Sonderbereich des Specials widmet sich aus aktuellem Anlass Alternativmethoden zur betäubungslosen Ferkelkastration. Das Geflügel-Special „Indoor Emussion Control“ findet als Sonderschau in Halle 4 statt. Dort kann man sich über verfahrensintegrierte Emissionsminderungsmaßnahmen – sogenannte Indoor-Verfahren – informieren, die die Entstehung von Staub-, Ammoniak- und Geruchsemissionen reduzieren. Die Aquakultur ist fester Bestandteil der Messe. In Halle 24 finden Besucher zahlreiche Informationen zu Fischerzeugung, Umwelttechnik und Wassermanagement.

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) wird seinen Jahreskongress sowie die dazu gehörende Fachmesse „Veterinärmedizin“ auch in diesem Jahr wieder zeitlich überlappend mit der EuroTier auf dem Messegelände durchführen. Abgerundet wird das Fachprogramm durch eine Vielzahl von Fachtagungen und Events. Auch für die Nachwuchskräfte der Agrarbranche wird im Rahmen des „Young Farmer Days“ am 18. November ein ansprechendes Fachprogramm geboten. Den krönenden Abschluß wird traditionsgemäß die „Young Farmers Party“ geben. In Halle 26 dreht sich an den Messetagen indes alles rund um die berufliche Karriere sowie um Wissenschaft und Forschung. Eine komplette Übersicht über die Veranstaltungen und das Fachprogramm sowie weitere Hinweise zur Messe finden Sie unter www.eurotier.com.

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