Klonen – was ist das eigentlich?
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Bakterien und Pflanzen, aber auch einzellige (zum Beispiel Amöben, Pantoffeltierchen) und niedere Tiere (beispielsweise Polypen) sind in der Lage, auf ungeschlechtlichem Wege aus einzelnen Zellen oder Zellverbänden
eine Kopie ihrer selbst herzustellen, die genetisch zu 100 Prozent mit dem Original übereinstimmt. Zoologen und Botaniker sprechen hier von vegetativer Vermehrung.
Jeder Ableger und jeder Steckling einer Nutz- und Zierpflanze ist zum Beispiel ein Klon. Oder die aus den Kartoffelknollen entstehenden neuen Kartoffelpflanzen sind Klone, ebenso alle Zwiebelpflanzen. Im Weinbau werden die Reben mithilfe von Stecklingen vermehrt, demnach stellt jede aus einem Steckling entstandene Weinpflanze einen Klon dar. Und auch im Obstbau hat das Klonen eine lange Tradition: Äpfel, Birnen, Kirschen und viele andere Obstarten werden durch sogenannte Pflanzenveredelung auf vegetativem Wege vermehrt.
Bei höheren Tieren ist die vegetative Vermehrung bedingt durch die wachsende Komplexität des Organismus (zunehmende Zellzahl, auf wenige Funktionen spezialisierte Zellen) und der Art der Ernährungsweise nicht mehr möglich. Zwar können einige Amphibien verlorene Extremitäten (zum Beispiel ein Bein) vollständig regenerieren, das Heranwachsen eines kompletten Individuums aus einem Körperteil ist jedoch unmöglich. Nur durch moderne Techniken, die in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt wurden, ist es möglich geworden, auch komplexere Organismen wie höhere Tiere auf künstliche Weise zu klonen. Der Begriff „Klonen“ wird daher in der Reproduktionsmedizin und der Zellbiologie im engeren Sinne für die künstliche Erzeugung eines vollständigen Organismus oder wesentlicher Teile davon verwendet.
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