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Autonomes Fahren

Fahrerlos durch das Silicon Valley

Die Unternehmen Bosch und Daimler starten in Kalifornien ein Pilotprojekt für vollautomatisiertes Fahren in Städten. Ab 2019 wird es in einer kalifornischen Metropole eine vollautomatisierte Testflotte und einen Shuttle-Service mit autonomen Fahrzeugen geben. 

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Entscheidend für fahrerloses Fahren im urbanen Umfeld ist das zuverlässige Erkennen des Fahrzeugumfelds mithilfe unterschiedlicher Sensoren. Die Vielzahl der dabei gewonnenen Daten in Fahrbefehle umzusetzen, setzt eine enorme Rechenleistung voraus – das vollautomatisierte Fahrzeug wird zum rollenden Supercomputer.
Entscheidend für fahrerloses Fahren im urbanen Umfeld ist das zuverlässige Erkennen des Fahrzeugumfelds mithilfe unterschiedlicher Sensoren. Die Vielzahl der dabei gewonnenen Daten in Fahrbefehle umzusetzen, setzt eine enorme Rechenleistung voraus – das vollautomatisierte Fahrzeug wird zum rollenden Supercomputer. Bosch/Daimler
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Das Pilotprojekt der beiden Unternehmen soll zeigen, wie Mobilitätsservices wie Car-Sharing (car2go), Ride-Hailing (mytaxi) und multimodale Plattformen (moovel) intelligent verbunden werden können, um so die Zukunft der Mobilität zu gestalten.

Sicherheit als oberste Priorität

Entscheidend für vollautomatisiertes und fahrerloses Fahren im urbanen Umfeld ist das zuverlässige Erkennen des Fahrzeugumfelds mithilfe unterschiedlicher Sensoren. Die Vielzahl der dabei gewonnenen Daten in kürzester Zeit zu analysieren, zu interpretieren und in Fahrbefehle umzusetzen, setzt eine enorme Rechenleistung voraus. Gleichzeitig erfordert autonomes Fahren in der Stadt das höchste Level an funktionaler Sicherheit. „Entscheidend ist, ein sicheres, zuverlässiges und serienreifes System einzuführen“, so Dr. Michael Hafner, Leiter Automatisiertes Fahren, Daimler AG. „Sicherheit steht an erster Stelle und zieht sich bei uns wie ein roter Faden durch alle Aspekte und Entwicklungsschritte auf dem Weg zur Serieneinführung. Gründlichkeit geht dabei im Zweifel vor Schnelligkeit.“

Bosch und Daimler setzen für ihr Fahrsystem deshalb unter anderem auf einen aus mehreren Einzelsteuergeräten bestehenden Steuergeräteverbund. Dafür liefert das US-Technologieunternehmen Nvidia die benötigte Plattform. Auf ihr werden die von Bosch und Daimler erzeugten Algorithmen für künstliche Intelligenz (KI) für die Fahrzeugbewegung laufen. Der Steuergeräteverbund führt die Daten aller Sensoren mit Radar-, Video-, Lidar- und Ultraschalltechnik zusammen, wertet sie innerhalb von Millisekunden aus und plant den Fahrweg des Fahrzeugs. 

Via Smartphone zum autonomen Fahrservice

Der Steuergeräteverbund wird auch in den Flottenfahrzeugen zum Einsatz kommen, mit denen Bosch und Daimler in der zweiten Jahreshälfte 2019 in Kalifornien auf die Straße rollen. Innerhalb eines festgelegten Stadtgebiets können sich Nutzer per Smartphone ein Car-Sharing-Auto oder einen Wagen ordern, der fahrerlos bei ihnen vorfährt. Zudem werden die Unternehmen auf ausgewählten Strecken in einer Metropole der San Francisco Bay im Silicon Valley einen automatisierten Shuttle-Service anbieten. Der Testbetrieb soll Aufschluss darüber geben, wie sich vollautomatisierte und fahrerlose Fahrzeuge in ein multimodales Verkehrsnetz integrieren lassen. Viele Städte stehen vor zahlreichen Herausforderungen, die das bestehende Verkehrssystem immer stärker belasten. Das Projekt soll zeigen, wie diese neue Technologie als mögliche Lösung für jene Herausforderungen dienen könnte.

Schreibtisch an Schreibtisch wird getüftelt

In zwei Regionen arbeiten die Mitarbeiter von Bosch und Daimler in Teams zusammen: Im Großraum Stuttgart in Deutschland und rund um Sunnyvale im Silicon Valley südlich von San Francisco in den USA. Mitarbeiter aus beiden Unternehmen sitzen dabei Schreibtisch an Schreibtisch. Das ermöglicht einen schnellen Austausch über Arbeitsfelder hinweg und sorgt für kurze Entscheidungswege. Gleichzeitig haben sie Zugriff auf das gesamte Know-how ihrer jeweiligen Kollegen in den Muttergesellschaften. Beide Partner finanzieren die Entwicklung zu gleichen Teilen.

Genehmigung für Testläufe im Ländle

Gemeinsam entwickeln die Mitarbeiter die Konzepte und Algorithmen für das vollautomatisierte und fahrerlose Fahrsystem. Die Aufgabe von Daimler ist es, das Fahrsystem ins Auto zu bringen. Das Unternehmen stellt dafür auch die notwendigen Entwicklungsfahrzeuge, Prüfeinrichtungen und später die Fahrzeuge der Testflotte zur Verfügung. Bosch ist für die während der Entwicklung zu spezifizierenden Komponenten (Sensoren, Aktuatoren und Steuergeräte) verantwortlich. Für die Erprobung nutzen die Partner ihre Labore und Prüfstände sowie ihre jeweiligen Testgelände in Immendingen und Boxberg. Darüber hinaus besitzt Mercedes-Benz bereits seit 2014 die Genehmigung, automatisierte Fahrzeuge in der Region Sunnyvale/Kalifornien zu testen. Eine vergleichbare Erlaubnis hat das Unternehmen seit 2016 auch in der Region Sindelfingen/Böblingen. Bosch ist weltweit der erste Zulieferer gewesen, der Anfang 2013 automatisiertes Fahren in Deutschland und den USA auf öffentlichen Straßen getestet hat.

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