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Mäster unter Druck

Preise für Bullen brechen wegen Corona-Pandemie ein

Ein zartes Filetsteak mit Kräuterbutter und Pommes, ein saftiger Hamburger oder frischer Spargel mit Wiener Schnitzel – diese Gerichte sind in der Gastronomie normalerweise beliebt. Zurzeit sind die Lokale wegen der Corona-Pandemie jedoch geschlossen. Eine Folge: Die edlen Teile des Rindes sind nur wenig gefragt, schreibt der niedersächsische Landvolk-Pressedienst.

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„Das hat zu einem massiven Preisrutsch beim Verkauf von Jungbullen und Kühen geführt“, stellt Dr. Albert Hortmann-Scholten, Geschäftsführer der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch, fest. Für die Tierhalter sei das nach zwei Dürresommern in Norddeutschland ein großes Problem. Denn die Trockenheit habe dazu geführt, dass viele Bauern zum Teil Grundfutter wie Silage teuer zukaufen mussten, um ihre Tiere zu füttern.

„Wir legen bei jedem Bullen, der im Moment vom Hof geht, 150 Euro dazu“, verdeutlicht Martin Lüking, Vorsitzender des Rindfleischausschusses im Landvolk Niedersachsen. Der Landwirt aus Steimbke im Landkreis Nienburg hat wie viele andere spezialisierte Bullenmäster einen Teil seiner Bullen mit Blick auf das Ostergeschäft gemästet. Persönlich sei er enttäuscht, dass die Supermärkte in diesen Zeiten weiterhin mit Lockangeboten für Fleisch werben. Auch die Milchviehhalter, die den Verkauf von Kühen einkalkuliert haben, müssten aktuell Einbußen hinnehmen. Denn gerade Kuhfleisch war in der Systemgastronomie wie McDonalds gefragt. Auch der Export von Kuhhälften nach Italien und Spanien sei durch die massiven logistischen Probleme infolge der Corona-Krise komplett zusammengebrochen.

Die Verbraucher griffen in diesen unsicheren Zeiten lieber zum preisgünstigeren Hähnchenfleisch oder dem Würstchen in der Dose, um auf den Quarantänefall vorbereitet zu sein. Da auf dem Schweinemarkt durch die zahlreichen Betriebsaufgaben in den vergangenen Jahren derzeit drei bis vier Prozent weniger Schweine angeboten werden als noch im Vorjahr, habe diese erhöhte Nachfrage zu stabilen Preisen geführt. „Das ist ein kleiner Lichtblick“, sagt Hermann Kruse vom Vieh- und Fleischhandelsverband Niedersachsen. Neben einer guten inländischen Nachfrage gebe es auch wieder ein wachsendes Interesse an Schweinefleisch aus China, Korea und Japan. Die Exporte entlasteten den Schweinemarkt. „Der Warenstrom nach Asien war wegen der Corona-Krise abgerissen, weil die Kühlcontainer vor Ort nicht entladen werden konnten“, erläutert Hortmann-Scholten. Sollte Deutschland von der Afrikanischen Schweinepest verschont bleiben, könnte der Schweinepreis sogar noch weiter steigen. Nach harten Jahren, vor allem für die Ferkelerzeuger, sei dies der lang ersehnte Silberstreif am Horizont.

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