Tönnies fährt Betrieb in Rheda vorübergehend herunter
Die vorübergehende Schließung des Tönnies-Standortes Rheda-Wiedenbrück wirft laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) die Frage auf, wie sich die Werksschließung auf den Schlachtschweinemarkt auswirken werde. "Es wird kurzfristig schwierig, einen solch großen Standort vollständig zu kompensieren, die Kapazitäten anderer Schlachthöfe haben aber vermutlich Spielraum", schätzt ISN-Marktexperte Matthias Quaing die aktuelle Lage ein.
- Veröffentlicht am
Der Wegfall der Schlachtkapazitäten in Rheda-Wiedenbrück lasse, so Quaing, einen Angebotsstau am Lebendmarkt erwarten. Wie umfangreich dieser ausfallen wird, sei derzeit noch nicht klar. "Konkrete Auswirkungen wird man wohl erst in den kommenden Tagen abschätzen können", meint der Marktexperte. Aktuell falle das verfügbare Lebendangebot weiter unterdurchschnittlich aus, die Überhänge der zurückliegenden Feiertage seien bereits abgebaut worden.
Parallel entwickele sich dem Vernehmen nach eine anziehende Nachfrage im Fleischhandel, insbesondere im Inland. Dies dürfte insgesamt zu einer stabilen Marktsituation beitragen. Die Versorgungssicherheit im Frischfleischbereich sei nach Einschätzung von Marktbeobachtern gesichert.
Schlachtkapazitäten am Tönnies-Standort in Sögel sollen erhöht werden
Auf Nachfrage der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) teilte ein Unternehmenssprecher von Tönnies mit, dass aktuell in Abstimmung mit den Behörden geprüft werde, die Kapazitäten auf dem Sögeler Schlachthof zu erhöhen. Möglichkeiten innerhalb der genehmigten Schlachtkapazitäten gebe es, die organisatorischen Möglichkeiten müssten noch geschaffen werden. Sögels Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers bestätigte, dass die Kommune dies unterstütze und plane, eine zweite Schicht an den nächsten Samstagen zu ermöglichen, so dass auch samstags geschlachtet werden könne. Tönnies plane außerdem, auch sonntags Zerlegearbeiten durchzuführen, das liege aber in der Hand der Gewerbeaufsicht.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.