Sechs Futtersorten für Legehennen aus dem Südwesten beprobt
Von April bis Juni 2020 wurden im Auftrag des Vereins für Futtermitteltest (VFT) in Baden-Württemberg und Bayern sechs Futter für Legehennen beprobt, untersucht und bewertet. Es handelte sich um zwei Allein- und vier Ergänzungs-futter für Legehennen aus sechs Mischfutterwerken. Die Herstellerangaben wurden mit zwei Ausnahmen bestätigt. Zwei Futter mussten abgewertet werden.
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Der VFT prüft die Deklarationseinhaltung sowie Eignung des Futters im Hinblick auf den vorgesehenen Einsatzzweck. Erläuterungen zur Vorgehensweise und Ergebnisse aus anderen Regionen sowie Tests weiterer Futtertypen sind zusätzlich im Internet unter www.futtermitteltest.de abrufbar.
Die zwei Alleinfutter (AF) für Legehennen waren mit 11,2 und 11,6 MJ ME je kg bei 17,0 und 17,5 % Rohprotein und 0,37 bis 0,40 % Methionin konzipiert. Die Calcium- und Phosphorgehalte waren mit 3,6 bi 3,7 % beziehungsweise 0,50 % deklariert. Beide Futter enthielten einen Phytasezusatz und waren für die ganze Legeperiode vorgesehen.
Herstellerangaben bleiben ohne Beanstandung
Die Laboranalysen bestätigten nach den futtermittelrechtlichen Vorgaben die Herstellerangaben für alle wesentlichen Nährstoffe und nach der fachlichen Bewertung alle Richtwerte für die essenziellen Aminosäuren sowie Calcium und Phosphor der Gruppe 1. Die vier Ergänzungsfutter waren für den Einsatz im Verhältnis 2:1 mit Getreide oder Mais vorgesehen.
Entsprechend waren zum Ausgleich der Nährstofflücken höhere Gehalte an Rohprotein (19 bis 21 %), Methionin (0,36 bis 0,55 %) und Mineralstoffen (4,9 bis 5,7 % Calcium, 0,7 bis 0,8 % Phosphor) bei niedrigeren Energiegehalten (10,0 bis 10,2 MJ ME/kg) konzipiert. Ein Futter soll für Legehennen und Wassergeflügel eingesetzt werden können, eine zusätzliche Gabe Muschelkalk wird empfohlen. Drei Futtermittel enthielten keinen Phytasezusatz
Die Ergänzungsfutter SZ GOLD G von DEWA, Emskirchen und Treff S50 der Vilstalmühle, Vilsbiburg unterschritten den angegebenen Energiegehalt deutlich. Alle weiteren Deklarationswerte konnten durch die Laboranalyse nach futtermittelrechtlichen Vorgaben bestätigt werden.
Zwei Futtermittel erreichen beste Bewertung
Mit Ausnahme der zu geringen Energiegehalte wurden alle fachlichen Vorgaben erreicht, so dass zwei Futter mit „1“ bewertet werden konnten. Bei einem Energieuntergehalt kann eventuell die Legeleistung beeinträchtigt werden, jedenfalls aber der Futteraufwand erhöht sein. Dies bedingt eine Abwertung in „3“. Auffällig sind die Herstellerangaben zum Methioningehalt. Bei Einsatz von Methionin-Hydroxy-Analog (MHA) als Methioninquelle sollte der Gehalt als Methionin-Äquivalent angegeben werden, um den Gesamtmethioningehalt zu erkennen. Jeweils ein Allein- und ein Ergänzungsfutter enthielten MHA als Methioninquelle, bei dem Ergänzungsfutter fehlte aber eine Kennzeichnung dieser Methioninquelle bei den Inhaltsstoffen.
Ein konzipierter Methioninwert von 0,36 beziehungsweise 0,40 % ist relativ niedrig. In Kombination mit Weizen im Verhältnis 2:1 entspricht dies 0,28 bis 0,30 % Methionin. Das reicht zwar für eine gute Legeleistung, sollte für ein optimiertes Eigewicht und ein gutes Federkleid aber etwas höher sein. Das Futter mela 711 sollte bei Legehennen und Wassergeflügel während der Legeperiode eingesetzt werden. Wegen des hohen Calciumgehaltes ist das Futter für die Aufzucht und Mast nicht geeignet. Bei vier der sechs Futtermittel lag eine freiwillige Angabe zur genauen Zusammensetzung (Komponenten) vor. Die Ergebnisse des vorliegenden Tests gelten nur für die geprüften Futtermittelchargen.
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