Sorge ums Label
27,6 Millionen Schweine, 15 Millionen Ferkel und 715 Millionen Hähnchen, Puten und Enten werden von der Initiative Tierwohl (ITW) jährlich streng geprüft. Noch besser ist, dass 69 Prozent der Verbraucher bereits von der ITW gelesen oder gehört haben. Dennoch könnte das Programm bald Geschichte sein.
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Das von der Bundesregierung aktuell geplante Gesetz zur Tierhaltungskennzeichnung bereitet den Geschäftsführern Dr. Alexander Hinrichs und Robert Römer sorgen. Wird es so umgesetzt, wie derzeit geplant, dass könnte das dem eingeführten Laben ITW erheblich schaden. „Das Tierwohl unserer 27 Mio. Mastschweine und 15 Mio. Ferkel ist bedroht, wenn das Gesetz zur Tierhaltungskennzeichnung der Bundesregierung so umgesetzt wird, wie derzeit geplant“, so Römer. Dabei kritisieren die beiden Geschäftsführer vor allem ein fehlendes Konzept für Kontrollen beim geplanten, neuen Label. Regelmäßige Kontrollen der landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort sind bislang seitens der Bundesregierung nicht vorgesehen. 95 Prozent der Deutschen erachten derartige Kontrollen allerdings als zwingend notwendig für eine Tierhaltungskennzeichnung, die vertrauenswürdig sein soll. Das ergab eine repräsentative Umfrage des forsa Instituts, die im Januar 2023 im Auftrag der ITW durchgeführt wurde.
Chancen nutzen
Aktuell sieht die ITW noch die Chance, das Gesetz so zu verändern, dass es nicht zum Tierwohlkiller, sondern zum Tierwohlförderer wird. „Es muss im Gesetz die Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft ermöglicht und explizit gestärkt werden, so Römer.
Ungeachtet der politischen Entwicklungen arbeiten alle Beteiligten an den Rahmenbedingungen für eine neue Programmphase ab 2024. Dann startet die neue Programmphase für Schwein. Ziel ist es, zukünftig eine geschlossene Lieferkette bei ITW-Schweinen herzustellen: In 2024 soll die gesamte Kette von der Sauenhaltung bis zur Schlachtung geschlossen werden. Damit soll auch die Finanzierung der Ferkelerzeugung ab dem Zeitpunkt über den Markt erfolgen. Auch ein neue Phase für Geflügel soll folgen. Bei den Rindern sind die Verantwortlichen sicher, dass „die Umsetzung der Kennzeichnung von ITW-Rindfleisch in der Breite ab 2024 gelingen wird“, so Römer.
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