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Tiergesundheit

Coronaviren: 60 Prozent der Milchviehbetriebe betroffen

Das Bovine Coronavirus kommt in den meisten Rinderherden vor und könne schon bei den jüngsten Kälbern im Atemtrakt nachgewiesen werden. Seit einigen Jahren beschäftigten sich deshalb immer mehr Wissenschaftler mit dem Zusammenhang von Vorkommen und Beteiligung des Coronavirus an  Atemwegserkrankungen, informiert das Veterinärpharmaunternehmen MSD Tiergesundheit hierzu aktuell.

Veröffentlicht am
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Petra Ast
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Neben den Durchfallerkrankungen gehört die Rindergrippe zu den häufigsten Erkrankungen und Ursachen für Todesfälle bei Aufzuchtkälbern in Milchviehbetrieben. Rasant fortschreitende Infektionen der Atemwege können schnell auf den ganzen Bestand übergreifen und zu hohen wirtschaftlichen Verlusten führen. Die Langzeitfolgen äußern sich zum Beispiel in herabgesetzter Milchproduktion und Fortpflanzungsleistung sowie schlechterem Wachstum und einer verkürzten Lebensdauer.

Als Faktorenkrankheit könn es viele Ursachen geben, belebte und unbelebte. Zahlreiche Viren und Bakterien seien allgemein bekannt. Dazu zählten bakterielle Erreger wie Mannheimia haemolytica und Pasteurella multocida, aber auch virale Krankheitskeime mit den Bezeichnungen BRSV und PI-3.

Das Coronavirus würde man beim Rind eher in die Schublade „Kälberdurchfall“ stecken. Doch was weitgehend unbekannt ist, BCoV könnten beim Rind auch bei Atemwegserkrankungen eine Rolle spielen. Dies sei bei der Routinediagnostik bisher kaum erfasst worden, und wonach man nicht suche, das finde man nicht. Inzwischen etablierten jedoch immer mehr Labore geeignete Corona-Tests.

Auf dem letzten Weltrinderkongress in Madrid (2022) wurden neue Studien vorgestellt, bei der die Daten von 45 Milchviehbetrieben aus verschiedenen europäischen Ländern ausgewertet wurden. In 60 Prozent der Betriebe konnte das Bovine Coronavirus im Atmungstrakt nachgewiesen werden.

Von klinischen Symptomen wie Husten, Nasenausfluss, Fieber, Appetitlosigkeit und Lungenentzündungen seien vor allem Kälber im Alter von zwei Wochen bis sechs Monate (in 75 Prozent der Fälle bis zum Alter von drei Monaten) betroffen gewesen. Bovine Coronaviren, so das Veterinärpharmaunternehmen, würden in den nächsten Jahren zunehmend im Fokus stehen, sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Suche nach vorbeugenden Lösungen.

Hintergrundinformation:

Seit einigen Jahren zeigen Studien, dass das Bovine Coronavirus (BCoV) auch an der Entstehung von Atemwegsinfektionen beim Rind beteiligt ist. Die häufigsten nachgewiesenen Erreger (Lungenspülproben, Nasentupfer) bei erkrankten Tieren sind Pasteurella multocida, Mannheimia haemolytica, BRSV, PI3V und BCoV2. Das Bovine Coronavirus ist in europäischen Milchviehherden sowohl im Magen-Darm- als auch im Atemtrakt verbreitet. Das Virus schädigt die Schleimhaut des Atemtraktes und schafft so eine Eintrittspforte für andere Keime.

 

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