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Geburtsüberwachung

So starten Kälber gesund und fit ins Leben

Wie Untersuchungen belegen, beeinflussen die Kalbung sowie die Aufzuchtintensität und -gesundheit die Leistungsbereitschaft der späteren Milchkühe stärker als bisher angenommen. Deshalb ist die Kontrolle, Bewertung und zielgerichtete Nutzung von Kenngrößen bei der Abkalbung und Aufzucht genauso wichtig, wie das mittlerweile ausgefeilte Milchkuh-Controlling.

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Alle relevanten Daten zu Besamungen, Trächtigkeitsuntersuchungen und dem Verlauf der Kalbung können inzwischen ohne größeren Aufwand in Herdenmanagementprogrammen dokumentiert werden. Sie liefern danach einen umfassenden Überblick, zum Beispiel zu den Verlusten bei neugeborenen Kälbern. Die so dokumentierten Daten können aber auch bei der Ursachensuche für einen zu hohen Anteil tot oder lebensschwach geborener Kälber helfen. Dieser sollte nicht über fünf Prozent steigen, besser unter zwei Prozent bleiben.

Denn höhere Tierverluste belasten die Milcherzeugungskosten einerseits durch die fehlenden Erlöse, mehr jedoch dadurch, dass die Totalverluste nur die Spitze des Eisberges darstellen.

Genaue Dokumentation nötig

Die Ursachen lassen sich häufig schon zur Besamung, in der Versorgung der spät laktierenden oder trockenstehenden Kühe finden. Nicht optimal vorbereitete Kühe bringen oft auch nicht gut vorbereitete Kälber zur Welt oder die Vitalität der Kälber wird durch den Kalbeverlauf beeinträchtigt. Diese Kälber sind im weiteren Verlauf der Aufzucht anfälliger und weniger stabil für die Abwehr von krankmachenden Erregern. Im Ergebnis stehen höhere Aufwendungen für Behandlungen und intensivere Pflege, zusätzliche Haltungstage durch ein erkrankungsbedingtes vermindertes Wachstum und die geringere Leistungsfähigkeit der späteren Milchkühe.

Die Verlustrate innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Geburt und die Schwergeburtenrate sollten den ersten Kontrollpunkt setzen. Kälber aus Schwergeburten zeigten laut einer Analyse von circa 25.000 Kalbungen eine doppelt so hohe Verlustrate innerhalb des ersten Vierteljahres als Kälber aus Geburten mit leichtem Verlauf. Orientieren sollte man sich hier immer an den Optimalwerten für den Aufzuchterfolg.

Alles was davon abweicht, sollte systematisch analysiert werden. Geschlecht und Körpermasse von allen Kälbern, auch den totgeborenen Jungtieren, sollten demzufolge erfasst und dokumentiert werden. Auch die Information zur Lage des Kalbes sollte festgehalten werden. Die Bewertung der Schwergeburtenrate setzt eine klare Definition und deren unverfälschte Übermittlung voraus. Lebensschwache oder kranke Kälber werden auch das teuerste Futter nicht in Wachstum umsetzen. Ein Werkzeug der Betriebsführung sollte aus diesem Grund die regelmäßige Kontrolle des Zuwachses sein. Mindestens am Ende jedes Haltungsabschnittes sollte der Erfolg anhand des Körpermassezuwachses (KMZ) und Erkrankungsrate kontrolliert werden.

Für die Bewertung des Haltungsabschnittes ist eine Gruppenwiegung ausreichend. Soll das einzelne Kalb wegen einer bevorstehenden Selektion bewertet werden, ist es sinnvoll, einzelne Daten des Tieres zu erfassen. Werden die Behandlungen zuverlässig und aufs einzelne Kalb bezogen dokumentiert, kann das ergänzend zu den Gruppenwiegungen zusätzlich wichtige Informationen liefern.

Geeigneter Besamungszeitpunkt

Falls vorhanden, sollten die Informationen über die Wachstumsleistung und behandelten Erkrankungen in den verschiedenen Wachstumsabschnitten für jedes Aufzuchtrind sichtbar zugeordnet werden, um entsprechend frühzeitige Selektionsentscheidungen treffen zu können. Später könnte aus den gemessenen Wachstumsleistungen, der aktuellen Fruchtbarkeit und dem Körpermasseziel zur ersten Kalbung der betriebsindividuell optimale Zeitpunkt der Erstbesamung berechnet werden. Die Investition in eine Waage hat sich demzufolge bereits amortisiert, wenn durch die körpermasseorientierte Besamung bei 100 Färsen jeweils eine Zykluslänge von der Haltungszeit eingespart werden kann.

 

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