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Fruchtsaft-Industrie

Orangensaft knapp und noch teurer

Orangensaft bleibt knapp und verteuert sich weiter. Darauf weist die deutsche Fruchtsaftindustrie hin.
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Die Preiserhöhungen wollen die Hersteller an den Lebensmittelhandel und damit an die Verbraucher weitergeben. Der zunehmend knapperen Rohstoffversorgung wollen die Hersteller durch einen verringerten Einsatz von Orangensaft begegnen.

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, deuteten die aktuelle Prognosen aus Brasilien, dem weltgrößten Produzenten von Orangensaft und mit 80 Prozent Weltmarktanteil der wichtigste EU-Lieferant, auf einen erheblichen Rückgang der Orangenernte für die Saison 2024/2025 hin. Der kontinuierliche Rückgang der brasilianischen Orangenproduktion in den vergangenen Jahren hat die Lagerbestände auf null sinken lassen und die Verfügbarkeit von Orangensaftkonzentrat massiv eingeschränkt. Die jüngst von Fundecitrus, dem Gesamtverband der brasilianischen Citruswirtschaft, prognostizierte Menge für die Saison 2024/2025 stellt nochmals einen erheblichen Rückgang von rund 25 Prozent gegenüber der letzten Ernte dar, die ebenfalls bereits unterdurchschnittlich abgeschlossen wurde.

Ursächlich für den fortschreitenden Rückgang sei der Klimawandel. Seit Jahren ist der brasilianische Citrusgürtel vom El-Niño-Phänomen betroffen. In der aktuellen Saison führte die Kombination aus hohen Temperaturen und einem starken Wassermangel während der entscheidenden Blütezeit zu einer wesentlich geringeren Anzahl von Früchten pro Baum. Insgesamt sind die Ernten seit 2020 rückläufig und liegen unter dem 10-Jahres-Schnitt.
Hinzu kommt das Citrus-Greening, eine Krankheit, die zum Absterben der Bäume führt und damit ganze Orangenplantagen vernichtet. Zwischen 40 und 80 Prozent der Orangenbäume im brasilianischen Citrusgürtel sind bereits befallen. Zusätzlich ist die weltweite Nachfrage nach Orangensaft bislang unverändert hoch. Die Kombination aus einer geringeren Ernte bei gleichbleibender Nachfrage führt zu einem starken Anstieg der Rohstoffpreise.

Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf den deutschen Markt: Die Verfügbarkeit von Orangensaftkonzentrat bleibt kritisch und wird voraussichtlich zu weiteren Kostensteigerungen führen. An den Rohstoffbörsen wird Orangensaft derzeit im Vergleich zu Anfang 2022 mit bis zu 150 Prozent Aufpreis gehandelt. Eine Entspannung ist die nächsten Jahre nicht zu erwarten. An der Gesamtsituation wird sich kurzfristig nichts ändern, da der notwendige Umbau der brasilianischen Citruswirtschaft sowohl Zeit als auch erhebliche finanzielle Investitionen erfordert.

Angesichts der erheblichen Kostensteigerungen bei Rohwaren und in der Logistik dürften auch in Deutschland künftig höhere Preise verlangt werden. Orangensaft bleibe teuer und werde sich voraussichtlich weiter verteuern. Die Kostensteigerungen will die Fruchtsaftbranche in Form von Preiserhöhungen an den Lebensmittelhandel und damit an den Endverbraucher weitergeben. Eine weitere Möglichkeit sieht die Branche in der Anpassung des Produktsortiments, indem die Reduzierung des Fruchtsaftanteils die Produktauswahl um günstigere Alternativen erweitern soll.

Die Zahlenangaben basieren auf dem aktuellen Orange Crop Forecast 2024/25 von Fundecitrus, dem Gesamtverband der brasilianischen Citruswirtschaft (fundecitrus.com.br).

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