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Wahl der 1. deutschen Destillatkönigin

Die Krone geht nach Franken

Mit Spannung erwartet und alle Erwartungen übertroffen: Das lässt sich über die Kür der 1. deutschen Destillatkönigin sagen. Anna Steinmann aus dem fränkischen Sommerhausen hat die Jury und das Publikum am 16. November in Owen von sich überzeugt. Dazu musste sie vor ihrer Krönung einige knifflige Aufgaben lösen.

von Friedrich Springob erschienen am 04.12.2024
Kür der 1. deutschen Destillathoheit: Die Krönung von Anna Steinmann durch ihre Lea Klatt, die letzte Destillathoheit des Nordwürttemberger Landesverbandes. © Friedrich Springob
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Im Vorfeld der Veranstaltung war nicht von einer zu kürenden Königin die Rede, sondern geschlechtsneutral von einer Hoheit. Und tatsächlich warf mit Dr. Marc-Kevin Zinn aus Nordrhein-Westfalen ein Mann seinen Hut in den Ring. Der Brennereileiter und Edelbrandsommelier schlug sich tapfer. Aber die Konkurrenz war stark, zu stark. Doch der Reihe nach.

Alle acht ehemaligen Destillatköniginnen auf der Bühne
Alle acht ehemaligen Destillatköniginnen auf der Bühne © Friedrich Springob

20 Jahre, 8 Königinnen

Zum letzten Mal veranstaltete der Landesverband für Klein- und Obstbrenner Nord-Württemberg e. V. die Kür. Er hat darin Erfahrung, denn er hat das Amt der Destillatkönigin vor genau 20 Jahren „erfunden“. Acht regionale Destillatköniginnen sind es bisher gewesen, alle acht waren auch vor Ort in Owen unter Teck anwesend: Kathrin Hekel, Simone Kerner, Sandra Dohmann, Carmen Armbruster, Ronja Schmidt, Vera Bullinger und Lea Klatt, nach Heirat teilweise heute unter einem anderen Namen.

Sie und alle Anwesenden wurden von Karl Müller, dem Landesvorsitzenden und damit Gastgeber, begrüßt. Namentlich die Ehrengäste. Von ihnen hielten Verana Grötzinger, die Bürgermeisterin von Owen, Dr. Marion Leuze-Mohr, die Stellvertretende Landrätin des Landkreises Esslingen, Isabel Kling, Ministerialdirektorin im baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium, Werner Albrecht, Spirituosenexperte aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium und Sarah Schweizer, Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Göppingen, jeweils ein kurzes Grußwort.

Es folgte das festliche Drei-Gänge-Menü, das Energie für die spannende Wahl gab. Die vier Kandidatinnen und der Kandidat hatten bereits eine schriftliche Prüfung hinter sich und mussten sich nun vor dem Publikum präsentieren. Dazu zählte eine Vorstellung der eigenen Person, eine fiktive Rede vor internationalem Publikum und – wahrscheinlich für die Kandidaten und fürs Publikum am spannendsten – eine Blindverkostung eines Destillates, das erraten und beschrieben werden sollte. Da hatten am Ende die Frauen die Nase – fast wörtlich – vorn. Anna Steinmann, Denise Meyer und Carola Wilhelm errieten, was im Glas war, während Marc-Kevin Zinn auf das falsche Obst tippte.

Anna Steinmann bei der Blindverkostung.
Anna Steinmann bei der Blindverkostung. © Friedrich Springob

Entscheidende Punkte

Zehn Personen, die Hälfte Frauen, die Hälfte Männer, waren im Vorfeld zu Jurymitgliedern bestimmt worden. Sie hatten die Vorstellung nach inhaltlichen und rhetorischen Gesichtspunkten zu beurteilen und dementsprechend Punkte zu vergeben. Die mussten ausgezählt werden. In der Zeit gehörte die Bühne den Vorgängerinnen, die ihre Amtszeit in Worten und in Bildern Revue passieren ließen. Die ersten Hoheiten, das wurde klar, schufen den Rahmen, in dem ihre Nachfolgerinnen sich bewegen konnten. Und klar wurde auch: Humor und Schlagfertigkeit waren und sind neben Charme und Fachkompetenz eine gute Voraussetzung, die Herausforderungen des Amtes zu meistern. Immer wieder wurden die Destillatköniginnen anscheinend gefragt, wie viel Alkohol sie denn vertragen können. Vera Bullinger prägte daraufhin für sich als Standardantwort „Nippen statt Kippen“, womit sie den Genussaspekt treffend in den Vordergrund stellte. Dann kamen die Organisatorinnen der Kür, Stefanie Hofmeister, Anja Bohn und Brigitte Steinwender, zurück auf die Bühne, um das Endergebnis zu verkünden. Sie machten es spannend, verkündeten erst Denise Meyer ihren Erfolg als Destillatprinzessin, dann Anna Steinmann, dass sie in den 1. Platz belegt hatte und nun die erste bundesdeutsche Destillatkönigin ist. Damit gehen beide Titel nach Bayern, genauer nach Franken. Hubert Fröhlich, den anwesenden Vorsitzenden des fränkischen Kleinbrennerverbandes wird es gefreut haben.

Karl Müller und Alois Gerig rahmen die Hoheiten ein.
Karl Müller und Alois Gerig rahmen die Hoheiten ein. © Friedrich Springob

Die Krönung

Die Freude bei den Siegerinnen war riesig. Verständlich. Größe zeigten aber auch die unterlegenen Carola Wilhelm und Marc-Kevin Zinn, die sich mitfreuen konnten und ihren Mitbewerberinnen gratulierten. Sie hatten den Sieg nur aufgrund weniger fehlender Stimmen verpasst.

Die scheidende Destillatkönigin Lea Klatt krönte ihre Nachfolgerin und die beiden frischgekürten Destillathoheiten stellten sich für Fotos den Pressevertretern und natürlich auch den zahlreich mitgereisten Familienmitgliedern und Freunden zur Verfügung. Damit war das offizielle Programm fast beendet. Aber auch nur fast. Ein Programmpunkt stand nämlich noch aus.

Zurück nach Owen

Gerald Erdrich sprach kein Gruß-, sondern ein Abschiedswort. Nach über 40 Jahren als Bundesgeschäftsführer wird er dieses Amt zum Jahresende offiziell abgeben und nur noch – auf Wunsch – beratend tätig sein. Er sieht dem persönlich mit Gelassenheit entgegen. Zum einen freut er sich auf neu gewonnene Freiheiten und zum anderen ist er optimistisch, dass seine anwesende Nachfolgerin Silke Eckert-Lion ihre Sache gut machen wird. „Die Anliegen der Kleinbrenner sind bei ihr in guten Händen“, zeigte er sich überzeugt.Karl Müller ließ es sich nicht nehmen, sich im Namen des Verbandes bei Gerald Erdrich für den langen Einsatz mit einem Geschenk zu bedanken. Es wird Gerald Erdrich wieder nach Owen führen, denn es beinhaltete auch einen Gutschein für den bekannten Owener Whisky-Walk.

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