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Wassermanagement und nachhaltige Innovationen im Fokus

Spannender Öko-Feldtag für alle

Die Öko-Feldtage 2025 auf dem Wassergut Canitz in Sachsen haben am 18. und 19. Juni gezeigt, welche innovativen Lösungen die ökologische Landwirtschaft für die drängenden Herausforderungen der gesamten Landwirtschaft bereithält. Über 9000 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich umfassend über die neuesten Entwicklungen im ökologischen Pflanzenbau und in der Tierhaltung zu informieren.

von Frederik Masur, Redaktion erschienen am 25.06.2025
Bei den Maschinenvorführungen sahen die Zuschauer unter anderem Striegel, Hackgeräte für zwischen den Reihen und auch in den Reihen sowie Mähwerke in Aktion. © Frederik Masur
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Bei den Öko-Feldtagen dreht sich alles um die Biolandwirtschaft. Die Freiland-Messe fand diesmal bei bestem Sommerwetter östlich von Leipzig statt. Positiv war, dass die Ausstellungsfläche kompakt war und die Wege somit kurz ausfielen. Das galt auch für die Demofläche, auf der Maschinenvorführungen stattfanden. Zu sehen gab es dort unter anderem Striegel, Hackgeräte für zwischen den Reihen und auch in den Reihen sowie Mähwerke. Die Technik und die kompetente Moderation lockten viele Zuschauer an. Im Anschluss waren die Geräte an den Ständen der Hersteller präsent und boten die Möglichkeit zu vertieften Gesprächen. Interessant war, dass auch Aussteller mit ihren Neuheiten vertreten waren, die sonst wenig im Fokus stehen, aber durchaus interessante Lösungen bieten – nicht nur für die Ökolandwirtschaft.

Ebenfalls stark vertreten waren Roboterfahrzeuge für die Kulturpflege. Sie zeigten in der Praxis, wie moderne und künftige Landwirtschaft aussehen kann. In den verschiedenen Foren und Vorträgen fand ein reger Informationsaustausch statt, egal ob zum Thema Wasser, Bodenschutz, Kompost, Mulch, Kartoffeln, Getreide oder Sonderkulturen. Zudem waren zahlreiche Versuchsflächen der Saatgutzüchter mit neuen Sorten angesät, sodass sich die Besucher auch davon ein Bild machen konnten. Ein Bild, bei dem übrigens nicht jedes Unkraut entfernt wurde, sondern das dem im Ökolandbau üblichen Zustand entsprach. Die Messe war für (Bio-)Landwirte auf jeden Fall einen Besuch wert und am Ende des Tages standen noch zahlreiche Themen, Aussteller und Vorführungen auf der Liste der unerledigten Tätigkeiten. Deshalb ist der Besuch der Ökofeldtage 2027 in Niedersachsen schon jetzt fest im Kalender vermerkt.

Vielfältiges Programm mit 300 Punkten

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand zudem das Fokusthema „Wassermanagement“. Auch hervorzuheben war der lebendige Austausch zwischen Jung und Alt, ökologisch und konventionell wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten sowie zwischen Praxis und Forschung. Die Öko-Feldtage entwickelten sich so zu einem echten Forum für Inspiration und Zusammenarbeit.

Rund 300 Programmpunkte boten vielfältige Einblicke in die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft. Das Spektrum reichte von klimaangepassten Fruchtfolgen, robusten Sorten und neuen Kulturen über Waldweide, Kompostierung und ressourcenschonende Bewässerung bis hin zu innovativen Geräten für die Bodenbearbeitung. Besondere Aufmerksamkeit erhielten neue Eggen, Grubber und autonome Maschinen zum Unkrautmanagement.

Biobäuerinnen und Biobauern, Landwirte, die eine Umstellung erwägen, und alle Kolleginnen und Kollegen, die sich für umweltschonende, nachhaltige Methoden interessieren, erhielten wertvolle Anregungen für ihre tägliche Arbeit. Auf dem Acker und im Stall konnten praxisnahe Lösungen direkt begutachtet und diskutiert werden.

Die Aussteller zeigten Neuerungen von klimaangepassten Fruchtfolgen, robusten Sorten und neuen Kulturen über Waldweide, Kompostierung und ressourcenschonende Bewässerung bis hin zu innovativen Geräten für die Bodenbearbeitung.
Die Aussteller zeigten Neuerungen von klimaangepassten Fruchtfolgen, robusten Sorten und neuen Kulturen über Waldweide, Kompostierung und ressourcenschonende Bewässerung bis hin zu innovativen Geräten für die Bodenbearbeitung. © Frederik Masur

Wassermanagement als übergeordnete Herausforderung

„Diese Öko-Feldtage haben vielen Landwirtinnen und Landwirten noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass das Thema 'Wassermanagement' in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Primärproduktion zur zentralen Herausforderung geworden ist“, erklärt Dr. Bernhard Wagner, Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH.

Wagner sieht in den Öko-Feldtagen auch ein wichtiges Signal an die Politik: „Die Politik hat Hinweise, ja schon fast einen klaren Auftrag erhalten, warum zum einen vorsorgender Wasserschutz honoriert werden sollte. Zum anderen müssen, besonders für die Landnutzungssysteme in Deutschland, aktiv und zeitnah praxistaugliche Wassermanagementstrategien entwickelt und hierfür auch Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

Das Wassergut Canitz und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland behandelten mit dem Schwerpunkt Wasser auf den Öko-Feldtagen ein Thema, das alle Landwirte angeht. „Wir vom Wassergut sind dankbar dafür, dass wir unsere grundwasserschonende Wirtschaftsweise so vielen Besucherinnen und Besuchern, aber auch Politik und Wirtschaft nahebringen konnten“, sagte Wagner.

Rekordteilnahme bei Ausstellern

Vera Bruder, Geschäftsführerin der Veranstalterin FibL-Projekte GmbH, zieht ein positives Fazit der Öko-Feldtage: „Mit den Öko-Feldtagen konnten wir – gemeinsam mit unseren Partnern – viele Impulse für die Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft geben.“ Besonders bemerkenswert war die hohe Ausstellerzahl: „362 Ausstellende – damit haben wir nicht gerechnet, gerade in einer Phase, in der die Zahl der Umstellerinnen und Umsteller nicht wie erhofft steigt“, so Bruder. Gleichzeitig wirtschaftet ein Viertel der Besucherinnen und Besucher konventionell. „Das zeigt, wie offen der Austausch ist“, betont die Geschäftsführerin.

Besonders beeindruckend war laut Bruder die Verbindung aus Zukunftsvisionen der jungen Generation und dem Innovationsgeist der Branche. Das Organic Future Camp und das Kompetenzteam Forschung Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft nutzten die Öko-Feldtage, um Forschungsbedarfe und Zukunftsvisionen direkt an das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat zu adressieren.

„Die Begeisterung und Kreativität der Menschen, die den Ökolandbau gestalten, sind für mich und das Team eine große Quelle der Inspiration“, erklärt Bruder. „Die Öko-Feldtage sind nicht nur Praxisschau, sondern auch politische Plattform mit Strahlkraft.“

Ausblick auf 2027

Auf den Öko-Feldtagen übergab der sächsische Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch den Staffelstab an seine Kollegin aus Niedersachsen, Miriam Staudte. Die Öko-Feldtage 2027 finden am 16. und 17. Juni 2027 auf dem Bauckhof Amelinghausen in Niedersachsen statt.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die ökologische Landwirtschaft wichtige Impulse für die gesamte Branche liefert – insbesondere bei den drängenden Fragen des Wassermanagements und der nachhaltigen Bewirtschaftung. Der intensive Austausch zwischen Praxis, Forschung und Politik wird auch künftig entscheidend sein, um die Herausforderungen der Landwirtschaft erfolgreich zu meistern.

Auch Roboterfahrzeuge für die Kulturpflege waren auf den Öko-Feldtagen 2025 stark vertreten.
Auch Roboterfahrzeuge für die Kulturpflege waren auf den Öko-Feldtagen 2025 stark vertreten. © Frederik Masur
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