
EU-Weizenernte deutlich über dem Vorjahr
Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt die weltweite Weizenproduktion im Wirtschaftsjahr 2025/26 auf ein Rekordniveau von 808,3 Millionen Tonnen und korrigiert seine Vormonatsprognose damit um 0,4 Millionen Tonnen nach oben. Gegenüber der vorangegangenen Saison würde dies einen Anstieg um 8,6 Millionen Tonnen bedeuten.
von AMI Quelle AMI erschienen am 29.07.2025Die Juni-Prognose für die EU lässt der IGC mit 137,2 (Vorjahr: 119,4) Millionen Tonnen unverändert. Zwar hat die jüngste Hitzewelle in einigen Ländern das Ertragspotenzial beeinträchtigt, doch fielen die hohen Temperaturen größtenteils in die späte Phase des Entwicklungszyklus. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich die Verluste in Grenzen halten werden. Die Landwirte bestätigen bereits zufriedenstellende Ernteergebnisse in Südeuropa, allerdings mit niedrigem Proteingehalt in einigen Gebieten. Besonders hohe Erträge werden auf dem Balkan erwartet, insbesondere in Rumänien und Bulgarien.
Ernte in den USA hat sich beschleunigt
Nach regenbedingten Verzögerungen hat sich die Ernte in den USA zuletzt beschleunigt. Die Erträge und Proteingehalte in Kansas, dem führenden US-Anbaustaat, liegen Berichten zufolge nahe am Durchschnittswert. Obwohl die Trockenheit die Aussichten in Montana beeinträchtigt hat, sind die Erwartungen in anderen Regionen, darunter North Dakota und Minnesota, weitgehend günstig. Unter Berücksichtigung der voraussichtlich größeren Erträge wird die US-Weizenproduktion auf 52,5 Millionen Tonnen geschätzt. So werden gut 0,2 Millionen Tonnen mehr erwartet als im Vormonat, aber 1,2 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Nach anhaltend kühlen Temperaturen begann die Ernte in der Ukraine nur schleppend, jedoch mit Meldungen über einen hohen Proteingehalt in den südlichen Gebieten. Die diesjährige ukrainische Weizenernte wird wie im Vormonat auf 25,1 Millionen Tonnen geschätzt und würde damit das Vorjahresergebnis von 25,4 Millionen Tonnen etwas verfehlen.
Verbrauch weltweit dürfte steigen
Der weltweite Verbrauch dürfte nach dem Rückgang im Vorjahr wieder etwas steigen und einen Rekordwert von 814 Millionen Tonnen erreichen, damit hob der Rat seine Vormonatsprognose marginal um 0,2 Millionen Tonnen an. Auf Jahressicht würde dies einen Anstieg von 12,0 Millionen Tonnen bedeuten. Die weltweiten Lagerbestände zum Ende der Saison werden voraussichtlich zum dritten Mal in Folge zurückgehen und mit 264,7 Millionen Tonnen den niedrigsten Stand seit sieben Jahren erreichen. Verglichen mit dem Wirtschaftsjahr 2024/25 dürften hingegen 5,8 Millionen Tonnen weniger eingelagert werden. Die Prognose für den Welthandel mit Weizen in der Saison 2025/26 kürzte der IGC gegenüber dem Vormonat um 2,0 auf 203,4 Millionen Tonnen. Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden 197,3 Millionen Tonnen Weizen über die Weltmeere verschifft. Die potenziell knapperen Vorräte dürften die Importnachfrage asiatischer Länder auf Jahressicht stützen.
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