Der Glaube hilft wirklich

Die moderne Naturheilkunde besagt, dass der Körper rund 70 Prozent seiner Krankheiten selbst kurieren kann. Man weiß zwar noch immer nicht, wie dies abläuft. Fest steht jedoch, dass ein kompliziertes Geflecht aus Hormonen, Immunbotenstoffen und sogenannten Killerzellen als körpereigene „Medikamente" zum Einsatz kommen. Die Münchener Biologin Dr. Andrea Flemmer, Fach- und Buchautorin, klärt über den Placeboeffekt und Selbstheilungskräfte auf.

Veröffentlicht am: von Dr. Andrea Flemmer
erschienen am 12.05.2018

erschienen in BWagrar 19/2018

Es spielt oft keine Rolle, ob Kinder einen Wirkstoff, zum Beispiel gegen den Husten, erhalten oder nicht. Die Zuwendung und Fürsorge der Eltern ist wichtig.Foto: imago/Döhrn

Je nach Verfassung kann der Körper auf 30 bis 40 „Medikamente" zurückgreifen, wozu zum Beispiel auch körpereigenes Cortison gehört und Wirkstoffe, die Nierensteine verhindern. Stress und die Bewältigung schwieriger Lebensumstände schwächen dagegen das Immunsystem über Monate hinweg. Man weiß auch, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, eine fünf bis 25 Prozent höhere Anzahl von Antikörpern besitzen. Der Begriff „Placebo” kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „ich werde gefallen". Bei einer Placebotherapie wird der Wirkstoff weggelassen. Man gibt Scheinmedikamente, die andere oder keine medizinischen Substanzen erhalten. Ja sogar Scheinoperationen und eine Placeboakupunktur gibt es. Wirkt das Placebo ähnlich oder gleich dem...

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