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Wissenschaft & Forschung

Mit Biomarkern das Geschlecht im Ei bestimmen

Wie die Internetplattform transgen.de  berichtet, ist es in Australien und Israel gelungen, mit Hilfe eines neuen Verfahrens die männlichen Eier durch Biomarker direkt nach dem Legen schnell und einfach sichtbar zu markieren.

Veröffentlicht am
colourbox.de
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Die bisher entwickelten technischen Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei sind zeitaufwendig, kompliziert und teuer. Um das Geschlecht der Hühner-Embryos schon im Ei erkennen zu können, nutzen die Wissenschaftler Möglichkeiten der Genom-Editierung, einer Technik zur zielgerichteten Veränderung der DNA, mit denen es erstmals möglich ist, einzelne DNA-Bausteine oder Gen-Abschnitte an einer ganz bestimmten Stelle im Genom einzufügen.

Fluoreszierendes Protein zeigt Geschlecht

Anders als bei Säugetieren besitzen bei Hühnern die Hähne zwei gleiche Geschlechtschromosomen (ZZ), die Hennen dagegen zwei unterschiedliche (ZW) - ein weibliches und ein männliches.

Ein Team der staatlichen Behörde Australiens für wissenschaftliche und industrielle Forschung - Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation – mit Dienstsitz in Canberra, hat mit Hilfe einer Genom-Editierung ein Gen für ein fluoreszierendes Protein (RFP) in Legehennen eingeführt – zielgenau in deren männliches Geschlechtschromosom. 

Werden die genom-editierten Hennen von „normalen“ Hähnen befruchtet, besitzen bei den Nachkommen alle Hähne das RFP-markierte Chromosom, alle weiblichen Nachkommen die beiden unveränderten Chromosomen.

Damit sind alle männlichen Embryos optisch markiert. Unter UV-Licht sind sie im Ei zu erkennen - und das schon am ersten Tag nach dem Legen der Eier. Das Ei bleibt unversehrt, aufwändige Analysen sind nicht notwendig.

Marktreife in 2022 erwartet

Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt eggXYt, ein Startup aus Israel. Auch dabei wird die DNA für einen Biomarker an einer bestimmten Stelle auf dem männlichen Chromosom der Hennen verändert. Durch die gelb fluoreszierende Farbe sind so männliche Embryos direkt nach dem Legen der Eier zu erkennen. Das Unternehmen rechnet mit einem marktreifen Produkt im Laufe des Jahres.

Erfüllen sich die Erwartungen der Wissenschaftler, könnten die Ansätze zur Geschlechtsbestimmung in Hühnereiern schneller, einfacher und kostengünstiger sein als die in Deutschland favorisierten Verfahren. Zudem kann die künftig vorgeschriebene sieben-Tage-Frist problemlos eingehalten werden.

Doch wenn die Gentechnik beteiligt ist – zwar nicht im fertigen Ei, aber bei der Zucht der Hühner – reagieren viele Verbraucher mit Skepsis – vor allem in Europa. Daher zielen die Konzepte mit genomeditierten Biomarkern nicht auf die europäischen, sondern die internationalen Märkte.

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