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Forschung

In-Ovo-Geschlechtsbestimmung: TH Ostwestfalen-Lippe erhält drei Millionen Euro

Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) hat ein Laborverfahren zur Geschlechtsbestimmung im Hühnerei entwickelt, das nun zur Serie gebracht werden kann. Der Bundestag bewilligte dafür drei Millionen Euro.

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Einem Team der TH OWL um Professorin Dr. Helene Dörksen war es im Labor gelungen, das Geschlecht von Hühnereiern schon ab dem dritten Bruttag zu bestimmen. 
Einem Team der TH OWL um Professorin Dr. Helene Dörksen war es im Labor gelungen, das Geschlecht von Hühnereiern schon ab dem dritten Bruttag zu bestimmen. TH OWL
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Einem Team der TH OWL um Professorin Dr. Helene Dörksen aus dem Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik war es im Labor gelungen, das Geschlecht von Hühnereiern schon ab dem dritten Bruttag zu bestimmen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der sogenannten zeitaufgelösten Laserfluoreszenzspektroskopie.

Das Besondere: Bei einer Treffergenauigkeit von konstant 98 Prozent kann das Geschlecht des entstehenden Kükens ohne Beschädigung der Eischale bestimmt werden. Das vermeidet Stress für die Embryonen.

Laserfluoreszenzspektroskopie mit 98 Prozent Trefferquote

Das Verfahren selbst ist nicht neu. Die Messmethode wurde bereits erfolgreich für die Analyse von Kraftstoffen angewendet. „In unserem Fall regt der Lichtstrahl geschlechtsspezifische Substanzen an, die zu leuchten anfangen. Und hier kommt die Mathematik ins Spiel. Über die von uns entwickelten Algorithmen können wir diese Reaktionen messen“, sagt die Mathematikerin Dörksen.

Dieses Verfahren sei ein „Paradebeispiel für das erfolgreiche Zusammenspiel der optischen Spektroskopie und geeigneten mathematischen Methoden der Datenanalyse“, erläutert die Fachfrau. „Über die Geschlechtsbestimmung am Brutei hinaus ist das Anwendungspotenzial des Verfahrens noch lange nicht erschöpft: Unsere Visionen erschließen die Anwendungen etwa in medizinischen Bereichen oder in der Kraftstoffforschung.“

Ziel: Anwendbare Verfahren für Brütereien

Angewandte Wissenschaften zeichnen sich dadurch aus, Wissenschaft in der Praxis umzusetzen. Die auf drei Jahre angelegte Förderung aus Berlin hat daher zum Ziel, alltagstaugliche Anlagen zur Geschlechtsbestimmung für große und kleine Brütereinen zu bauen. Das nutzt dem Tierwohl ganz erheblich und hält zudem deutsche Brütereien regional, national und international wettbewerbsfähig.

Die frühzeitige Geschlechtsbestimmung ist für Brütereien wichtig. Seit Anfang 2022 dürfen in Deutschland männliche Eintagesküken nicht mehr getötet werden. Das Verfahren ermöglicht es, männliche Küken vor dem siebten Entwicklungstag im Ei auszusondern.

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