Kritische Situation am Eiermarkt
Viele österreichische Geflügelhalter können ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Eine wirtschaftliche Betriebsführung ist für die Betriebe nicht mehr möglich. Das hat die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) am 11. Februar 2022 mitgeteilt.
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Die Coronakrise samt ihren Auswirkungen schädige die österreichischen Legehennenhalter immer gravierender.
Die Gründe dafür lägen einerseits an den stark gestiegenen Kosten für Betriebsmittel, die bisher nicht ausreichend an die Handelspartner weitergegeben werden konnten. Andererseits belaste die Branche nach wie vor der deutlich zu geringe Eierabsatz in der Gastronomie.
Export-Geschäfte wegen hoher Preise kaum möglich
Der sehr hohe österreichische Qualitätsstandard und der damit einhergehend höhere Basispreis erlauben lt. ZAG auch kaum Exporte, die den Markt entlasten könnten. Die Preise für Industrieeier seien ebenfalls auf einem Preisniveau, auf dem nicht einmal die Futterkosten abgedeckt werden könnten.
Außerdem kämpfe die Branche seit letztem Herbst gegen die Einschleppung der Vogelgrippe und habe seine Biosicherheitsbestimmungen verschärfen müssen.
Gefahr der Unterversorgung nach der Pandemie
Viele Bauern könnten nun ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Marktexperten gehen davon aus, dass viele Betriebe gänzlich aus der Geflügelhaltung aussteigen werden, betont die ZAG. Mit der Erholung der Gastronomie könne damit am Markt in der Zukunft eine Unterversorgung entstehen.
Die ZAG fordert deshalb einen Schulterschluss entlang der Wertschöpfungskette und nationale Stützungsmaßnahmen zum Schutz heimischer Betriebe und zur Erhaltung der Wertschöpfung in Österreich.