Bürokratie: Junglandwirte fordern dringende Veränderungen

Gebraucht würden jetzt praxistaugliche und verlässliche Rahmenbedingungen, deren Ziele und Vorgaben aufeinander abgestimmt sein müssten, fordert der Vorsitzende der Junglandwirte Niedersachsen, Philipp Hattendorf, am Montag (26.2.) beim Junglandwirtetag in Nienburg. Seine Familie bewirtschaftet einen Betrieb mit Milchkühen, Legehennen und Direktvermarktung in der Nähe von Lehrte. 

„Heute so, morgen so. Das zehrt an den Nerven und muss sich ändern“, so der Appell von Hattendorf an die politischen Verantwortlichen. Hinzu komme die immer größer werdende Bürokratisierung auf den Höfen. Mit diesen Kritikpunkten richtete sich der Verbandsvorsitzende auch direkt an die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte.

Hattendorf: „Vorgaben ohne Bezug zur Praxis“

Hattendorf zeigte die direkte Betroffenheit von Vorgaben auf, die „am grünen Tisch“ und ohne Bezug zur Praxis erstellt werden: „Ziele und Vorgaben schließen sich teilweise aus, widersprechen oft guter landwirtschaftlicher Praxis und schaden unterm Strich mehr als sie nutzen“, so der Junglandwirt.

Als Beispiel nannte er die Düngeverordnung. Konfrontiert sei er nicht nur mit einer ausufernden Dokumentationspflicht. Darüber hinaus dürfe er seine Pflanzen nicht mehr bedarfsgerecht düngen, da seine Felder alle in „roten Gebieten“ liegen. Unter diesen Umständen sei die Erzeugung von Brotgetreide Geschichte. „Der Gesetzgeber macht Vorgaben, und die Betroffenen müssen zusehen, wie sie mit den Folgen klarkommen“, fasste Hattendorf die Gründe für die Zukunftsängste der jungen Generation zusammen.