Kiew verhängt Ausfuhrbeschränkungen für Eier und Geflügel
Die von Russland angegriffene Ukraine hat für ihre wichtigsten Agrarprodukte Weizen, Mais und Sonnenblumenöl Exportlizenzen eingeführt. Eine am 6. März 2022 veröffentlichte Regierungsresolution umfasst darüber hinaus Geflügelerzeugnisse und Eier.
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Zuvor hatte die Regierung in Kiew die Ausfuhr von Roggen, Hafer, Hirse, Buchweizen, Salz, Zucker, Fleisch und Vieh sogar ganz ausgesetzt. Damit soll laut der Nachrichtenagentur Reuters Versorgungsengpässen im Land entgegengewirkt werden.
Laut Marktanalysten dürften die Maßnahmen keine Relevanz für den internationalen Markt haben, da die Exportaktivitäten der Ukraine seit dem 24. Februar 2022 ohnehin weitgehend eingestellt werden mussten, nachdem die wichtigsten Seehäfen am Schwarzen Meer blockiert wurden. Zwischenzeitlich hat die staatliche Eisenbahngesellschaft ihre Bereitschaft erklärt, die Logistik für Agrarexporte zu übernehmen.
Weitere Kriegshandlungen zerstören Infrastruktur
Der polnische Marktexperte Miroslaw Marciniak weist aber darauf hin, dass über das ukrainische Schienennetz pro Monat bestenfalls 600.000 t an Agrargütern außer Landes verfrachtet werden können; zuvor habe die Ukraine auf dem Seeweg die zehnfache Menge exportiert.
Bedacht werden muss auch, dass die fortschreitenden Kriegshandlungen in dem Land ebenso wie Treibstoffmangel und Schäden am Schienennetz die Auslagerung und Verschickung von Agrarprodukten stören oder verhindern dürften.