Energiekosten: Brennpunkt-Thema für Geflügelhalter
Die Preise für Gas und Strom gehen weiterhin durch die Decke und geben Anlass zur Sorge. Vorschläge in Hinblick auf Energieeinsparmöglichkeiten in der einzelbetrieblichen Geflügelhaltung kamen auf dem Landes-Energiegipfel in Rostock am 22. August 2022 vom Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern.
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Für die Gas- und Strompreise in Europa scheint es nur noch einen Weg zu geben, nämlich den nach oben. Der niederländische Title Transfer Facility-Gaskontrakt (TTF) zur Lieferung im September 2022 wurde am 26. August 2022 bis 15.30 Uhr in der Spitze für das Rekordniveau von 325 Euro/MWh gehandelt. Das entsprach im Vergleich zum Abrechnungskurs sieben Tage zuvor einer Verteuerung um fast ein Drittel. Derweil verzeichnete die Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) am 25. August 2022 für die Megawattstunde Strom in Deutschland einen Rekordpreis von 710 Euro.
Einsparpotenziale für Geflügelbetriebe
Derweil empfehlen Branchenverbände, Küken bei der energieintensiven Jungtieraufzucht in den ersten Wochen zusammen in nur einem Stall unterzubringen. Später, wenn die Tiere gewachsen seien, könnten sie dann auf andere Ställe im Betrieb verteilt werden. So bräuchten zeitweise nicht alle Ställe geheizt werden.
Für dieses temporär begrenzte und allen Tierwohlregeln entsprechende Verfahren müsse jedoch eine Ausnahmeregelung bezüglich genehmigter Tierzahlplätze pro Stall erteilt werden, erklärte der Verband. Eine weitere Möglichkeit, Energie einzusparen, könnte darin bestehen, Ställe mit Folien abzuteilen, um so den beheizten Raum für die erste Zeit zu verkleinern.
Der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V., Friedrich-Otto Ripke, hatte, wie hier bereits berichtet, auf die Einsparpotenziale der Branche hingewiesen. In einem Schreiben an die Bundesnetzagentur (BNA) und das Agrarministerium betonte er zudem die Bedeutung der Geflügelbranche für die vorrangige Versorgung mit Gas.