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Agrarministerkonferenz

Tierhaltung und Energiekrise bestimmten Tagesordnung

Wie geht es weiter für die Nutztierhaltung in Deutschland? Bundesagrarminister Cem Özdemir stellte eine Milliarde Euro für den Einstieg in den Umbau der Nutztierhaltung in Aussicht und warb um „Rückenwind" für seine Politik.

Veröffentlicht am
AMK
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Die Agrarministerinnen und -minister der Länder diskutierten am 16. September 2022 mit Bundesagrarminister Cem Özdemir über die Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft. Özdemir nannte als sein Ziel, die im Bundeshaushalt vorgesehene „Tierwohlmilliarde“ nicht nur für die Investitionsförderung, sondern auch zur Deckung laufender Kosten in den Betrieben einzusetzen. „Damit könnten wir anfangen“, betonte der Minister. 

Niedersachsen kritisiert zu langsame Umsetzung

„Das reicht auf Dauer natürlich nicht und kommt auch fast schon zu spät", kritisierte Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast mit Blick auf die äußerst angespannte Situation auf den tierhaltenden Betrieben, speziell in der Schweinehaltung. Längst liege der Lösungsvorschlag der Borchert-Kommission auf dem Tisch, wie man die Einkommensinteressen der Landwirtschaft mit dem Wunsch nach einer umwelt- und tierwohlgerechten Landwirtschaft unter einen Hut bekommt.

Bereits vor einem Jahr sei man sich in der Agrarministerkonferenz einig gewesen, dass man so schnell wie möglich die Voraussetzungen für den Umbau der Nutztierhaltung schaffen wolle. Verabschiedet wurde nun erneut, dass schnellstmöglich ein verbindliches Gesamtkonzept vorgelegt wird, wie die Ställe ausgestaltet werden sollen und ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für Stallneu- und Umbauten erreicht wird und wie dies verlässlich finanziert wird. Damit sollen die Nutztierhalter eine Perspektive für notwendige Investitionen erhalten.

Sorge um Energieversorgung nimmt stetig zu

Milch-, Fleisch- und Getreideverarbeitung, die Dünge- und Futtermittelherstellung oder auch die Tierhaltung sind betroffen. „Es darf nicht zur Reduzierung oder gar Einstellung der Gaslieferungen kommen. Die Herstellung unserer Grundnahrungsmittel muss unter allen Umständen gesichert sein", betonte Otte-Kinast. Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft im Bereich der Grundversorgung sollten laut Beschluss als „geschützte Kunden" gelten.

Indes sind offenbar Lebensmittelhersteller infolge der „unaufhörlich steigenden Strom- und Gaspreise“ zunehmend von einer Insolvenz bedroht. Das berichtete der Verband der Ernährungswirtschaft (VdEW) in Niedersachsen, Bremen und Hamburg heute unter Verweis auf eine von ihm unter 300 Mitgliedsbetrieben durchgeführte Umfrage. Demnach seien von einer Insolvenz bis zu 30 % bedroht, wenn die Energiekosten nicht kurzfristig sinken würden. Hochgerechnet auf die gesamte Branche könnte das den Verlust von bis zu 200 000 Arbeitsplätzen und einen Zusammenbruch der Versorgungskette mit Lebensmitteln bedeuten, warnte der VdEW.

 

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