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Lieferketten

Wie gut sind Unternehmen auf Engpässe vorbereitet?

Laut Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) sehen viele Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie in der Verfügbarkeit von Rohstoffen zukünftig die größte Herausforderung. In einer Studie wurde nun untersucht, wie sich die Unternehmen der Branche auf Probleme in komplexen und unzuverlässig gewordenen Lieferketten vorbereiten.

Veröffentlicht am
KAMONRAT/Shutterstock.
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„Angesichts globaler Risiken löst eine regionale Beschaffung das Problem nur zum Teil. Wir müssen alles daransetzen, dass internationale Lieferketten krisenfest gemacht werden“, erklärte BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff heute in Berlin anlässlich der Vorstellung der neuen Studie der AFC Risk & Crisis Consult (AFC).

Konkrete Zuständigkeiten müssen noch geklärt werden

Die BVE wies darauf hin, dass in diese Zeit krisengeschüttelter Lieferketten ab 2023 das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) falle. Dieses Gesetz verpflichte Unternehmen zur Einhaltung und Dokumentation sozialer und umweltbezogener Sorgfaltspflichten entlang aller ihrer Lieferketten. Laut Studie hätten sich 65 % der Unternehmen auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorbereitet oder Maßnahmen auf den Weg gebracht. 22 % fühlen sich gut vorbereitet. Allerdings fielen nicht alle befragten Unternehmen in den Geltungsbereich des LkSG, so dass noch nicht bei allen konkrete Maßnahmenpläne vorlägen und alle Zuständigkeiten geklärt seien.

Die Maßnahmen zur Risikoerfassung sind laut BVE in der Ernährungsindustrie vielfach stärker ausgeprägt als die wichtige Einordung der Risiken. Daher sei es auch verständlich, dass der Wunsch nach einer staatlichen Unterstützung groß sei. Rund 70 % der befragten Unternehmen wünschten sich Informationsangebote und 34 % staatliche Zertifikate. Zudem würden ausreichende Übergangsfristen bei der Ausweitung auf kleinere Unternehmen, klar formulierte Anforderungen, eine europäische Gesetzgebung sowie eine angemessene Auslegung des LkSG bei mittelbar betroffenen Unternehmen gefordert.

Unternehmer optimieren Risikomanagement kontinuierlich

Laut dem Geschäftsführer der AFC Risk & Crisis Consult, Dr. Michael Lendle, zeigen die Studienergebnisse, dass die meisten Unternehmen der Ernährungsbranche laufend ihr Risiko- und Krisenmanagement optimieren, um vor allem die Vorgaben eines gesundheitlichen Verbraucherschutzes zu erfüllen. Deutlich empfindlicher und anfälliger seien viele Unternehmen für die vielfältigen Risikothemen entlang globaler Lieferketten geworden.

Nicht zuletzt durch das kommende Lieferkettengesetz würden Unternehmen mit der Erfüllung sozial-ökologischen Compliance vor neue Herausforderungen gestellt, erklärte Lendle. Daher sei es dringend angeraten, die Nachhaltigkeitsrisiken frühzeitig in der Lieferkette zu erkennen und gemeinsam mit Lieferanten wirkungsvoll zu steuern, um eigene Marken und die Unternehmensreputation zu schützen. 

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