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Nachhaltigkeit

Nachhaltige Zukunft für Eier aus NRW

NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen machte sich am 26. September 2022 bei der Baumeister Frischei GmbH & Co. KG in Breckerfeld ein Bild von der Lage der Eier-Branche in NRW. Die Initiative mein-ei.nrw e. V. hatte zur Informationsveranstaltung „Eine Zukunft für das nordrhein-westfälische Ei“ eingeladen. 

Veröffentlicht am
mein-ei.nrw
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Im Beisein der Ministerin präsentierte der Verein der Öffentlichkeit eine Machbarkeitsstudie zur Nachhaltigkeit des Hühnereies aus nordrheinwestfälischer Legehennenhaltung. Die Machbarkeitsstudie wurde durch den mein-ei.nrw e. V. angestoßen und mit der fjol GmbH entwickelt. Für eine nachhaltige Umsetzung der Studienergebnisse u. a. in Form einzelbetrieblicher Klimabilanzierungen und Nachhaltigkeitszertifizierungen will der Verein die gesamte Eier-Branche in NRW miteinbeziehen. 

Branche stellt sich einer Vielzahl an Herausforderungen

„Die Aufgaben und Herausforderungen für die heimische Landwirtschaft insgesamt und die Eier-Branche im Besonderen sind riesig“, sagte Dietrich Vriesen, Vorstandsvorsitzender des mein-ei.nrw e. V. in seiner Begrüßung der Teilnehmenden. „Die immer noch andauernden Folgen der Pandemie, die Umsetzung des Kükentötungsgesetzes und die Auswirkungen des Ukrainekrieges belasten die landwirtschaftlichen Legehennenhalter in bislang nicht gekannter Dimension.“ Gleichzeitig sei ‚Regionalität‘ ebenso gesellschaftlich gewollt wie eine insgesamt auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Landwirtschaft, mit besonderem Fokus auf die Themen Tierwohl, Ressourcenschonung und Klimaneutralität.

Bezüglich der Nachhaltigkeitskontexte ließ bereits der Entwurf des Kükentötungsgesetzes zahlreiche Zielkonflikte erahnen. Zusätzlich erforderliche Ressourcen für die Aufzucht der Bruderhähne, die ungeklärte Nutzung ihres Fleisches oder Schlupflöcher bei der Legehennenherkunft gehörten zu den zentralen Themen. „Wir sind Ihrem Ministerium außerordentlich dankbar, dass wir mit unserem Vorschlag für eine Machbarkeitsstudie zur Nachhaltigkeit des Hühnereies aus NRW spontan Gehör gefunden haben und diese heute öffentlich vorstellen können“, wandte sich der mein-ei.nrw-Vorsitzende an die Landwirtschaftsministerin. „Denn die derzeitige Situation führt zu massiven Umbrüchen: Premium-Produkte wie z. B. Bio-Eier bleiben in den Regalen liegen, Bio-Ställe bleiben leer, Brütereien und Aufzuchtbetriebe geben auf.“

Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette bei Eiern

Dr. Michael Raß, Geschäftsführer der fjol GmbH in Münster und verantwortlich für die Entwicklung der Machbarkeitsstudie, stellte den Anwesenden in einer kurzen Übersicht die Ergebnisse vor: „Das Besondere an diesem Projekt ist die Tatsache, dass wir hier erstmalig ein essentielles landwirtschaftlich erzeugtes Lebensmittel wie das Hühnerei einer Betrachtung in den drei Nachhaltigkeitssäulen Ökologie, Ökonomie und Soziales über die gesamte Wertschöpfungskette unter Beteiligung aller betroffenen Betriebe unterzogen haben. Daher ist die Studie – die im Übrigen unter großem persönlichen Einsatz der meinei.nrw-Mitglieder entstand – tatsächlich als modellhaft anzusehen.“

Im Rahmen des Förderprojekts des NRW-Landwirtschaftsministeriums wurden eine Status-quo-Erhebung durchgeführt und die Interessen der relevanten Anspruchsgruppen sowie alle Bereiche der Wertschöpfung des Produkts Ei mit Nebenprodukten betrachtet und analysiert. Dabei wurden konkrete Handlungsfelder für die Branche offengelegt. Neben der Definition von eindeutigen Zielen und Maßnahmen und deren Umsetzung durch den Verein mein-ei.nrw und seine Mitgliedsbetriebe ist laut Dr. Raß auch die Politik gefordert: „Sie ist hier konkret in der Verantwortung, Weichen zu stellen, um nachhaltige Beschaffung, nicht nur in der Ei-Branche, sondern in der gesamten Aufzucht von Tieren, sicherzustellen. Sie sollte die Zielkonflikte betrachten, ganzheitlich ökologisch bewährte Lernprozesse in der Branche fördern und so wirtschaftsorientiert Planungssicherheit für die Betriebe schaffen.“

Regionale Landwirtschaft wird gerne unterstützt 

Ministerin Gorißen erhielt im Rahmen der Veranstaltung einen Einblick in die moderne landwirtschaftliche Legehennenhaltung und besichtigte angeschlossene Bereiche wie Eier-Packstelle und Färberei. „Meinem Haus und mir ist es besonders wichtig, das Ohr bei den Landwirtinnen und Landwirten zu haben. Gerade die regionale Landwirtschaft mit ihren hochwertigen Produkten und kurzen Transportwegen muss weiter gestärkt werden – wie hier die moderne Hennenhaltung im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie tragen zur Wertschöpfung in der Region bei und leisten einen Beitrag zur Nahversorgung mit Lebensmitteln. Zudem zeigt die Initiative ‚mein-ei.nrw e.V.‘ Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Branche auf. Das unterstützen wir gerne!“, sagte die Ministerin.

 

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